Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Kuppelschild immer noch aktiv war – und als die Raketen auf das unsichtbare Energiefeld trafen, explodierten sie vorzeitig und ließen Feuer auf den Boden herabregnen. So geriet die Menge schließlich endgültig in Panik. Mit panischen Rufen und einem Wirrwarr hysterischer Schreie brach Chaos unter der Besucherschar aus.
Keine fünf Meter von Dayjas Platz am Schornstein entfernt krachte ein brennendes Trümmerstück aufs Dach. Er wich ruckartig davor zurück und schnappte sich sein Komlink. Genug war genug. Ganz gleich, ob dies Eanjers Werk oder bloß ein Zufall war, er konnte nicht länger tatenlos dasitzen und einfach zuschauen.
Ein weiterer Fehlzünder schlug gegen den Kuppelschild und ließ Bruchstücke auf die Menge herniederregnen. Von einem gewissen Gefühl der Resignation erfüllt, steckte Dayja sein Komlink weg. Es war zu spät. Die Panik griff um sich, und es gab nichts, das er, die Polizei oder irgendein anderer Notfalldienst von Iltarr-Stadt jetzt noch dagegen unternehmen konnten. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war zuzusehen.
Han hatte Kell ermahnt, dass die ganze Sache schnell gehen müsse, und der Junge hatte ihn beim Wort genommen. Das Detonit unter der Schwebeplattform ging als Erstes hoch, eine Reihe trügerisch kleiner Sprengladungen, die die Energieleitungen zu sämtlichen Repulsorlifts in der vorderen Hälfte unterbrach. Die Plattform blieb noch für vielleicht eine halbe Sekunde in Position, ehe die Vorderkante mit einem dröhnenden Krachen auf den Boden schlug. Ein noch tieferes Knarzen wurde von dem donnernden Echo beinahe übertönt, als die durch das Lichtschwert geschwächte Verbindungssäule unter der plötzlichen, unerwarteten Belastung verbog und nachgab. Wiederum eine halbe Sekunde später explodierten Kells letzte Sprengsätze, die Durabetonbrocken von der Rückseite des Tresors wegrissen und zwei starke, ohrenbetäubend laute Hohlladungssprengfallen auslösten, die unmittelbar unter der Oberfläche eingelassen waren.
Mit einem Rumpeln, das die gesamte Villa zu erschüttern schien, löste sich die Tresorsphäre wie ein Miniaturtodesstern mit aktivierten Nachbrennern von seiner Säule, rollte die schräge Plattform hinunter und kullerte über den Boden.
Eine schier endlose Sekunde lang starrten Villachor und seine Männer die sechs Meter durchmessende Sphäre, die direkt auf sie zukam, nur ungläubig an. Dann sahen sie eilends und nahezu unisono zu, sich in Sicherheit zu bringen. Villachor und seine beiden Leibwächter schafften es, Sheqoa und die drei anderen Wachleute nicht.
Noch bevor sie unter der Sphäre verschwanden, setzte Han sich in Bewegung und sprang vor, zwischen die beiden Wachmänner, die jetzt mit offenen Mündern das Drama verfolgten, das sich im Innern des Tresorraums abspielte. Er legte den beiden je eine Hand auf die Brust und stieß sie so fest zur Seite, wie er konnte.
Die Rüstungen waren schwer, aber Hans Kraftverstärker waren der Aufgabe mehr als gewachsen. Die beiden Wachen flogen gute drei Meter nach hinten, bevor sie mit von sich gestreckten Gliedmaßen auf dem Boden landeten – mit etwas Glück weit genug fort von der näher kommenden Sphäre, um nicht von ihr überrollt zu werden.
Doch das kümmerte Han so oder so nicht besonders. Im Augenblick machte er sich mehr Sorgen um das Leben der Hunderten von Bürgern, die womöglich nichtsahnend im Weg des rollenden, unaufhaltsamen Molochs standen, der im Begriff war, die Mauer der Villa zu durchbrechen. Zwar sollten die Feuerwerkszünder, die Kell und Zerba zuvor platziert hatten, inzwischen dafür gesorgt haben, dass der Großteil der Menge auf die Ausgänge zuströmte, aber erfahrungsgemäß gab es immer einige, die zu mutig, zu sorglos oder zu dämlich waren, um zu wissen, wann es Zeit wurde zu verschwinden. Für diese Leute würde der rollende Tresor vermutlich die letzte Fehleinschätzung ihres Lebens werden.
Die gewaltige Sphäre hatte die gepanzerte Wand des Tresorraums jetzt fast erreicht. Han wirbelte herum, eilte zur Seitentür im Vorraum hinüber und leerte auf dem Weg die Energiezelle des Caliban-Blasters, den er sich ausgeborgt hatte, mit Schüssen in die Wand. Rasch war die Waffe leer. Han schleuderte sie beiseite und warf sich gegen die Tür, in der Hoffnung, dass seine Rüstung tatsächlich so widerstandsfähig war, wie sie aussah.
Sie war es. Han krachte durch die Tür, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen – ein großer Teil Wand um ihn herum brach ein. Der
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