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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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ungeschützte Landedeck wehte… War das Obi-Wan?
    »Endlich«, murmelte Anakin. Er hatte im Tempel nach seinem früheren Meister gesucht und die Hoffnung schon fast aufgegeben, ihn zu finden, als er von einem Padawan gehört hatte, dass Obi-Wan auf dem Weg zum Landedeck war, zum Shuttle des Obersten Kanzlers. Hoffentlich bemerkte Obi-Wan nicht, dass er noch immer die gleiche Kleidung trug.
    Er hätte es nur schwer erklären können.
    Zwar konnte sein Geheimnis nicht auf Dauer eines bleiben, aber er war noch nicht bereit, es zu lüften. In der vergangenen Nacht waren Anakin und Padmé übereingekommen, es so lange wie möglich zu hüten. Er wollte den Jedi-Orden noch nicht verlassen, nicht, solange seiner Frau Gefahr drohte.
    Padmé hatte seinen Albtraum als Metapher bezeichnet, aber Anakin wusste es besser. Er wusste, dass die Macht-Prophezeiungen nicht absolut sind, doch seine hatten sich noch nie als falsch erwiesen. Nicht einmal im kleinsten Detail. Er hatte schon als Junge gewusst, dass er Jedi werden würde. Er hatte gewusst, dass seine Abenteuer sich über die ganze Galaxis erstrecken würden. Als Neunjähriger, lange bevor er wusste, was Liebe war, hatte er in Padmé Amidalas makelloses Gesicht gesehen und erkannt, dass sie ihn lieben und dass sie eines Tages heiraten würden.
    Die Träume von seiner Mutter hatten keine Metaphern enthalten. Träume, in denen sie schrie und zu Tode gefoltert wurde…
    Ich wusste, dass du zu mir kommen würdest, Annie… ich habe dich so sehr vermisst…
    Er hätte sie retten können.
    Vielleicht.
    Es war ihm immer so offensichtlich erschienen… Wenn er nur einen Tag oder eine Stunde früher nach Tatooine zurückgekehrt wäre, hätte er seine Mutter finden können, und dann wäre sie heute noch am Leben. Und doch…
    Die Jedi hatten immer gelehrt: Die größte Gefahr beim Versuch zu verhindern, dass eine Vision von der Zukunft Wirklichkeit wurde, bestand darin, dass eben jener Versuch letztendlich bewirkte, dass sie Realität gewann. In Hinsicht auf Anakins Mutter bedeutete das: Wenn er rechtzeitig gekommen wäre, um sie zu retten, hätte ihn vielleicht irgendwie die Verantwortung für ihren Tod getroffen.
    Und wenn er Padmé zu retten versuchte… Vielleicht lief es dann darauf hinaus, dass er sie – so absurd es auch klingen mochte – selbst tötete…
    Aber nichts zu tun… einfach nur darauf zu warten, dass Padmé starb…
    Wenn ein Jedi Fragen in Hinsicht auf die Feinheiten der Macht hatte, so gab es eine Person, an die er sich immer wenden konnte. An diesem Morgen hatte sich Anakin, ohne sein Quartier aufzusuchen und die Kleidung zu wechseln, auf den Weg zu Yoda gemacht.
    Er war überrascht davon gewesen, mit welcher Würde ihn der alte Jedi-Meister in sein Quartier eingeladen und wie geduldig er den stotternden Versuchen zugehört hatte, seine Frage zu formulieren, ohne das Geheimnis preiszugeben. Er war deshalb so überrascht gewesen, weil er immer den Eindruck gewonnen hatte, bei Yoda auf Ablehnung zu stoßen.
    Doch an diesem Morgen, und obwohl ihn andere Dinge beschäftigten – selbst Anakins alles andere als sehr subtile Macht-Wahrnehmungen entdeckten Konflikt und Sorge in der Umgebung des Meisters –, hatte Yoda ihm einfach einen Platz in einem der weichen, runden Schalensessel angeboten und vorgeschlagen, dass sie gemeinsam meditierten.
    Er hatte nicht einmal nach Einzelheiten gefragt.
    Anakin war so dankbar gewesen – und so erleichtert, und so unerwartet hoffnungsvoll –, dass ihm Tränen gekommen waren. Er hatte einige Minuten gebraucht, um zur angemessenen Jedi-Gelassenheit zu finden.
    Nach einer Weile hatten sich Yodas Augen langsam geöffnet, und die Falten in seiner Stirn waren noch tiefer geworden. »Vorahnungen… Vorahnungen… tiefe Fragen es sind. Die Zukunft fühlen, das einst konnten alle Jedi. Jetzt nur noch wenige dazu imstande sind. Visionen… Geschenke der Macht, und Flüche. Wegweiser und Fußangeln. Diese deine Visionen…«
    »Sie berichten von Schmerz«, hatte Anakin gesagt. »Und Leid.«
    Nur mit Mühe hatte er hinzufügen können: »Und von Tod.«
    »In diesen schweren Zeiten das keine Überraschung ist. Du selbst dich siehst, oder jemanden, den du kennst?«
    Anakin wagte es nicht, darauf zu antworten.
    »Jemand, der dir steht nahe?«, hatte Yoda sanft gefragt.
    »Ja«, hatte Anakin geantwortet und Yodas zu klugen Blick gemieden. Sollte er glauben, dass es um Obi-Wan ging. Das lag nahe.
    Yodas Stimme war sanft und verständnisvoll.

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