Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
ebenfalls Machtvisionen hatte und er sie als Orientierungshilfe von der Macht zu akzeptieren schien. Dummerweise verriet keines von beidem Allana, was sie tun sollte. »Wenn es eine Machtvision ist, dann sollte ich vermutlich dafür sorgen, dass sie nicht wahr wird, richtig?«, fragte sie. »So, wie ich es tat, als ich den brennenden Mann bei dir sah.«
In den Augen ihrer Mutter loderte Besorgnis auf, aber sie sagte Allana nicht, dass sie damit falsch lag. Stattdessen drehte sie in einer Geste der Hilflosigkeit lediglich ihre Handflächen nach oben. »Ich wünschte, ich wüsste die Antwort darauf«, sagte sie. »Jede Vision bedeutet etwas anderes. Alles, was ich mit Sicherheit zu sagen vermag, ist, dass diese bedeutet, dass die Macht stark in dir ist.«
Allana dachte darüber nach und erinnerte sich an etwas, das sie zufällig mitangehört hatte, als Luke Skywalker es zu ihrer Großmutter gesagt hatte, nämlich, dass sich Jacen der Dunklen Seite zugewandt habe, weil er glaubte, dass es sein Schicksal sei, das zu ändern, was er sah. Das Letzte, was sie wollte, war, denselben Fehler zu begehen – doch ebenso wenig konnte sie einfach ignorieren, was sie mitangesehen hatte, was der Barabel-Brut wiederfuhr. Sie sterben zu lassen schien noch schlimmer zu sein, als den Versuch zu unternehmen, die Zukunft zu ändern. Nach einem Moment blickte Allana missmutig zu ihrer Mutter auf. »Mutter, das ist keine große Hilfe«, sagte sie. »Woher soll ich denn wissen, was die Macht mir sagt, dass ich tun soll?«
»Vielleicht hat sie dir gar nicht gesagt, irgendetwas zu tun «, meinte ihre Mutter. »Machtvisionen sind keine Befehle, Allana, sondern bloß flüchtige Blicke in eine Zukunft, die in ständigem Wandel ist. Das Wichtigste daran ist, was du tust, nachdem du eine hattest. Das bestimmt, wer du später im Innern sein wirst – und zu wem du werden wirst, ist für die Zukunft wesentlich wichtiger als jede Wahl, die du jemals treffen wirst.«
»Opa nennt das den Lando-Schlenker«, sagte Allana, die mit dem Ratschlag ihrer Mutter nicht sonderlich glücklich war. »Er meint, dass Leute das sagen, wenn sie nicht wissen, was sie einem sonst sagen sollen.«
Ihre Mutter lächelte. »Nun, um ehrlich zu sein, weiß ich wirklich nicht, was ich dir sagen soll. Du musst deine eigene Entscheidung treffen. So funktioniert die Macht.«
»Aber was, wenn ich mich falsch entscheide?«
»Höre auf dein Herz, und das wird nicht passieren«, versprach ihre Mutter. »Niemand kann in die Zukunft sehen, Allana – nicht einmal Großmeister Skywalker. Doch wir formen sie jeden Tag, mit den Entscheidungen, die wir treffen. Alles, was du tun musst, ist, auf dein Herz zu hören. Dein Herz sagt dir, was richtig und was falsch ist. Wenn du tust, was dein Herz dir sagt, wird sich die Zukunft um sich selbst kümmern.«
Allana brauchte nicht lange auf ihr Herz zu lauschen. »Das ist ziemlich einfach«, meinte sie. »Ich kann meine Freunde nicht im Stich lassen. Ich muss sie vor der Gefahr warnen, in der ihr Nachwuchs schwebt.«
»Dann werden wir das tun«, sagte ihre Mutter. »Denkst du, du kannst Meisterin Sebatyne durch die Macht eine Warnung zukommen lassen?«
Allana dachte einen Moment lang darüber nach. Normalerweise konnte sie ihre Mutter in der Macht finden, selbst über all die Lichtjahre hinweg, die Coruscant und das Konsortium teilten. Und manchmal konnte sie ihre Großmutter finden. Doch es war ihr noch nie gelungen, Barv ausfindig zu machen oder auch nur Jaina, und die beiden kannte sie um einiges besser als Meisterin Sebatyne.
Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich das kann.«
»In diesem Fall müssten wir das HoloNet benutzen«, sagte ihre Mutter. »Und wenn wir das tun, fangen die Sith die Nachricht möglicherweise ab. Würde das eine Rolle spielen?«
»Das wäre sehr schlecht«, antwortete Allana sofort. Bislang war ihr nichts zu Ohren gekommen, das darauf hingewiesen hätte, dass das Barabel-Nest entdeckt worden war. Aber falls die Sith eine Botschaft abfingen, in der Meisterin Sebatyne vor der drohenden Gefahr für die Brut gewarnt wurde, würden sie mit Sicherheit eine gründliche Durchsuchung des Jedi-Tempels veranlassen. »Das würde alles ruinieren.«
»Dann sollten wir vielleicht damit warten, bis die Evakuierung abgeschlossen ist«, sagte ihre Mutter. »Sobald deine Großeltern zurück sind, werden wir Prinzessin Leia bitten, Meisterin Sebatyne durch die Macht zu warnen. Wäre das in
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