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Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Glücksritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Schaden angerichtet hatten. Jetzt würde sie auf zwei Falleen schießen müssen … Auf ihren Rücken … Um sie zu töten …
    Doch es gab keine andere Möglichkeit. Nicht, wenn sie lebend mit Tavia hier rauskommen wollte. Als sie ihren Blaster in den Zweihandgriff nahm, die Mündung auf den ersten Leibwächter richtete und den Abzug drückte, war ihre Kehle so zugeschnürt, dass sie das Gefühl hatte, erdrosselt zu werden. Ein so heftiger Ruck durchfuhr den Mann, als habe ihm jemand ins Gesicht geschlagen. Die Beine gaben unter ihm nach, und er fiel zu Boden, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Der zweite Leibwächter setzte gerade zu einer Art seitlichem Drehsprung an, als Binks zweiter Schuss eine kleine Wolke vaporisierten Stoffs und Haut aus seinem Oberkörper riss. Er landete der Länge nach auf dem Boden und schlug so fest auf, dass Bink vor Mitgefühl zusammenzuckte. Sie stieß die Tür mit dem Fuß ganz auf und schwenkte den Blaster, um Qazadi ins Visier zu nehmen. »Keine Bewegung!«, warnte sie.
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen«, erwiderte der Falleen gelassen. Jetzt sahen er und Tavia Bink an – Qazadi aus den Untiefen seines Sessels, Tavia über die niedrige Rückenlehne des Sofas hinweg. Qazadi lächelte ungeniert. Sein Blick schweifte zwischen Bink und Tavia hin und her. Tavias Miene hingegen war angespannt und verängstigt. »Jetzt haben wir endlich des Rätsels Lösung«, fuhr Qazadi fort. »Ausgesprochen clever.« Er streckte eine Hand in Binks Richtung. »Ich nehme an, du bist die Diebin mit der Markierungsfarbe an den Fingern?«
    »Bloß keine falsche Bewegung!«, befahl Bink. Der Adrenalinschub des kurzen Gefechts verflog, und als ihr Gehirn endlich wieder arbeitete, wurde ihr bewusst, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie als Nächstes tun sollte. Klar war nur, dass sie und Tavia nicht auf demselben Weg verschwinden konnten, auf dem Bink gekommen war – alles, was Qazadi dann tun müsste, um ihnen den Tag zu vermiesen, war, nach nebenan ins Esszimmer zu schlendern und ein paar Schüsse in den Kabelkanal abzugeben.
    Gleichwohl, angesichts der geräuschvollen Schlacht, die draußen im Gang tobte, wäre es auch nicht sonderlich gesundheitsfördernd, diese Richtung einzuschlagen. Es sei denn, die beiden Frauen hatten eine Geisel in ihrer Gewalt. »Los, hoch!«, wies sie Qazadi an und trat ganz in den Raum. Mit einem Mal bemerkte sie, dass das Lächeln des Falleen im besten Sinne strahlend war. Seltsam, dass ihr das vorher noch nicht aufgefallen war. »Ab zur Tür und …« Sie sprach nicht weiter. Sein Lächeln war nicht bloß strahlend – es war geradezu das eines Heiligen. Heiligengleich, nachsichtig, liebevoll … Und dann begriff sie plötzlich, aber es war bereits zu spät. Es war bereits viel zu spät. Verkriffte Falleen-Pheromone!
    »Bitte«, sagte Qazadi und deutete einladend neben Tavia auf die Couch. »Es gibt so vieles, worüber wir uns unterhalten müssen. Über Master Villachor, über Lord Aziel und über dies hier.« Er deutete auf ein Beistelltischchen, auf dem Winters Kryodex-Nachbildung lag.
    Bink musterte Tavias angespanntes Gesicht. Es lag keinerlei Hoffnung darin – ihre Schwester war genauso tief in Qazadis chemischem Zauber gefangen wie sie selbst auch, vermutlich sogar noch tiefer. Bink hatte einen Blaster, einsatzbereit in der Hand. Sie hatte ihn schon zweimal benutzt. Mit Sicherheit konnte sie das noch einmal tun … Bloß dass sie dazu nicht imstande war. Denn obwohl ihr Verstand der Hand befahl, die Waffe zu heben und zu feuern, wies ihr Herz die Hand an, reglos an der Seite zu verharren – und ausgerechnet jetzt war ihr Herz ausnahmsweise einmal stärker.
    Es war vorbei. Bink und Tavia waren erledigt – was vermutlich ebenso für den Rest von Hans Team galt. Als sie sich neben ihrer Schwester aufs Sofa sinken ließ, wurde ihr bewusst, dass sie gerade zwei Lebewesen getötet hatte – für nichts und wieder nichts.
    Vor der Tür des Tresorraums standen zwar noch immer zwei reglose Zetts, doch endlich war der Weg zumindest so weit frei, dass Villachor an das Tastenfeld gelangen konnte. Er klappte es aus der Wand und tippte den Zugangscode ein, wobei er so fest auf die Tasten hämmerte, dass Han gelinde gesagt verwundert war, dass seine Finger das Feld nicht komplett durchstießen. Die Tür schwang auf, und Han reckte den Hals, um einen Blick in die Kammer dahinter zu werfen.
    Die Tresorsphäre war nahe der Raummitte zum Stillstand

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