Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
Besiedlung geeignete Welt. Die Koordinaten waren Iquagt bereits übermittelt worden. Als Aetayn daran dachte, wuchs seine Zuversicht.
»Wir haben alle Verbindungsstellen geöffnet. Von jetzt an sind keine Papiere mehr nötig, um von einer Einheit in eine andere zu gelangen.«
Traurige Umstände erlaubten ihm diese Maßnahme. Angesichts der vielen Toten war die exakte Balance der einzelnen Einheiten nicht mehr so wichtig. Eines Tages mochte sie erneut an Bedeutung gewinnen, aber dann wollte Aetayn ein anderes, weniger restriktives System der Überwachung installieren.
»Das medizinische Personal soll sofort die Orte aufsuchen, von denen Notfälle gemeldet werden. Krankenhäuser und Hospitäler berichten dem Kommandozentrum über eventuelle Schäden. Wir überwachen die Situation von hier aus und werden sicherstellen, dass überall dort Hilfe geleistet wird, wo man sie braucht.«
Aetayns Assistenten hatten ihm versichert, dass das möglich war. Und er wollte dafür sorgen, dass es auch geschah.
»Während der letzten Tage haben wir zwei große Krisen überstanden. Zur ersten wäre es nicht gekommen, wenn wir Schilde gehabt hätten, die die Traveler schützen. Unsere Wissenschaftler arbeiten schon seit einer ganzen Weile daran, und wenn alle Schäden repariert sind, werden wir uns dieser Aufgabe mit all unserer Energie widmen.«
Er selbst garantierte dafür.
»Ohne die Leute von der Voyager hätten wir nicht überlebt. Sie haben uns viele wundersame Dinge gelehrt. So wissen wir jetzt, dass es viele andere Lebensformen im Universum gibt. Manche von ihnen sind freundlich und hilfsbereit, auch wenn sie dadurch selbst in Gefahr geraten.«
Aetayn holte tief Luft und fuhr fort: »Die Crew der Voyager hat viel riskiert, um uns zu helfen. Sie hat uns gezeigt, wie wir zu Bürgern des Universums werden können, und wir werden alles versuchen, um ihrem Beispiel zu folgen.«
Er atmete noch einmal tief durch, hauptsächlich deshalb, um sich zu beruhigen. Im Verlauf der letzten Tage hatte er viel gelernt. Er kannte jetzt die Bedeutung von Beharrlichkeit und Anteilnahme – er brauchte beides, um seinem Volk das Überleben zu sichern.
»Während der nächsten Wochen werden Sie alle mehr über unsere Nachbarn im All erfahren, über das Schiff der Fremden und das Universum um uns herum. Von jetzt an steht Wissen nicht mehr allein jenen zur Verfügung, die als würdig gelten, es zu erhalten. Es steht uns allen zu.«
Gelet starrte ihn verblüfft an. Aetayn lächelte.
»Volk der Traveler«, sagte er, »eine neue Ära in unserer Existenz hat begonnen. Wir haben die Gefahren der Vergangenheit überlebt. Es liegt nun bei uns, eine sichere, friedliche und gesunde Welt für unsere Zukunft zu schaffen.«
Damit beendete er seine Ansprache.
Alle Angehörigen des Kommandostabs musterten ihn, als sähen sie ihn zum ersten Mal. Aetayns Lächeln wuchs in die Breite. Seine Mitarbeiter mussten sich wohl oder übel an die Veränderungen gewöhnen. Es wurde Zeit, dass die Rhawn lernten, eigenverantwortlich zu denken und zu handeln.
Die Crew der Voyager hatte ihnen auch in dieser Hinsicht ein Beispiel gegeben und dadurch ein Wunder bewirkt.
Aetayn hoffte, dass sein Volk nie wieder ein Wunder benötigte, aber wenn doch eins notwendig wurde, so sollten die Rhawn bereit sein.
EPILOG
Zwei Tage nach dem Kontakt
Janeway saß an ihrem Schreibtisch im Bereitschaftsraum und neben ihrer Hand stieg Dampf von einer Tasse Kaffee auf. Sie war allein, blickte aus dem Fenster zu den vorbeigleitenden Sternen und wünschte sich, bis zum Alpha-Quadranten sehen zu können.
Sie hatte sich gerade zum ersten Mal die Aufzeichnungen von Fähnrich Roberta Luke angehört. Es handelte sich um ein geheimes Dokument, nicht für die Ohren des Captains bestimmt, sondern für Lukes Vorgesetzte im Alpha-Quadranten. Tuvok hatte das ehemalige Quartier des Fähnrichs gründlich durchsucht und dabei einen Chip hinter einem Belüftungsgitter gefunden.
Seven hatte Recht: Es gab sie tatsächlich, die Sektion 31.
Eine geheime, autonome Abteilung innerhalb von Starfleet.
Und auch in Hinsicht auf Lukes ursprüngliche Mission schien Seven richtig vermutet zu haben: Roberta Luke war mit dem Sammeln von Informationen beschäftigt gewesen, die es ihren Auftraggebern ermöglichen sollten, den Maquis zu eliminieren.
Janeway fühlte sich benommen und außer Atem, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube erhalten. Bis Roberta Lukes aufgezeichnete Stimme erklungen war, hatte sie
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