Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
dicht war, dass Piloten praktisch blind flogen, bis sie den Weltraum erreichten. Doch für die neun Jahre alte Allana, die vom königlichen Privatabteil an Bord der Drachenkönigin II auf die Welt herabblickte, hatte es den Anschein, als würde Ossus versuchen, den Jedi-Nachwuchs dort zu behalten, als wolle der Planet verhindern, dass die Jedi-Akademie evakuiert wurde, selbst wenn das den Tod jedes einzelnen Schülers bedeuten mochte.
»Es besteht kein Grund zur Sorge.« Allanas Mutter kam herüber, um in der Observationskuppel neben ihr stehen zu bleiben. »Deine Großeltern haben derlei Dinge schon gemacht, bevor ich auch nur geboren wurde.«
Allana nickte und musterte das Spiegelbild ihrer Mutter im Transparistahl des Sichtfensters. In einen grauen Pilotenoverall gekleidet und mit einem Rancorzahn-Lichtschwert, das am Gürtel an ihrer Hüfte hing, wirkte sie mehr wie eine Jedi-Ritterin als die Königinmutter des Hapes-Konsortiums. Diese Art von Aufmachung trug Tenel Ka ausschließlich privat – was vermutlich auch damit zu tun hatte, dass dies ein seltener, flüchtiger Einblick in das Leben war, von dem sich eine der mächtigsten Frauen in der Galaxis wünschte , es immer leben zu können, wie Allana wusste.
Als Allana nicht antwortete, ergriff ihre Mutter ihre Hand. »Ihnen wird nichts passieren. Wenn überhaupt jemand so etwas fertig bringt, dann Han und Leia Solo.«
»Ich glaube nicht, dass du mir das versprechen kannst«, meinte Allana, die weiterhin den wolkenverhangenen Planeten vor ihnen studierte. »Selbst Oma und Opa fliegen normalerweise nicht mitten in einen Sith-Hinterhalt hinein – jedenfalls nicht absichtlich .«
»Nein, normalerweise nicht«, gab ihre Mutter zu. »Aber … genau deshalb sind wir nun mal hier. Und dank der hapanischen Kriegsflotte, die nur darauf wartet zuzuschlagen, beschließen die Sith womöglich, überhaupt nicht anzugreifen.«
Allana verdrehte die Augen. »Selbst ich kenne die Sith da besser, und ich bin erst neun.«
Ihre Mutter kicherte. »Nun, vielleicht war das eher meine Hoffnung als meine Überzeugung«, gestand sie. »Aber wir wissen doch beide, dass es ein Fehler wäre, deine Großeltern zu unterschätzen.«
Allana schickte sich an, dem zuzustimmen, hielt jedoch inne, als ihr Haus-Nexu, Anji, eine Warnung knurrte. Allana schaute zum Innenbereich des Privatquartiers hinüber und sah Trista Zel, die Cousine und Vertraute ihrer Mutter, näher kommen. Da sie wusste, dass Trista sie nicht stören würde, wenn es nicht wichtig war, brachte Allana Anji mit einem Handzeichen zum Schweigen und trat dann beiseite, um in der kleinen Observationskuppel Platz zu machen.
Trista schenkte ihnen ein entschuldigendes Lächeln. »Verzeih, dass ich störe, Cousine«, sagte sie. Hätte irgendjemand anderes die Königinmutter derart zwangslos angesprochen, wäre er in die Vergänglichen Nebel verbannt worden. »Aber du wolltest informiert werden, wenn die Sith ihren Zug machen.«
Tenel Ka runzelte die Stirn. »Jetzt schon?«
Trista nickte. »Die Späher haben ein Geschwader Skipray Zwölf-jotts ausgemacht, die auf der anderen Seite des Planeten in die Atmosphäre eintreten.«
» Zwölf -jotts?«, echote Tenel Ka. »Wo haben sie denn diese alten Kisten aufgetrieben?«
Trista zuckte die Schultern. »Daran arbeiten wir noch, Majestät«, sagte sie. »Viel wichtiger ist, dass die Taktik denkt, dass sie die Wolkendecke nutzen werden, um den Konvoi anzugreifen, sobald er die Akademie verlässt. Commander Skela empfiehlt, zwei Geschwader Miy’tils starten zu lassen, um die Vhork-Staffel zu unterstützen und den Konvoi zu beschützen.«
Tenel Ka dachte einen Moment lang nach und nickte dann. »Informiere die Solos – aber schick stattdessen vier Geschwader los.«
Tristas Augen weiteten sich. » Vier Geschwader?«
Keiner der anderen Ratgeber der Königinmutter hätte es gewagt, ihre Entscheidung infrage zu stellen, aber Trista und Taryn Zel – und jetzt, wo er und Taryn ein Paar waren, auch Jedi-Ritter Zekk – waren Angehörige von etwas, das sich der Lorellianische Hof nannte. Allana vermutete, dass es sich beim Lorellianischen Hof um eine ultrageheime Abteilung der Hapanischen Sicherheit handelte. Allerdings wusste sie mit Gewissheit bloß drei Dinge über die Organisation: Erstens, dass es ihr verboten war, ihre Existenz zu erwähnen, nicht einmal ihren Großeltern gegenüber; zweitens, dass sie jedem trauen konnte, der den geheimen Code kannte; und drittens, dass sie an ihrem
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