Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
leicht. »Wenn das Tempest-Spice also nicht wieder auftaucht, gibt es keinen Grund, warum unsere Wege sich noch einmal kreuzen sollten.«
»Einverstanden«, sagte Vago und hielt eine Hand hoch, um den Droiden zum Schweigen zu bringen. Auf Huttesisch sagte sie: »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss ein Handelsimperium wieder aufbauen.« Und damit war die Audienz vorüber, und der Droide bedeutete Mander, ihn zu begleiten. Der Jedi verließ die Audienzkammer und erhaschte einen letzten, flüchtigen Blick auf Vago die Hutt. Sie sah sich das Holo der Bestattung ihrer Adoptivfamilie an, und Mander war außerstande, die Emotionen hinter ihrem leidenschaftslosen Antlitz zu bestimmen. Dann schloss der Droide die Tür, und die Hutt verschwand außer Sicht.
Das Shuttle brachte Mander zurück zur Resolut , und Lieutenant Lockerbee eskortierte ihn zu der Landebucht, in der die Ambition II für den Start vorbereitet wurde. Droiden und Wartungsleute lösten gerade die letzten Schläuche. Er konnte Eddey im Cockpit des Schiffs ausmachen, wo er auf seinem Datapad eine letzte Checkliste durchging.
Reen trat auf den Jedi zu. »Der Lieutenant Commander sagt, dass wir Euch absetzen sollen, wo immer Ihr wollt«, sagte sie. »Irgendeine Ahnung, wo das sein wird?«
Mander schaute sich um. »Auf Yavin 4, nehme ich an«, sagte er, obgleich die Aussicht darauf, ins Jedi-Archiv zurückzukehren, ein wenig an Reiz verloren hatte.
»Das dachte ich mir schon«, entgegnete Reen. »Der Kurs ist bereits gesetzt. Wir warten bloß noch auf Euch.«
»Ich bin überrascht«, sagte Mander, ehe er Reen ansah und von Neuem ansetzte. »Eigentlich dachte ich, dass der Lieutenant Commander hier sein würde, um uns zu verabschieden.«
»Seit wir zurück sind, ist sie ziemlich beschäftigt«, sagte Reen mit einem Grinsen im Gesicht. »Ich denke, sie betrachtete sich selbst als diejenige, die alles unter Kontrolle hat – als diejenige, die die Fäden zieht. Es muss ein echter Schock für sie gewesen sein, dass sie bloß die Marionette war und nicht die, die sie führt. Ich glaube nicht, dass sie den Hutts jetzt noch so vertraut wie früher.«
»Oder den Jedi«, ergänzte Mander.
»Oder den Jedi«, wiederholte Reen.
Die beiden ließen ihren Blick über die ausladende Shuttlebucht schweifen. Die letzten Hangardroiden zogen sich vom Schiff zurück.
Reen stieß ein tiefes Seufzen aus und sagte: »Ich habe etwas aus Mikas Fabrikschiff gerettet«, erklärte sie. »Am Ende, als Ihr mit ihm gesprochen habt. Eigentlich dachte ich daran, es selbst zu behalten, aber ich glaube, Ihr habt mehr Verwendung dafür.« Sie langte unter ihren Mantel, holte Toros Lichtschwert hervor und hielt es dem Jedi mit dem Griff voran hin.
Mander betrachtete die Waffe für die Dauer eines langen Augenblicks und griff danach. Seine verletzte Hand schloss sich um das kurze Heft, und es war, als würde er einem alten Freund die Hand schütteln. Er hob die Waffe in die Höhe, drückte mit dem Daumen den Aktivatorknopf, und die Klinge schoss aus dem Emitter. Er ließ das Lichtschwert mühelos von einer Seite zur anderen zischen, und es war, als sei die Klinge eine Verlängerung seiner selbst.
»Was ist das für ein Gefühl?«, fragte Reen, während ihnen Eddey oben im Cockpit ungeduldig signalisierte, endlich an Bord zu kommen.
Mander dachte einen Moment darüber nach und sagte dann: »Ein gutes. Es ist ein äußerst gutes Gefühl.«
DANKSAGUNG
Die in diesem Roman geschilderten Ereignisse wurden erstmals im Star-Wars -Rollenspielbuch Tempest Feud von Wizards of the Coast erwähnt, verfasst von Jeff Grubb und Owen K . C . Stephens und herausgegeben von Christopher Perkins und Duane Maxwell. Sie finden neunzehn Jahre nach der Schlacht von Yavin statt, im Zeitraum zwischen der Gründung des Jedi-Praxeums auf Yavin 4 und dem aufziehenden Krieg gegen die Yuuzhan Vong.
Zudem möchte der Autor Olivia Luna und Scott Hungerford für ihr Feedback und ihre Anmerkungen danken.
Achtung, Jedi-Gedankentricks sind nichts, was man zu Hause ausprobieren sollte!
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