Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Yimmon zu beschützen. Sie hätte sich auf den Weg zu den Rettungskapseln gemacht. Er rückte weiter vor. Als er über eine Treppe auf das Oberdeck gelangte, stieß er auf I -Fünf. »Wo sind Den und Laranth?«, fragte er.
»Den ist unterwegs«, antwortete der Droide. »Und bis sie unsere Systeme lahmgelegt haben, hat Laranth auf die Imperialen gefeuert. Ich nehme an, sie war gezwungen zu fliehen.«
Jax runzelte die Stirn. Unter normalen Umständen hätte er einfach seine Machtsinne ausgestreckt, um sie zu suchen, doch das konnte er jetzt nicht riskieren. Ihm blieb bloß, sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass sie ihre geistigen Fühler nicht nach ihm ausgestreckt hatte. Er ließ den Blick durch den Steuerbordkorridor wandern. Es war nichts zu sehen. Er wandte seine Aufmerksamkeit nach achtern. »Vermutlich ist sie bereits bei den Rettungskapseln. Gehen wir!«
Die Fernpendler verfügte über fünf Rettungskapseln – zwei am Heck von jedem der beiden Decks, an Backbord und Steuerbord, und eine gleich hinter der Brücke. Jede war darauf ausgelegt, bequem vier Leuten Platz zu bieten, höchstens jedoch fünf, unter sehr guten Bedingungen. Derzeit waren alle mit den Koordinaten der antarianischen Eskorte gefüttert, doch wenn sie schließlich abgefeuert würden, wäre dem nicht mehr so. Nur die eine Kapsel, die Jax und seine Gefährten nahmen – die, in der Thi Xon Yimmon auf sie wartete –, würde sich mit ihrer Verstärkung treffen. Er dankte der Macht für Aren Folee.
Sie erreichten den Quergang an achtern und schlugen sich durch zu den ersten Rettungskapseln. Der Verriegelungsmechanismus glomm grün – besetzt. I -Fünf kontaktierte Yimmon, der die Luke öffnete. Er war allein in der Kapsel – ohne Laranth.
Jax versuchte es über Kom. Sie reagierte nicht. Vielleicht hatte dies rein gar nichts zu bedeuten – vielleicht aber auch nur nichts Gutes … Allmählich überkam ihn eine schleichende Furcht. Hätte er doch bloß seine Machtsinne einsetzen können, um nach ihr zu tasten. Nur einen einzigen Gedankenstrang. Bloß einen ganz dünnen … Er schloss die Augen, dehnte sein Bewusstsein aus …
»Jax?« I -Fünf legte ihm eine Metallhand auf die Schulter – gerade fest genug, um seinen Versuch, mit Laranth in Kontakt zu treten, zu stoppen. »Was jetzt? Warten wir oder teilen wir uns auf?«
Der Sullustaner war mittschiffs und näherte sich gerade der Kreuzung mit dem quer verlaufenden Korridor, als zwei Dinge fast gleichzeitig geschahen: Die Notbeleuchtung ging flackernd an und aus, und er geriet unversehens in eine Wolke beißenden Rauchs. Er blieb mit pochendem Herzen stehen und spähte mit zusammengekniffenen Augen in wogende Qualmschleier, unheilvoll erhellt von goldenem Licht und einem flackernden, helleren Leuchten, das von irgendwo ungefähr in der Mitte des Quergangs herüberdrang. Er würgte – weniger von dem Rauch und mehr ob der plötzlichen Erkenntnis, woher das Licht kommen musste: aus der Dorsalgeschützbucht. Er lief weiter und zwang sich, den Rauch und die unregelmäßige Helligkeit zu durchqueren. Dabei konnte er das Poppen und Zischen durchgebrannter Schaltkreise hören, das Knarzen von abkühlendem Metall.
Bitte, Triakk, mach, dass sie rausgekommen ist. Oh, gnadenvolle Baumutter aller Sullustaner, ich flehe dich an!
Er eilte auf die Kreuzung zu, wo sich der Quergang und die von Bug zu Heck verlaufenden Korridore trafen. Wie er befürchtet hatte, war die Geschützbatterie die Quelle des Rauchs. Doch außer Rauch drang noch etwas anderes dort heraus: ein Strom von etwas, bei dem es sich entweder um Flüche oder Gebete handeln konnte, ausgestoßen von einer belegten Frauenstimme. Die Litanei endete mit: »Das war’s! Komm schon … Komm schon … Komm schon! «
Laranth!
Den erreichte die Stelle unter dem Geschütz und spähte in die Höhe. Die Ausziehleiter war halb ausgefahren, doch Laranth befand sich noch immer oben in der Kammer und fummelte an einer Kontrolltafel herum, die aussah, als wäre sie implodiert. Ihr Gesicht war von Schnittwunden übersät, und ihre nackten Schultern und Lekku bluteten aus zahlreichen Verletzungen. »Was treibst du da?«, wollte er wissen. »Komm da raus!«
»Noch nicht. Nicht, bis ich Lord Vader eine letzte Botschaft geschickt habe.« Sie griff nach dem Feuermechanismus – oder dem, was davon noch übrig war.
Als Den durch die Transparistahlhaube über ihrem Kopf spähte, begriff er, was sie vorhatte. Die dorsale Turbolaserkanone
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