Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
hat uns das mehr Zeit verschafft.«
»Vielleicht«, sagte Den zögerlich, »kam er her, weil er die Informationen, die er brauchte, um der Peitsche den Garaus zu machen, bereits erhalten hatte.«
»Nein, so etwas Wichtiges würde er nicht aus der Hand geben. Außerdem hätten wir dann ein extrem geschäftiges Treiben in seinem Hauptquartier bemerken müssen. Aber dort ist es so ruhig, wie es nur geht, und Vader reist wieder ab.«
»Dann besteht unser nächster logischer Schritt womöglich am ehesten darin«, schlug der Droide vor, »sich nach Mandalore zu begeben.«
»Nach Mandalore?«, wiederholte Den mit großen Augen. »Denkst du nicht, dass sie noch dort sind?«
»Nein«, sagte Jax nachdenklich. »Allerdings hoffe ich, dass wir dort rausfinden können, wo sie anschließend hin sind.«
»Wie das? Sollen wir uns einfach in den Kneipen rumtreiben und jeden, dem wir begegnen, fragen, ob er zufällig weiß, wo die Imperialen hin sind? Gerüchten zufolge ist Mandalore momentan eine ziemlich geteilte Gesellschaft. Wenn das stimmt, an wen wenden wir uns dann, um an Informationen heranzukommen?«
»An den, der in der besten Position zu sein scheint, um sie zu haben.«
»Und unter welchem Vorwand? Wenn wir anfangen, überall Fragen zu stellen, ist jede Hoffnung darauf, sich bedeckt zu halten, dahin …«
»Ich glaube mich zu erinnern«, sagte I -Fünf, »dass du früher Journalist warst. Das ist einer der Vorteile, wenn man einen Speicherchip besitzt«, fügte er trocken hinzu. »Vielleicht wäre das eine glaubwürdige Tarnung – und ein Grund dafür, überall Fragen zu stellen.«
Den hatte das Gefühl, als sei er gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht. Ein Funken von so etwas wie Hoffnung – oder zumindest von etwas, bei dem es sich nicht um Panik handelte – umfing sein Herz. »Ich … Nun ja. Ich schätze, das wäre eine gute Tarnung.«
»In der Tat«, pflichtete I -Fünf ihm bei. »Und obgleich es mich ärgert, das auch nur in Erwägung zu ziehen, könnte ich dein unentbehrlicher Metallhelfer sein. Währenddessen kann Jax sich subtilerer Methoden bedienen, um an die gewünschten Fakten zu gelangen.«
»Oder«, sagte Jax, »wir könnten uns einfach als Piraten ausgeben.«
Den grinste. Die Vorstellung, ein Pirat zu sein, gefiel ihm. Angeblich machten Piraten auf und in der Nähe von Mandalores wenig treffend benanntem Mond Concordia jede Menge Geschäfte. Und Piraten hatten jeden Grund, sich für die Aktivitäten imperialer Schiffe und Truppen zu interessieren.
»In Ordnung . Dieser Plan gefällt mir. So können wir uns mit Waffenhändlern treffen, in Kneipen und Cantinas herumhängen, Schiffsreparaturwerften besuchen – die Leute, die sich dort rumtreiben, halten ihre Augen immer nach imperialen Machenschaften offen. Was hältst du davon, Jax?«
Doch Jax war aufgestanden und unterwegs nach achtern.
»Jax?«
»Hört sich gut an, Den.« Er drehte sich um. » I -Fünf, da du bereits einen Flugplan eingereicht hast, aus dem hervorgeht, dass wir unterwegs zur Hydianischen Handelsstraße sind, warum machen wir nicht rasch einen Sprung in diese Richtung und ändern dann den Kurs? Ich werde mir erst einmal andere Klamotten anziehen.«
»Schon so gut wie erledigt.«
»Willst du nicht hier oben bleiben, um die Sterne verschwimmen zu sehen?«, fragte Den.
»Nein.« Jax verschwand im Korridor, der zum Heck führte.
Den sah ihm einen Moment lang nach. »Ich mache mir ein bisschen Sorgen um ihn.«
»Bloß ein bisschen?«
Er sah I -Fünf an. »Er gibt sich selbst die Schuld für alles, was passiert ist – das ist dir schon klar, oder?«
»Ja.«
»Ich weiß zwar, dass er keinen Grund dazu hat, aber …«
»Aber?«
»Gerade kam mir der Gedanke … Was, wenn diese ganze Sache mit Vaders Shuttle tatsächlich eine Falle war? Ein Trick, um Jax dazu zu bringen, sich zu verraten?«
»Wenn dem so wäre, denkst du allen Ernstes, dass er dann unversehrt wieder aus dem ISB rausgekommen wäre? Oder dass dieses Schiff dann noch in einem Stück wäre?«
»Ähm, nein. Es sei denn, Vader hat Beweggründe dafür, von denen wir nichts wissen.«
»Vader hat Jax schon oft genug die Stirn geboten – und das mit mehr oder minder katastrophalen Folgen –, sodass ich annehme, er würde alles daransetzen, Jax zu vernichten, wenn er auch nur einen vagen Verdacht hätte, dass er noch am Leben sein könnte. Dann hätte er ihn sich mit Sicherheit nicht so einfach durch die Finger schlüpfen lassen. Schließlich
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