Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
zeigen.
Fürchterlich.
Faszinierend.
Perfekt.
Der Operationstisch kippte langsam in die Vertikale, und der Schatten beugte sich vor.
»Lord Vader? Kannst du mich hören, Lord Vader?«
So fühlt es sich für Anakin Skywalker an, für immer:
Das erste Licht in deinem Universum bringt Schmerz.
Das Licht brennt. Es wird immer brennen. Ein Teil von dir wird immer auf schwarzem Sand liegen, neben einem See aus Feuer, während Flammen an deinem Fleisch nagen.
Du hörst dich atmen. Es ist ein schwerer, zischender Atem, und er kratzt an bereits wunden Nerven, aber du kannst ihn nicht anhalten. Du kannst ihn nie anhalten, ihn nicht einmal verlangsamen.
Du hast keine Lungen mehr.
In deine Brust integrierte Mechanismen atmen für dich. Sie pumpen für immer Sauerstoff in dein Blut.
Lord Vader? Kannst du mich hören, Lord Vader?
Das kannst du nicht, jedenfalls nicht so wie früher. Sensoren in der Schale, die deinen Kopf umgibt, träufeln dir Bedeutung direkt ins Gehirn.
Du öffnest blasse Augen. Optische Sensoren setzen Licht und Schatten der Welt um dich herum zu einem abscheulichen Scheinbild zusammen.
Oder vielleicht ist das Scheinbild perfekt, und die Welt ist abscheulich.
Padmé? Bist du hier? Ist alles in Ordnung mit dir?, versuchst du zu sagen, aber eine andere Stimme spricht für dich, aus dem Vokabulator, der verbrannte Lippen, Zunge und Kehle ersetzt.
»Padmé? Bist du hier? Ist alles in Ordnung mit dir?«
Es tut mir sehr Leid, Lord Vader. Sie ist tot. Offenbar hast du sie im Zorn getötet.
Dies brennt heißer als die Lava.
»Nein… nein, das ist unmöglich !«
Du hast sie geliebt. Du wirst sie immer lieben. Du könntest sie nicht töten.
Niemals.
Aber du erinnerst dich…
Du erinnerst dich an alles.
Du erinnerst dich an den Drachen, den Vader erschlagen sollte. Du erinnerst dich an das kalte Gift in Vaders Blut. Du erinnerst dich an die Glut von Vaders Zorn, an den schwarzen Hass, der ihre Kehle packte, um den lügenden Mund zum Schweigen zu bringen…
Und dann, in einem lodernden Moment, begreifst du endlich, dass es gar keinen Drachen gab. Auch keinen Vader. Es gab nur dich. Nur Anakin Skywalker.
Du bist alles gewesen. Du.
Nur du.
Du hast es getan.
Du hast sie umgebracht.
Du hast sie getötet, denn als du in der Lage gewesen wärst, sie zu retten und mit ihr fortzugehen, als du an sie hättest denken können… hast du nur an dich selbst gedacht…
In diesem lodernden Moment erkennst du die Falle der dunklen Seite, die letzte Grausamkeit der Sith…
Denn jetzt wirst du nur noch dich selbst haben.
Und du tobst und schreist und greifst in die Macht, um den Schatten zu zerschmettern, der dich zerstört hat, aber jetzt bist du viel weniger als vorher, du bist mehr als zur Hälfte Maschine, du bist wie ein erblindeter Maler, ein taub gewordener Komponist, du erinnerst dich daran, wo die Kraft war, aber die Kraft, die du berühren kannst, ist nur eine Erinnerung, und so kann dein immenser Zorn nur die Droiden in deiner Nähe zerstören, Geräte und den Tisch, an dem du festgeschnallt bist, nicht aber den Schatten.
Letztendlich willst du ihn nicht einmal vernichten.
Denn nur der Schatten ist dir geblieben.
Nur der Schatten versteht dich, der Schatten verzeiht dir, er nimmt sich deiner an…
Und in deinem Reaktorherzen brennst du in deiner eigenen Flamme.
So fühlt es sich an, Anakin Skywalker zu sein.
Für immer…
Die lange Nacht hat begonnen.
Auf dem Palastplatz in Theed, der Hauptstadt von Naboo, hat sich eine große, ernste Menge eingefunden. Sechs wunderschöne weiße Gualaare ziehen einen mit Blumen geschmückten offenen Sarg mit dem Leichnam der geliebten Senatorin durch den Triumphbogen. Padmés Finger sind für immer um ein Japorstück geschlossen, in das ein neunjähriger Junge von einem abgelegenen Wüstenplaneten im Äußeren Rand einst Zeichen geritzt hat…
Auf der Dschungelwelt Dagobah inspiziert ein Jedi-Meister den fremden Sumpf seines Exils…
Auf der Brücke eines Sternzerstörers stehen zwei Sith-Lords bei einem Sektorgouverneur namens Tarkin und beobachten den Bau einer kugelförmigen Kampfstation, so groß wie ein Mond…
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Auf Alderaan legt der Prinzgemahl ein neugeborenes Mädchen in die liebevollen Arme der Königin.
Und auf Tatooine bringt ein Jedi-Meister einen neugeborenen Jungen zum Gehöft von Owen und Beru Lars…
Dann reitet er mit seinem Eopie in die
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