Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Jedi?«
»Vergessen Sie die Jedi. Sie spielen keine Rolle.«
»Sie werden eine Rolle spielen, wenn sie in jene Basis eingedrungen sind!«
»Die Basis ist sicher. Sie kann tausend Jedi standhalten. Zehn tausend.«
»Ist Ihnen klar, was Sie da sagen? Sind Sie verrückt?«
»Ich bin nicht daran gewöhnt, dass man meine Befehle infrage stellt«, erwiderte Grievous ruhig.
»Wir sind der Führungsrat! Sie können uns keine Befehle geben! Wir geben hier die Befehle!«
»Sind Sie sicher? Möchten Sie darauf wetten?« Grievous beugte sich so weit vor, dass er das Spiegelbild der Totenkopfmaske in Gunrays roten Augen sah. »Wären Sie bereit, Ihr Leben darauf zu wetten?«
Gunray wich erneut zurück. »Sie behaupten, dass wir auf Mustafar sicher sind. Aber Sie haben auch behauptet, dass Sie Palpatine als Geisel mitbringen würden, doch er ist Ihrem Griff entkommen!«
»Seien Sie froh, dass ich nicht Sie in meinem Griff hatte«, sagte Grievous und bewunderte die glatte Beugung der Fingergelenke, als gehörte seine Hand zu einer Spezies exotischer Raubwesen.
Er kehrte zum Fenster zurück und nahm dort wieder die ursprüngliche Haltung an: die Beine breit, die Hände auf den Rücken gelegt. Das ekelhafte Rosarot in Gunrays hellgrünen Wangen auch nur eine Sekunde länger zu betrachten… Er hätte riskiert, seine Befehle zu vergessen und das Gehirn des Vizekönigs von hier bis nach Ord Mantell zu verspritzen.
»Ihr Schiff wartet.«
Seine akustischen Sensoren registrierten das leise Knarren von Gunrays Sandalen, als der Vizekönig sich durch den Korridor zurückzog, und keine Sekunde zu früh: Seine Sensoren bemerkten auch das Summen des aktiv werdenden Holokoms. Er drehte sich zur Scheibe um, und als ein Signal auf die eintreffende Sendung hinwies, betätigte er die Empfangstaste und kniete nieder.
Mit gesenktem Kopf sah er nur den holographischen Saum des Umhangs, den der Lord trug, aber mehr brauchte er nicht zu sehen.
»Ja, Lord Sidious.«
»Haben Sie den Transfer des Separatistenrats nach Mustafar veranlasst?«
»Ja, Meister.« Der General riskierte einen Blick aus dem Fenster. Die meisten Ratsmitglieder hatten das Raumschiff erreicht. Gunray sollte sich ihnen gleich hinzugesellen – Grievous wusste, wie schnell der Vizekönig laufen konnte, wenn er entsprechend motiviert war. »Das Schiff wird in einigen Momenten starten.«
»Ausgezeichnet, General. Kümmern Sie sich jetzt um die Vorbereitung der Falle auf Utapau. Die Jedi haben mit der Suche nach Ihnen begonnen. Seien Sie für ihren Angriff bereit.«
»Ja, Meister.«
»Ich arrangiere die Dinge so, um Ihnen eine zweite Chance zu geben, meinen Wünschen zu genügen, Grievous. Rechnen Sie damit, dass es Obi-Wan Kenobi sein wird, der versucht, Sie gefangen zu nehmen.«
»Kenobi?« Grievous ballte so fest die Faust, dass ihre elektronischen Systeme protestierend surrten. »Und Skywalker?«
»Ich glaube, Skywalker wird… anderweitig beschäftigt sein.«
Grievous senkte den Kopf noch tiefer. »Ich werde Euch nicht noch einmal enttäuschen, Meister. Kenobi wird sterben.«
»Sorgen Sie dafür.«
»Meister? Wenn ich so kühn sein darf… Warum habt Ihr mir nicht erlaubt, Kanzler Palpatine zu töten? Vielleicht bekommen wir nie wieder eine so gute Gelegenheit.«
»Die Zeit ist noch nicht reif. Geduld, General. Das Ende des Krieges ist nahe, und unser Sieg steht fest.«
»Obgleich wir Graf Dooku verloren haben?«
»Wir haben Dooku nicht verloren, er wurde geopfert – ein strategisches Opfer, so wie man beim Dejarik eine Figur opfert, um den Gegner zu einem fatalen Fehler zu veranlassen.«
»Ich bin nie ein großer Dejarik-Spieler gewesen, Meister. Der echte Krieg ist mir lieber.«
»Und Sie werden bekommen, was Sie wollen, das verspreche ich Ihnen.«
»Dieser fatale Fehler, den Ihr erwähnt habt… wenn ich erneut so kühn sein darf…«
»Sie werden bald verstehen, was ich damit meine.«
Grievous hörte das Lächeln in der Stimme des Meisters.
»Es wird alles klar sein, wenn Sie meinem neuen Schüler begegnen.«
Anakin fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, als er aufs Landedeck der Tempelzikkurat lief, neben dem Fuß des Turms des Hohen Rates. Auf der anderen Seite des ausgedehnten Landedecks stand der Shuttle des Obersten Kanzlers. Anakin beobachtete ihn blinzelnd, auch die beiden großen, in Rot gekleideten Wächter an der Zugangsrampe.
Und wer da vom Shuttle kam, sich die Augen abschirmte und dem Wind entgegenstemmte, der über das
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