Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
herabsausen.
Mander dachte an Reen, daran, wie sie neulich in Poparas Penthouse gegen diese Twi’lek gekämpft hatte und wie mühelos sie mit ihr fertiggeworden war. Ob nun Tempest oder nicht, ob nun ausgebildet oder nicht, dies war dieselbe Frau mit denselben Schwachstellen wie zuvor. Er duckte sich unter der wiederkehrenden Klinge weg und deaktivierte gleichzeitig seine eigene. Nachdem die Klinge vorbeigesaust war, trat er rasch in den Angriffsbogen der Twi’lek und wirbelte den Lichtschwertgriff in der Hand herum, bevor er den Knauf wuchtig gegen das Kinn der Twi’lek donnerte.
Die violetten Augen der ausgeknockten Twi’lek rollten in ihren Höhlen nach oben, sie krachte nach hinten, und die Klinge glitt ihr aus den Fingern. Das deaktivierte Lichtschwert folgte der Kurve ihres Angriffs und flog nutzlos durch den Raum, um rotierend unter einem der großen Holoschirme zum Liegen zu kommen, die das brennende Wrack der Barabi-Renner zeigten.
Mander wandte sich Mika zu, der beim Kommandosessel der Brücke stand. Sein Gesicht brannte vom Angriff der Twi’lek, und als er mit der freien Hand sein Gesicht betastete, fühlte er etwas Feuchtes. An seiner Hand klebten sein eigenes rotes Blut und Plastoidstückchen. Sein Kom hatte einen Teil des Hiebs abbekommen, doch jetzt stachen scharfkantige Splitter des Geräts in sein Fleisch. Er fuhr sich mit dem Rücken der blutigen Hand durchs Haar, um die meisten der Splitter abzustreifen. Seine Robe roch nach verbranntem Stoff, und die Glieder schmerzten ihm vom Kampf. Mander Zuma schaltete sein Lichtschwert wieder ein und richtete es auf Mika. Er trat auf den Hutt zu, der keine Miene verzog, sondern dem Jedi stattdessen ein Lächeln schenkte, als er näher kam. »Ergebt Euch«, sagte Mander, obgleich er sich aus tiefstem Herzen wünschte, der Hutt würde etwas Dummes tun, wie etwa, nach einer Waffe zu greifen oder zu fliehen versuchen. Dass er noch einmal versuchte, die Macht gegen ihn einzusetzen. Irgendetwas, das ihm einen Grund verschaffte, ihn niederzumetzeln und so Toro, Reen, Eddey und Angela Krin zu rächen. Einen flüchtigen Moment lang konnte er einen Abgrund aus Gefühl und Versuchung vor sich gähnen sehen. »Es ist vorbei«, sagte er schlicht.
»Noch nicht«, meinte der Hutt, und seine stummelfingrige Hand langte nach unten zur Kommandokonsole, um gleich auf mehrere Knöpfe zu schlagen.
Sofort erwachten die gewaltigen Triebwerke lodernd zum Leben, und ein heftiger Ruck durchlief das Schiff. Als die Kabine abrupt einen Satz nach vorn machte und das Fabrikschiff aus seinen Verankerungen gerissen wurde, um aufzusteigen, war Mander vollkommen überrumpelt. Draußen konnte er kleine Explosionen hören, als letzte Verbindungen gelöst wurden. Er schwankte, fiel auf ein Knie. Mika lächelte und drückte eine weitere Abfolge von Knöpfen auf der Konsole. Die gewaltigen Hecktriebwerke der Fabrik sprangen an, und das Schiff glitt über den Rand des Kraters hinweg in die Höhe, so dicht, dass der felsige Kamm dabei über den unteren Rumpf des Schiffs kratzte.
Mander fiel nach hinten, und sein Lichtschwert erlosch, als er schwer gegen die hintere Schottwand donnerte. Benommen versuchte der Jedi, die Klinge zu heben, sie wieder zu aktivieren und den Angriff zu parieren, den der Hutt für ihn in petto hatte, wie immer der auch aussehen mochte. Aber er war zu langsam.
Mander krümmte sich vor Schmerz, als etwas Schweres gegen die Hand krachte, in der er das Lichtschwert hielt, und der Jedi spürte, wie die Waffe zwischen seinen Fingern in Stücke zersprang, von der ungeheuren Wucht des Hiebs zertrümmert. Der Griff zerbrach, der Emitterkristall zersplitterte, und Bruchstücke flogen in alle Richtungen. Er war vom stumpfen Ende einer schweren Elektrolanze getroffen worden. Über ihm ragte Mika der Hutt auf, mit einem Ausdruck des Triumphs auf seiner breiten Visage.
»Jetzt«, sagte der Hutt. » Jetzt ist es vorbei.«
20. Kapitel
DER STURZ DES HUTTS
»Ich war überrascht festzustellen, wie viele Materialien in der Galaxis der Kraft eines Lichtschwerts zu trotzen vermögen«, sagte Mika, stützte sich auf die Elektrolanze und stemmte den schweren Knauf noch fester gegen Manders verletzte Hand. »Natürlich hat es für gewisse Leute einen enormen Reiz, diese Materialien zu entdecken. Dieses spezielle hier wird Phrik genannt. Schon vor dem Krieg war Phrik sehr selten, und jetzt findet man es praktisch gar nicht mehr. Trotzdem haben einige Proben davon überdauert, die einem
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