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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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Schwall Sonnenlicht, der durch die Oberlichter hereinfiel, einen schimmernden, durchscheinenden Teppich vor seinen Füßen ausbreitete.
    Er war sich gewahr, dass jemand neben ihm herging, doch als er sich umwandte, um nachzusehen, wer, war die Gestalt – ein weiterer erfahrener Jedi-Padawan in Tempelgewändern – so in Sonnenlicht gebadet, dass er nicht erkennen konnte, um wen es sich handelte. Er wollte etwas sagen, um den anderen Jedi zum Sprechen aufzufordern, damit er ihn oder sie erkannte, doch obwohl er den Mund öffnete, drang kein Laut über seine Lippen.
    Er ging weiter, den anderen neben sich, Schritt für Schritt. Wenn sie die Bibliothek erreichten, würde er endlich in der Lage sein, das Gesicht der anderen Gestalt zu sehen. Doch sie kamen nie bei der Bibliothek an. Hinter ihnen wurde der breite Korridor von einer gewaltigen Explosion erschüttert und füllte sich mit Rauch und alarmierten Schreien.
    Jax war verwirrt. Die Order 66 war nachts ausgeführt worden, genau wie die Operation, die zur Nacht der Flammen geführt hatte. Was war das hier? Wann war das hier? Es spielte keine Rolle. Zeit spielte keine Rolle. Er musste kämpfen.
    Er zog sein Lichtschwert und wandte sich dem Chaos zu, doch eine kräftige Hand auf seinem Arm stoppte ihn. Er blickte zu der berobten Gestalt neben sich hinüber. Grüne Augen suchten die seinen.
    »Nein«, sagte Laranth. »Wir gehen weiter.« Sie marschierte mit großen Schritten auf die Bibliothek zu.
    Hin und her gerissen, geriet er ins Schwanken. Was konnte es in der Bibliothek so Wichtiges geben, dass es ihn davon abhalten sollte, den Tempel zu verteidigen? Sie wussten, wie das ausgehen würde. Sie wussten es. Sämtliche Jünglinge und unerfahrene Padawane würden umkommen. Anakin würde sie mit eigener Hand ermorden.
    »Jax«, sagte Laranth. »Dafür ist jetzt keine Zeit.«
    Er fühlte die Hitze der Flammen auf dem Gesicht, sah den Korridor schmelzen, hörte die Schreie der Jünglinge.
    »Wann dann?«, wollte er wissen. »Wann?«
    »Die Zeit ist eine Spirale«, sagte Laranth, und hinter ihrer Stimme lag eine andere Stimme, die sagte: Die Zeit ist / war / wird eine Spirale sein.
    Das Lichtschwert lag schwer und solide in seiner Hand, als er von Neuem den Gang hinunterblickte. Flammen loderten die Wände empor und troffen von der Decke. Die Oberlichter waren dunkel.
    »Zu wählen bedeutet zu verlieren …«, sagte die Zwillingsstimme.
    Jax brüllte vor Frustration. »Ja! Ja! Das weiß ich! Und zu zögern bedeutet, alles zu verlieren. Auch das weiß ich!«
    »Wir müssen gehen«, sagte Laranth.
    »Gehen? Wohin? Du warst nicht da«, wurde ihm klar. Mit einem Mal schien das sehr wichtig zu sein. »Du warst nicht im Tempel, als die Order 66 ausgeführt wurde. Du warst nicht da !«
    »Du warst da, und ich jetzt ebenfalls.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Zeit«, entgegnete sie, und er wusste nicht, ob sie ihm damit sagen wollte, dass es an der Zeit war zu verschwinden oder dass die Zeit etwas damit zu tun hatte, dass sie nun Zeugin der Vernichtung des Jedi-Ordens geworden war. »Zeit«, wiederholte sie und wandte sich von ihm ab.
    Er warf einen letzten Blick in den verheerten Gang, ehe er sich umdrehte, um Laranth zu folgen.
    Sie war fort.
    Mit wild hämmerndem Herzen und wie gelähmten Gliedmaßen eilte Jax ihr nach. Die gewaltige Doppeltür der Bibliothek fiel gerade zu. In einer Sekunde würde es zu spät sein. Er warf sich gegen die Tür, zwang sie wieder auf und schlüpfte hindurch.
    Die Bibliothek war fort, und Jax stand im längs laufenden Korridor seines sterbenden Schiffs. Jetzt war ihm der Alptraum wieder vertraut. Er wusste, wo Laranth war. Sie lag sterbend im Dorsalgeschützturm.
    Wach auf , ermahnte er sich, aber er ging weiter auf das Herz des Schiffs zu. Eine Rauchwolke trübte seine Sicht. Wieder packte eine Hand seinen Arm und stoppte ihn.
    »Ich bin nicht da«, sagte Laranth, doch wie zuvor war da noch eine andere Stimme, die nur zum Teil unter der der Grauen Paladinin verborgen lag. Eine dunklere Stimme.
    »Ich bin nicht da«, sagte die dunkle Stimme, und jetzt erkannte Jax sie und wusste, dass sie aus dem Durcheinander von Feuer und Zerstörung hinter ihm drang. Es war die Stimme von Mord und Zorn – die Stimme des Todes, die Stimme von Darth Vader.
    Er verspürte den Impuls, sich umzudrehen, aber das hätte bedeutet, dass sich Laranth dann hinter ihm befand. Er hatte die Wahl.
    »Ich bin nicht da «, sagte Laranth empathisch von nirgendwo.
    Jax

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