Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
können …«
Unterlegen? In Teslas Brust loderte Zorn auf, den er jedoch schnell zur Raison brachte. Natürlich war er unterlegen. Eine blendende Sekunde lang hatte er vergessen, mit wem er hier sprach. Das war gefährlich – extrem gefährlich.
Vader fuhr fort: »Ihr habt seinen Geist durchwandert. Habt Ihr dort auch Eure Spuren hinterlassen?«
In einem finsteren Winkel von Probus Teslas Bewusstsein kauerte sich jener Teil von ihm, der nicht vor siedender Wut bebte, vor Entsetzen feige zusammen. »Mein Lord, ich …«
»Sagt es mir.«
Der Zwang, dem nachzugeben, war stärker als die bloßen Worte. Vielmehr hatte Tesla den Eindruck, als hielte Vader seinen Willen in einer seiner behandschuhten Hände. »Ich … Ich habe ihm gegenüber lediglich angedeutet, dass die Peitsche zerschlagen ist. Dass sein Netzwerk von Freunden und Verbündeten auf Coruscant nicht mehr existiert. Dass es bloß eine Frage der Zeit sei, bis der gesamte Widerstand so tot ist wie Jax Pavan.«
Vader entließ ihn plötzlich und abrupt aus seinem unsichtbaren Griff. Tesla taumelte nach Atem ringend rückwärts gegen die Wand.
Einmal mehr war Vaders Stimme nervenaufreibend ruhig. »Geht. Bereitet alles für den Eingriff vor.«
Tesla kam der Aufforderung nach und ging, während er sich fragte, ob es sein Ungehorsam gewesen war, der den Zorn in seinem Meister auflodern ließ oder die Erwähnung eines toten Jedi. Er hatte das Gefühl, dass eher Letzteres zutraf.
45. Kapitel
In gewisser Weise war der mechanische Teil des Plans am schwierigsten umzusetzen. Nachdem er eine imperiale Korvette ausgemacht hatte, die in das bothanische System eintrat und auf die Kantaros-Station zuhielt, verfolgte Jax ihre Flugroute und setzte sich mit seinem machtgetarnten Schiff direkt dahinter. Zwar bestand die Möglichkeit, dass selbst dieser geringe Einsatz der Macht – quasi das Äquivalent dazu, jemandem hinter seinem Rücken mit der Faust zu drohen – Vader alarmieren könnte, wenn er sich in der Nähe aufhielt. Doch zu diesem entscheidenden Zeitpunkt konnte Jax sich keine Gedanken über das Ausmaß der Fähigkeiten des Dunklen Lords machen.
Als das Schiff seine Position überflog, versuchte Jax sich an einer Machtprojektion: Ein schnell rotierender Brocken aus Eis und Fels von der Größe eines Langstreckenshuttles schien aus dem Orbit des größeren Asteroidenfelds herausgeschleudert zu werden und in den Pfad der Korvette zu trudeln, was den Steuermann dazu veranlasste, etliche Kilometer davor abzubremsen.
Jax schloss zu der Korvette auf und brachte den Aethersprite so behutsam mit dem Kiel des imperialen Schiffs in Kontakt, dass er bezweifelte, dass die Systeme der Korvette die Berührung auch nur registrierten. Einen Moment später fuhr das größere Schiff seine Schutzschilde hoch, um Jax mit darin einzuschließen, während die Korvette in das Asteroidenfeld eintrat.
Perfekt. Jetzt würden selbst die sensibelsten Sensoren das Energieprofil seines Schiffs als Teil der Energiestrahlung der Korvette deuten. Jetzt bestand das nächste Problem darin, an Bord der Station zu gelangen.
Die Korvette würde nicht in die Raumdocks fliegen – dafür war sie zu groß. Stattdessen würde das Schiff an einer Betankungsanlage andocken, die von der Station aus gesteuert wurde, um neuen Treibstoff aufzunehmen. Sämtliches Personal und Frachtgüter, die übergesetzt werden mussten, gelangten nur mittels Shuttles in den Hangar.
Von da an wurde die Sache knifflig. Sich machtverhüllt Zutritt zu einem der Andockbereiche der Station zu verschaffen, kam nicht infrage. Die Raumfähren dockten nah genug beieinander an, dass eins davon mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen ihn krachen würde, wenn er überhaupt nicht da zu sein schien, sondern bloß leerer Raum. Die einzige Möglichkeit war der Einsatz einer weiteren Machtprojektion. Diesmal jedoch eine wesentlich komplexere: Der Delta-7 musste wie ein andockendes Shuttle oder ein Kurierschiff wirken.
Und das tat er dann auch. Als die Raumfähren die imperiale Korvette verließen, um zur Station zu fliegen, befand sich noch ein weiterer Kurier in ihren Reihen, der sich zu einer Diplomatenandockbucht auf der Nordosthälfte des imperialen Sektors der Station begab. Das Schiff landete Heck an Heck mit einem anderen Kurier und dockte im Schatten des anderen Vehikels an, unmittelbar innerhalb des Atmosphärenschilds der Andockbucht.
Soweit es die imperialen Einsatzkräfte in dem Sektor betraf,
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