Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
wollte, dass Iquagt den Befehl ignorierte; er hielt es für falsch, den Fremden zu vertrauen.
Aetayn dachte daran, dass die meisten dieser Rhawn nicht so lange wie er mit der Drohung einer völligen Auslöschung ihres Volkes gelebt hatten.
Iquagt holte tief Luft und Aetayn wartete gespannt.
»Leiten Sie die Deaktivierungssequenz ein«, wandte sich Iquagt an die Crew.
Ein überraschtes Murmeln ging durchs Kommandozentrum, doch niemand widersetzte sich.
Das leise Grollen im Hintergrund, die kaum wahrnehmbare Vibration im Boden unter dem Thron, die während der vergangenen zehn Jahre Teil von Aetayns Leben gewesen war – beides fand ein Ende.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren herrschte völlige Stille
– und Aetayn fand sie schier unerträglich.
17 Stunden und 20 Minuten
Torres kniete in der technischen Abteilung der Voyager und überprüfte noch einmal ihre Ausrüstung. Jede Sekunde zählte. Je schneller ihr Team die Arbeit beendete, desto eher konnten sie versuchen, das fremde Schiff auf die notwendige Geschwindigkeit zu beschleunigen. Sie wusste, dass höchste Eile geboten war.
Seven stand neben ihr und schloss den vorderen Teil des Schutzanzugs. Den Helm hatte sie noch nicht aufgesetzt und deshalb sah sie aus, als hätte sie plötzlich fünfzig Kilo zugenommen – eine Masse, die sich überall zeigte, nur nicht im Gesicht und an den ebenfalls unbedeckten Händen.
Harry Kim saß neben den anderen Schutzanzügen auf einem Stuhl und bemühte sich, die Stiefel anzuziehen. Dabei schienen sich jedes Mal Probleme zu ergeben, und darüber ärgerte sich Torres. Sie vermutete, dass er immer zunächst ein Paar wählte, das eine Nummer zu klein war, um dann ein Paar in der richtigen Größe zu nehmen. Lag es daran, dass er sich seine Schuhgröße nicht merken konnte? Oder glaubte er, kleinere Füße zu haben, als es in Wirklichkeit der Fall war?
Fähnrich Vorik hatte bereits alle Vorbereitungen abgeschlossen. Das Helmvisier verzerrte sein Gesicht ein wenig, zog es in die Breite. Er trat von einem Bein aufs andere und schien kaum glauben zu können, dass seine Begleiter noch nicht fertig waren.
Torres hatte noch nicht einmal damit begonnen, ihren Schutzanzug überzustreifen. Erst wollte sie noch einige andere Dinge erledigen.
»Nur für den Fall, Seven …«, sagte sie. »Besorgen Sie sich die Koordinaten für unsere Position an der Außenstruktur der Traveler .«
»Nur für den Fall?«, wiederholte Kim. »Was soll das denn heißen?«
»Man kann nie vorsichtig genug sein«, erwiderte Torres.
Seven, die in der Zwischenzeit ihren Helm ebenfalls aufgesetzt hatte, trat zu den Computerkontrollen an der Wand, und als sie die erste Schaltfläche berührte, explodierte das Interface. Die Wucht der Explosion schleuderte sie nach hinten und sie prallte so hart an die gegenüberliegende Wand, dass ihr Schutzanzug laut knackte.
Torres duckte sich. Harry rührte sich nicht von der Stelle, hielt noch immer einen Stiefel in der Hand. Fähnrich Vorik lag flach auf dem Boden, als hätte die Explosion auch ihn erfasst.
Seven war zweifellos am stärksten betroffen. Der obere Teil ihres Raumanzugs wies schwarze Stellen auf und ein wirres Muster aus Rissen zeigte sich im Helmvisier.
Funken stoben aus der explodierten Schalttafel. »Computer«, sagte Torres scharf. »Energieversorgung des Wandinterfaces in diesem Raum unterbrechen.«
Der Funkenregen fand ein abruptes Ende.
»Harry, versuchen Sie, die Ursache der Explosion festzustellen«, sagte Torres und eilte zu Seven. »Helfen Sie ihm dabei, Vorik.«
Kim nickte, ließ den Stiefel fallen und näherte sich der Schalttafel so vorsichtig wie einem Exemplar der Spezies 8472. Vorik stand auf und trat an seine Seite.
Seven bewegte sich nicht. Die vielen Risse im Helmvisier verhinderten einen klaren Blick auf das Gesicht, aber B'Elanna glaubte, Blut zu sehen. Sie wagte es nicht, Seven den Helm abzunehmen.
Die Chefingenieurin klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Torres an Brücke. Medizinischer Notfall. Peilen Sie dieses Signal an und transferieren Sie zwei Personen direkt in die Krankenstation.«
Sie legte Seven die Hand auf die Schulter. »Wagen Sie es bloß nicht, einfach so zu sterben«, brummte Torres, als der Transporterstrahl sie beide erfasste.
5
17 Stunden und 14 Minuten
Lyspa setzte Andra auf dem Boden ab. Ihre Tochter war schwer und schien noch schwerer zu werden, als sie auf halbem Weg durch den Aussichtsraum wegen der starken Schmerzen das Bewusstsein
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