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Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Glücksritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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nächstgelegene Weg nach draußen befand sich dreißig Meter weiter südlich. Nachdem er sein Gleichgewicht wiedererlangt hatte, steuerte er darauf zu und hoffte inständig, vor der Sphäre im Freien zu sein. Hinter sich hörte er das brutale, knirschende Malmen, mit dem sie sich ihren Weg durch die Panzerverkleidung des Tresorraums bahnte …
    Und dann war er durch die Tür, draußen im Hof, und eilte wieder auf den Pfad der Sphäre zu. Er hatte recht gehabt, was die Menge betraf. Die meisten der Leute waren bereits ein gutes Stück entfernt und hasteten auf die Tore zu, während die Feuerwerkskörper weiter spektakulär am Kuppelschild über ihnen explodierten. Ein paar Dutzend Besucher hielten sich allerdings nach wie vor in der Nähe der Villa auf und verfolgten die Fehlzünder entweder mit ostentativer Gleichgültigkeit oder mit aufgesetztem Wagemut.
    Han verdrehte die Augen. Selbst er war klug genug zu wissen, dass es besser war reinzugehen, wenn es regnete, besonders, wenn der Regen aus glühenden Kohlen bestand. Doch wenn blindwütige Explosionen über ihren Köpfen nicht genügten, um dafür zu sorgen, dass auch die letzten Widerspenstigen das Weite suchten, ließ sich das vielleicht durch etwas bewerkstelligen, das persönlicher und unmittelbarer war. Han riss die Neuronenpeitsche vom Gürtel, aktivierte sie und wirbelte sie hoch über dem Kopf umher.
    Die meisten der Bummler hatten Han in seiner glänzenden Rüstung bereits entdeckt. Doch das knisternde, blauweiße Zischen der Peitsche entging niemandem . »Haut ab!«, brüllte Han und schwang die Peitsche über dem Kopf. »Verschwindet von hier – sofort!«
    Endlich setzten sie sich in Bewegung und liefen wie verängstigte Toongs davon, just als die Sphäre durch die Außenmauer der Villa krachte und über den Hof rollte, um unterwegs die Steinplatten unter sich zu zermalmen. Zehn Meter weiter vorn, dort, wo die Steinplatten in die sorgsam gepflegte Rasenfläche übergingen, ragte der Spießringzaun aus dem Boden empor, der die Villa mit einem sechs Meter hohen, knisternden Wald elektrifizierten Todes umgab. Der Tresor rollte durch die Absperrung, ohne auch nur langsamer zu werden.
    Han duckte sich durch die noch immer zischende Lücke, die die Sphäre gerissen hatte, holte das Äußerste aus den Geschwindigkeits- und Kraftverstärkern seines Anzugs heraus und sprintete an dem Tresor vorbei. Dann schwang er die Peitsche erneut wild über dem Kopf und preschte weiter vor. Das Ganze war so ziemlich das Verrückteste, was er je abgezogen hatte – aber es funktionierte.
    In der Dunkelheit und angesichts der Ablenkung, die das Feuerwerk bot, hätten viele Leute im Rollweg der Sphäre die Gefahr vermutlich nicht bemerkt, bis es zu spät war. Doch eine gepanzerte Gestalt mit einer glühenden blauen Peitsche war unmöglich zu übersehen. Sie liefen vor ihm auseinander – die meisten verstanden die Botschaft und eilten auf die Ausgänge zu, während die anderen in sämtliche Himmelsrichtungen davonrannten, bloß nicht in die, aus der sich Han und der Tresor näherten.
    Han lief weiter, während er die Sphäre in der Rückansicht des Displays im Auge behielt und hoffte, dass es ihm gelingen würde, vor ihr zu bleiben, bis sie schließlich an Schwung verlor. Auch hegte er die Hoffnung, dass die Kugel das Ende der Hauptschar nicht einholen würde, die unterwegs zu den Ausgängen war, um eine breite Schneise des Todes durch die Besucher zu mähen, dann die Außenmauer zu durchschlagen und schließlich in den dichten Verkehr von Iltarr-Stadt hinauszurollen. Er hoffte wirklich , dass das nicht passieren würde.
    Draußen im Korridor ertönte ein grauenhaftes Krachen, begleitet vom selben durchdringenden Kratzen von Metall auf Durabeton, das Bink manchmal hörte, wenn ein havarierter Luftgleiter auf eine Landeplattform schlug und darüber hinwegschlitterte – und als das kratzende Geräusch schließlich verklang, bemerkte sie, dass auch das Blasterfeuer aufgehört hatte. Sie sah Qazadi an. Sein Blick war auf die Tür gerichtet, die Miene unnachgiebig und entschlossen.
    »Seid leise«, wies der Falleen die beiden Frauen an. »Keinen Mucks!« Er holte seinen Blaster hervor. »Sitzt einfach ganz ruhig da und schaut zu, wie eure Freunde sterben.«
    Bink schluckte schwer, während sie gegen die unangemessene Gelassenheit und die sogar noch unangemesseneren Gefühle von Liebe und Wohlbehagen ankämpfte, die sie durchströmten. Das da draußen waren ihre Teamkameraden.

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