Star Wars™ Feuerprobe
hakte Ben nach. »Oder Hinweise darauf, dass Anakin und Obi-Wan hier waren?«
Wieder schüttelte sein Vater den Kopf. »Nichts«, erklärte er. »Ich glaube, wir sollten nicht davon ausgehen, dass dies derselbe Monolith ist, den Anakin und Obi-Wan besucht haben.«
Han runzelte die Stirn. »Komm schon«, meinte er. »Wie viele solcher Teile kann es schon geben?«
»Wer weiß?«, erwiderte Luke. »Die Galaxis ist groß. Es könnte Dutzende solcher Gebilde geben, oder Tausende – oder vielleicht auch nur dieses eine. Der Punkt ist, wir können es nicht sicher sagen – außerdem macht das im Moment keinen Unterschied. Mortis ist nicht hier – zumindest nicht mehr.«
»Na gut«, lenkte Han ein. »Aber falls es nicht Mortis ist, was ist es dann?«
Luke zog die Schultern hoch. »Du hast gesehen, wofür die Qrephs diesen Ort benutzten«, sagte er. »Nach all diesen Grausamkeiten bin ich mir nicht sicher, ob irgendein Sterblicher wirklich wissen sollte , was dieser Monolith ist.«
»Da hast du dich nett um eine Antwort gedrückt«, merkte Leia an. »Aber die Frage bleibt bestehen. Weißt du , was es ist?«
Luke begegnete ihrem Blick mit einem Lächeln. »Ich bin noch immer sterblich, Leia«, erklärte er. » Daran hat der Monolith nichts geändert.«
Epilog
Verglichen mit Leias letztem Besuch machte das Rote Ronto an diesem Tag einen fast schon verschlafenen Eindruck. Eine Twi’lek stand allein auf der Bühne und sang eingängige Raboa-Melodien für eine Handvoll Zuhörer. Ein Bothaner mit pelzigem Gesicht saß in der hinteren Ecke und blies Hookah-Rauch in den Lüftungsschacht an der Wand. Eine Gruppe von Hangarmechanikern saß während des nachmittäglichen Schichtwechsels über einem Glas, und selbst der Wirt machte einen entspannten Eindruck, wie er so an seiner von Röhren umrankten Zapfanlage lehnte, alle vier Arme vor der Brust verschränkt.
Im Augenblick gab es keinen Ort, den Leia dieser Cantina vorgezogen hätte. Sie und Han saßen in derselben Nische, wo sie vor fast drei Monaten zum ersten Mal Omad Kaeg begegnet waren. Kaeg war heute auch hier und hatte es sich gemeinsam mit Tahiri, Ohali, Ben, Luke und – was Leia am meisten freute – Jaina und Jag an ihrem Tisch gemütlich gemacht. Sie alle scherzten und lachten und achteten nicht weiter auf die neugierigen Blicke, die die anderen Cantina-Gäste ihnen zuwarfen. Lando kehrte gerade von der Bar zurück, im Arm eine zweite Flasche corellianischen Brandy.
»Also seid ihr sicher , dass Mirta Gev entkommen ist?«, fragte Han in die Runde, ohne jemanden im Speziellen anzusprechen. »Sie konnte sich nicht sonderlich schnell bewegen. Ich habe ihr einen ziemlich üblen Schnitt am Bein verpasst.«
»Was soll ich sagen?«, entgegnete Tahiri, die zwischen Jaina und Omad saß. »Ben und ich haben jeden Zentimeter der Basis Eins abgesucht, als wir die Sprengladungen angebracht haben, und Gev war nicht dort.«
»Jede Wette, dass sie gemeinsam mit Vestara geflohen ist«, meinte Ben, der den Platz neben seinem Vater eingenommen hatte. »Nachdem wir durch die Wand gebrochen sind, habe ich noch kurz gesehen, wie die beiden in die Privatgemächer der Qrephs geflohen sind. Danach haben wir keine Spur mehr von ihnen gefunden.«
»Großartig« , murmelte Han. »Eine Mandalorianerin, die sich mit einer Sith zusammentut. Jetzt fallen sie beide in die Kategorie ›Sofort erschießen‹.«
»Vielleicht«, meinte Leia, während sie ihrem Mann die Hand aufs Knie legte und es sanft drückte, um ihn zu beruhigen. »Aber das ist nicht länger unser Problem, weißt du noch?«
Die Sturmwolken über seinem Gesicht verzogen sich, und Han setzte sein reizendstes Grinsen auf. »Natürlich weiß ich das«, erklärte er. »Es ist der beste Plan, den wir je hatten: du, ich, der Falke und alle Zeit im All, um uns tausend galaktische Wunder anzusehen. Wie könnte ich das vergessen?«
»Ihr wollt es also wirklich tun?«, fragte Lando, während er die Flasche Brandy öffnete und eine weitere Runde einschenkte. »Han und Leia Solo gehen in den Ruhestand ?«
Leia spürte, wie Han sich wieder anspannte, nur ein wenig zwar, aber sie drückte trotzdem ein zweites Mal sanft sein Knie. Bislang hatte er den anderen gegenüber recht überzeugend vorgetäuscht, dass die Folter auf der Basis Eins »keine große Sache« gewesen war, aber sie wusste, dass er noch immer Schmerzen litt, körperlich ebenso wie mental. Er brauchte Zeit, um sich zu erholen. Um die Wahrheit zu sagen, brauchte sie
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