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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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haben. Das war ein großer Fehler gewesen. Er hatte versucht, sich die Reaktionsmuster seines Vaters zu Eigen zu machen, und dadurch hatte er sich falsch verhalten. Er hätte seinen Instinkten vertrauen und die Entscheidungen treffen sollen, die er für richtig hielt.
    Seltsam, solche Schlüsse am Ende seines Lebens zu ziehen, wenn es keine Möglichkeit mehr gab, Fehler zu korrigieren. Aber so war es nun einmal.
    Er versuchte, sich damit abzufinden.
    Die Angehörigen der Kommandogruppe setzten ihre Arbeit so fort, als stünde überhaupt keine Katastrophe bevor.
    Wenn die letzten Momente kamen, wollte Aetayn sie auffordern, ihre Tätigkeit einzustellen.

    Was auch immer sie unternahmen – das nahe Ende machte alles sinnlos.
    Die Zeit reichte nicht einmal mehr aus, um ausgewählte Rhawn mit den Notschiffen aufbrechen zu lassen.
    Und selbst wenn es noch genug Zeit dafür gegeben hätte: Es gab keinen sicheren Ort für sie.
    Aetayn fragte sich, welche Schuld die Rhawn auf sich geladen hatten, um ein solches Schicksal zu verdienen. Hier ging es nicht nur um Tod, sondern um die Auslöschung eines ganzen Volkes.
    Er hob den Blick zum Bildschirm und beobachtete die beiden Sonnen. Große, wundervolle orangefarbene Bälle, einst die Spender von Leben.
    Bald würden sie ihren letzten Tanz beenden und kollidieren, sich dabei gegenseitig zerreißen. Aetayn stellte sich die kolossale Explosion vor, und auch die gewaltige energetische Druckwelle, in der die Habitate der Traveler verdampfen würden.
    Die Spender des Lebens verwandelten sich in Todesboten. Irgendwie erschien das angemessen.
    Aetayn lehnte sich zurück, beobachtete die Sonnen und wartete auf das Ende.
    1 Stunde und 37 Minuten
    Die Brücke wirkte nicht vertraut.
    Zunächst einmal: Sie war leer. Zwar funktionierten die ambientalen Systeme wieder und entfernten das Trilithiumharz, das sich überall im Schiff ausgebreitet hatte, aber die Brücke sah nicht wie der Ort aus, an dem Janeway die letzten fünf Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Es schien zusätzliche Schatten zu geben.
    Sie schauderte trotz der Wärme im Innern ihres Raumanzugs. Seven hatte den Hauptschirm aktiviert und er zeigte die beiden Sonnen. Sie waren sich so nahe, dass man sie für eine einzelne, aufgeblähte Sonne halten konnte. Solare Eruptionen leckten wie gewaltige Zungen aus Plasma durchs All.
    Janeway nahm nicht im Kommandosessel Platz. Es fühlte sich seltsam genug an, in einen Raumanzug gehüllt auf der Brücke zu stehen. Sie wollte das sonderbare Gefühl nicht noch verstärken, indem sie sich in ihren Sessel setzte.
    Stattdessen verharrte sie neben der Navigationsstation.
    »Computer, wie lange dauert es bis zur vollständigen Dekontaminierung der Brücke?«, fragte sie.
    »Auf der Brücke und in den technischen Abteilungen ist der ambientale Standard wiederhergestellt«, lautete die Antwort.
    Janeway holte ihren Tricorder hervor und überprüfte die Angaben. Tatsächlich: Im Kontrollraum ließen sich keine Spuren von Trilithiumharz mehr feststellen.
    »Die Auskunft des Computers entspricht der Wahrheit«, sagte Seven, nahm den Raumhelm ab und blickte auf Janeways Tricorder.
    »Bitte entschuldigen Sie, wenn ich ihm noch nicht ganz traue«, erwiderte die Kommandantin und fragte sich, ob sie jemals wieder volles Vertrauen zu ihrem Schiff haben konnte. Oder zur Crew.
    Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken.
    Janeway nahm ebenfalls den Helm ab. Die Luft roch frisch und hatte genau die richtige Temperatur. Es war ihre Brücke, auch wenn es sich noch immer nicht danach anfühlte.
    »Richten Sie den Transferfokus auf Harry, B'Elanna, Tom und Tuvok und beamen Sie sie hierher«, wies sie Seven an. »Setzen Sie sich anschließend mit Chakotay in Verbindung und erstatten Sie ihm Bericht. Er soll sich in Bereitschaft halten.«
    Es ging um weitaus mehr als nur darum, sich in Bereitschaft zu halten. Sie mussten eine unmögliche Rettung bewerkstelligen und dafür stand ihnen nur sehr wenig Zeit zur Verfügung. Janeway hielt an ihrer Entschlossenheit fest, die Traveler vor der Vernichtung zu bewahren. Sie hatte es den Rhawn versprochen und dieses Versprechen wollte sie halten. Es durfte nicht ein ganzes Volk sterben, nur weil ein Mitglied ihrer Crew illoyal gewesen war.
    Harry erschien als Erster. Er trug noch immer seinen Schutzanzug, den Helm unter einen Arm geklemmt.
    »… Urlaubsplaneten«, sagte er gerade. »Unglaubliche Orte, wo …« Er unterbrach sich, als er den erfolgten Transfer bemerkte.

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