Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
psychischen Schmerz, um ihn dann mittels der weiter entwickelten Fähigkeiten zu lindern.«
»Mir kam der Gedanke, Lord Vader«, sagte Tesla und trat einen raschen Schritt auf den Sith zu, »dass sich diese Adaption ebenso gut auch gegen ihn verwenden ließe.«
Vader musterte ihn noch immer. »Ihr seid mit ihm in Kontakt gewesen … Wie beunruhigend.«
Es war nicht wirklich eine Frage, und Tesla zögerte, in dem Wissen, dass er zugelassen hatte, dass etwas unter dem Schutzschild hervorgesickert war, den er um seine eigenen Gefühle errichtet hatte. »Ja, so ist es. Um zu ergründen, warum ich mich in seiner Gegenwart so unbehaglich fühlte.«
Vader sondierte ihn rasch und bestimmt. »Wegen des Eindrucks, beobachtet zu werden.«
Tesla hatte das Gefühl, als würde jeder Tropfen Blut aus seinem Kopf abfließen. Konnte Darth Vader wirklich so leicht in ihn hineinsehen? »Ich … Ich finde, das ist eine angemessene Umschreibung.«
Vader wandte sich ab und ging zu dem Sichtschirm hinüber, der die riesige Zelle des Gefangenen zeigte, der wie immer in Meditation versunken dasaß. »Könnte er die Quelle dieser …« Er brachte den Gedanken nicht zu Ende.
»Die Quelle wovon, mein Lord?«
»Von dieser seltsamen Zwielichteruption, die ich in der Macht gefühlt habe.«
Tesla schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht, mein Lord.«
»Nein, tut Ihr nicht.« Vader schwang zu ihm herum. Wie stets war seine Maske unergründlich, ausdruckslos, aber Tesla spürte dennoch, wie ihm unter seinem schweren Gewand der Schweiß ausbrach.
»Allerdings … Obwohl ich keinen Grund zu der Annahme habe, dass es sich bei ihm um einen Machtadepten handelt …«
»Ja?«
»Als ich mich mit ihm im selben Raum aufhielt, habe ich etwas gespürt, das über das hinausging, das ich erwartet hatte. Ich glaube, dass es sich dabei um das Resultat einer Kombination seiner ungeheuren Intelligenz und dem Binärgehirn seiner Spezies handelt. Tatsächlich könnte die Antwort darauf, wie Thi Xon Yimmon zu brechen ist – wie man es schafft, tatsächlich zu ihm durchzudringen –, darin bestehen, seine Kortexe auf chirurgischem Wege voneinander zu trennen, damit der eine den anderen nicht mehr länger schützen oder unterstützen kann.«
Darth Vader verharrte einen langen Moment reglos – so reglos und so lange, bis Tesla eine vage Verärgerung darüber beschlich, dass sein Meister sich weniger mit der bemerkenswerten Idee auseinandersetzte, die er ihm gerade vorgetragen hatte und die für ihn eigentlich von größtem Interesse sein sollte, um seine Aufgabe zu erfüllen – den Widerstand zu zerschlagen –, um sich stattdessen Gedanken um irgendeine sonderbare »Zwielichteruption« in der Macht zu machen, die Tesla nicht einmal wahrgenommen hatte.
Mit einem Aufbauschen seiner schwarzen Robe wandte sich Vader abrupt wieder dem Sichtschirm zu. »Veranlasst, dass unser ›Gast‹ auf die Krankenstation gebracht wird. Ich werde den Chirurgiedroiden persönlich programmieren.«
Tesla bemühte sich, das Gefühl des Erfolgs – des Stolzes – im Zaum zu halten, das ihn überkam. Er hatte es geschafft. Obgleich bloß ein Inquisitor, hatte er, Probus Tesla, die Lösung für ein Rätsel gefunden, das der Dunkle Lord selbst nicht lösen konnte. »Ja, Lord Vader. Ich kümmere mich unverzüglich darum.« Er wandte sich um und marschierte auf die Tür des Quartiers seines Meisters zu.
Vaders nächste Frage war leise, fast säuselnd, trotzdem fühlte Tesla sich, als habe man ihm einen Eimer Eiswasser über den Rücken geschüttet. »Sagt mir, Tesla – wie habt Ihr das erfahren, was Ihr mir gerade über Yimmon berichtet habt?«
Die Worte ließen ihn unmittelbar vor der Tür wie angewurzelt stehen bleiben. »Ich … Ich habe umfangreiche Nachforschungen betrieben …«
»Ihr habt sie gespürt. Und habt seine Doppelhaftigkeit gespürt .«
»Ich … Ja.«
»Ich hingegen nicht«, sagte Vader grübelnd. »Vielleicht, weil ich versucht habe, ihn zu kontrollieren, während Ihr kontrolliert wurdet . Ihr habt den Scheideweg seines Zwillingsbewusstseins passiert.«
»Ich … Mir ist bewusst, dass Ihr mir aufgetragen habt, ihn bloß zu beobachten, mein Lord. Was ich auch tat. Obgleich ich zugeben muss, dass ich ihm dabei näher gekommen bin, als ich beabsichtigte. Das bedaure ich wirklich von …«
Vader schien ihn nicht gehört zu haben. »Interessant. Dass sich sogar die Erfahrungen eines unterlegenen Machtnutzers als aufschlussreich erweisen
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