Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
zerdrückte. Sie warf das nutzlose Ding beiseite und stürzte sich auf ihn. Er empfing sie mit einem Machtstoß, der wuchtig genug war, um sie vier Meter den Gang entlangzuschleudern. Ihr devaronianischer Kamerad zog es klugerweise vor, Fersengeld zu geben – er hob die Zabrak auf und schleppte sie davon.
Jax ging hinter ihnen den Korridor entlang. Türen flogen auf, als er an ihnen vorbeikam. Als er die Tür zu Fabris’ Büro erreichte, waren da keine Wachen, um ihn aufzuhalten, obgleich er nicht wenige in den Untiefen des Gebäudes spürte. Er stieß mit steifem Arm eine Hand in Richtung Tür – sie wurde aus den Angeln gerissen und explodierte in einem Regen aus Holzspänen und Verputz nach innen.
Diesmal saß Fabris nicht hinter seinem Schreibtisch. Wenig überraschend.
Jax schloss die Augen und sondierte die Umgebung. Dort, hinter diesem Wandteppich, hinter einer Tür und einer Mauer, waren Lebensenergien, vier im Ganzen. Er durchquerte den Raum mit drei großen Schritten. Eine Handbewegung genügte, um den Teppich von der Wand zu reißen und in eine Ecke zu befördern. Eine weitere fegte die Innentür zur Seite, was der Öffnungsmechanismus mit einem Kreischen quittierte. Er zog sein Lichtschwert und trat über die Schwelle, in der Erwartung, Blasterschüsse parieren zu müssen, doch niemand feuerte auf ihn.
Prinz Xizor stand in der Mitte des Raums. Er hielt die Hände vom Körper weggestreckt – Jax war sich nicht sicher, ob er das tat, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war, oder um seine beiden Leibwächter davon abzubringen, etwas Voreiliges zu tun. Der Falleen war ein Gewirr brodelnder Emotionen, was dazu führte, dass die Farbe seines Fleisches in rascher Folge wechselte. Tyno Fabris saß zwischen den beiden Leibwächtern und mühte sich erfolglos, gefasst zu wirken. Schweiß perlte ihm von der Stirn, und sein Blick war auf Jax’ Lichtschwert gerichtet.
Jax veränderte seine Haltung und schwang die glühende Klinge langsam, als würde er eine Acht in die Luft malen. Die Waffe summte bedrohlich. »Was spielt Ihr für ein Spiel, Xizor?«, fuhr er den Vigo an. »Warum habt Ihr meine Mission gestoppt?«
»Deine Mission? Meine Güte, wie religiös sich das anhört. Das hier ist keine Mission , Jedi. Hier geht es ums Geschäft, nicht um das Erfüllen irgendeiner spirituellen Aufgabe.«
»Dann will ich mich so ausdrücken, dass Ihr es versteht. Warum habt Ihr unseren Kontrakt gebrochen?«
Xizor breitete die Hände in einer Geste aus, die besagte, dass er keine andere Wahl gehabt habe. »Die Situation hat sich grundlegend geändert. Es ergibt für mich jetzt keinen Sinn mehr, mich an dieser Unternehmung zu beteiligen.«
Jax trat vollends in den Raum und bewegte sich langsam nach rechts, sodass Xizor gezwungen war, sich zu drehen, um ihn weiterhin anzusehen. Als sich die beiden Männer das letzte Mal so gegenüberstanden, war Jax’ Verbindung zur Macht gestört und unbeständig gewesen. Damit war Xizor im Vorteil. Diesmal saß Xizor am kürzeren Hebel, und das wusste er auch.
»Ich werde Euch Gelegenheit geben, Euch zu erklären«, sagte er zu dem Vigo. »Doch zuvor will ich Euch vor dem warnen, was passieren wird, wenn die Leibwächter, die sich draußen im Korridor versammeln, den Versuch unternehmen, in Fabris’ Büro zu kommen. Dieser große Kronleuchter oben an der Decke wird auf ihre Köpfe herunterkrachen, und anschließend werde ich Euch an der Wand in Eurem Rücken zerschmettern.«
Lächelnd blickte Xizor ihm in die Augen und studierte ihn. Offensichtlich gefiel dem Falleen nicht, was er sah. Seine Augen flackerten, sprangen hin und her. Sein Lächeln fiel in sich zusammen, wurde hölzern. Er zog die Lippen zu einem Knurren von den Zähnen zurück. »Lass mich einen meiner Männer hinausschicken, um dafür zu sorgen, dass die anderen nichts unternehmen.«
Jax dachte darüber nach und nickte dann.
Xizor wandte sich an die Männer, die Tyno Fabris flankierten. »Brank, geh raus und sag den anderen, dass sie sich ruhig verhalten sollen.«
»Sag ihnen, dass sie sich ins untere Stockwerk zurückziehen sollen«, befahl Jax.
»Na schön, sag ihnen das.«
Brank, ein großer, breitschultriger Mandalorianer von unbestimmbarer Spezies, nickte knapp, knurrte und verließ schwerfällig den Raum.
»Ihr habt mich erwartet, Xizor«, stellte Jax fest. »Ich bezweifle, dass sich in den Korridoren oben andernfalls so viele Leibwächter tummeln würden.«
»Da hast du recht. Ich nahm an, dass meine
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