Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
dadurch ändern, dass du ständig aufs Chrono siehst. Schließlich ist er der Vorsitzende des Senats der Galaktischen Allianz. Er wird uns empfangen, sobald er die Zeit dafür findet.«
»Hoffen wir’s.« Ben bedachte die Kiste mit einem vielsagenden Blick. Im Laufe der nächsten halben Stunde würde die Schlacht um Coruscant entweder gewonnen oder verloren werden, und der Ausgang des Konflikts hing womöglich davon ab, diese Kiste in Suldars Büro zu schaffen, bevor die Sith überhaupt merkten, dass sie angegriffen wurden. »Falls wir in fünf Minuten noch hier sind, gehe ich so oder so.«
Vestara atmete verärgert aus. »Halt mal!«
Sie reichte Ben das Silbertablett, ehe sie sich erhob und zu der Wache hinüberging. Der Mann war schlank und gutaussehend, mit kantigem Kiefer und genau der Art von vollkommener Optik, die Ben mittlerweile mit der Eitelkeit des Vergessenen Stammes der Sith assoziierte.
»Verzeihung.«
Es war Ben unmöglich, Vestaras Gesichtsausdruck auszumachen, da sie ihm den Rücken zugewandt hatte, aber diesen speziellen, bebenden Unterton in ihrer Stimme hatte er schon oft genug gehört, um zu wissen, dass sie vermutlich gerade ein Lächeln zur Schau stellte, das sie nervöser wirken ließ, als sie tatsächlich war.
»Haben Sie den Senator darüber informiert, dass wir hier sind?«
Der Wachmann starrte sie einen Moment lang finster an, dann zog er die Brauen zusammen und warf einen Blick zu Ben hinüber. »Natürlich.«
Die Nervosität schwand aus Vestaras Stimme. »Und haben Sie auch erwähnt, dass das Geschenk ein Friedensangebot von Senator Wuul ist?«
Die Augen der Wache weiteten sich gerade genug, um zu verraten, dass er mehr über die Fehde zwischen den Senatoren Suldar und Wuul wusste, als ein gewöhnliches Mitglied des Sicherheitsdienstes eigentlich wissen sollte.
Vestara beugte sich ein bisschen näher zu ihm. »Ich meine, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie der Senator jetzt dort drinnen sitzt und versucht, Unterstützung für eine Erhöhung der Tibanna-Steuer zu finden, wo Senator Wuul doch längst bereit ist nachzugeben.«
»Weißt du das mit Sicherheit?« Der Wachmann kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Woher?«
Vestara zuckte mit den Schultern. »Pagen haben Ohren, genauso wie Senatswachen«, sagte sie. »Wir wissen so einiges, das wir nicht wissen sollten.«
Der Uniformierte dachte einen Moment lang darüber nach, ehe er erneut zu Ben hinüberschaute. »Wartet hier.«
Er betätigte einen verborgenen Riegel, und in der Vertäfelung hinter ihm tat sich ein Spalt auf. Er zog eins der Paneele gerade weit genug auf, um sich hindurchzuquetschen, und schlüpfte in den Geheimgang dahinter, ehe er die Paneele hinter sich wieder schloss.
Vestara blickte über die Schulter und zog eine Augenbraue hoch. Ben verdrehte die Augen, konnte jedoch nicht umhin, zu lächeln und ihr ein widerwilliges, lobendes Nicken zu schenken. Ihr Wissen um die Sith und ihre Schwächen hatte sich bei der Planung der Befreiung von Coruscant als unbezahlbar erwiesen, und nun zeigte sich, dass ihre Beteiligung bei der Durchführung dieser Operation nicht minder entscheidend war. Bloß eine einstige Sith konnte tatsächlich verstehen, wie ein Verstand, der von der Dunklen Seite beherrscht wurde, funktionierte, wie man an ihre Gier und ihre Eitelkeit appellierte, ohne dass sie die Falle witterten. Ben war froh darüber, dass sie die Meister davon überzeugt hatte, dass ihre Anwesenheit auf Coruscant während der Schlacht selbst für den Erfolg des ersten Angriffs von entscheidender Bedeutung sein würde.
Doch Ben wusste auch, wie schwierig diese spezielle Operation für Vestara sein musste. Sie liebte ihn ebenso sehr, wie er sie liebte, dessen war er sich gewiss. Aber sich für ihn und die Jedi zu entscheiden, bedeutete, dass sie ihrem Volk und ihrer Heimat den Rücken kehren musste, dass sie niemals wieder mit den Freunden ihrer Kindheit das Brot brechen würde, und er wäre ein Narr gewesen, wenn er sich eingeredet hätte, dass sie diese Entscheidung ohne Bedauern getroffen hatte. Ein Teil von ihr würde immer Sith bleiben und von der Rückkehr nach Kesh träumen, und einmal hatte sie ihm sogar anvertraut, dass sie hoffte, eines Tages genau das tun zu können – an der Spitze einer Jedi-Friedensdelegation auf ihren Heimatplaneten zurückzukehren, damit sie ihrem Volk erklären konnte, dass es nicht nötig war, die Galaxis zu erobern, um darin zu leben.
Das mochte vielleicht untypisch naiv für
Weitere Kostenlose Bücher