Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
ihn über die profane Welt erheben und zu wahrer Größe führen würde. Seine Schwester Jaina? Nein, er hatte bereits versucht, sie vor das Kriegsgericht zu stellen. Seine Eltern?
Zuhause, sagte das Schiff. Ich kann dich gegen den verteidigen, der dir folgt.
»Vielen Dank.« Lumiya war verdattert. »Aber das ist nicht notwendig. Lass das andere Schiff landen.«
Würde es Ben Skywalker sein? Nach allem, was Lumiya gesehen hatte, kam der Junge jemandem, den Jacen liebte, am nächsten. Er wollte, dass Ben Erfolg hatte. Er ignorierte die Schwäche, die dem Jungen innewohnte.
Luke Skywalker? Nein, Jacen hatte nicht das Geringste für Luke übrig, und vielleicht verachtete er ihn sogar. Mara? Sie war vielleicht die Letzte gewesen, die noch zu Jacen gestanden hatte, doch mittlerweile empfand er für sie noch weniger als für seine eigenen Eltern.
Dann Ben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war es Ben.
Oder ... Vielleicht war es gar keine Person. Vielleicht musste er eine Organisation vernichten oder irgendetwas Abstraktes. Vielleicht musste er überhaupt nicht töten. Lumiya kämpfte gegen ihre Ungeduld an. Wie auch immer Jacens Schicksal aussehen mochte, welche ausschlaggebende Tat er auch immer vollbringen musste, es würde bald geschehen. Sie konnte beinahe fühlen, wie das Gefüge der Macht es vorausahnte.
Und vielleicht... bin ich diejenige, die er tötet.
Doch sie war eine Sith. und jeder Sith würde das von seinem Schüler erwarten. Das war ein Preis, den zu bezahlen sie bereit war.
Sehr zersplittert, sagte das Schiff und riss sie damit aus ihren Gedanken.
Lumiya kam auf die Füße und stand dann vor der Schottwand. Der glühende Bimsstein wurde so dünn, dass er transparent wurde, und das war keine optische Täuschung: Das Schot t öffnete sich der Atmosphäre, und aus der Außenhülle des Schiffs formte sich eine Rampe. Als Lumiya darüber hinunter in den Hangarbereich ging, glitt ein altes Conqueror-Kampfschiff durch die Luftschleusen. Sie hatte schon seit langer Zeit keins der wie eine Acht geformten Schiffe mehr gesehen.
Die Einstiegsluke öffnete sich, und jemand trat heraus, teilweise in einen Umhang gehüllt, aber mit einem unverwechselbaren humpelnden Gang.
»Du lebst ziemlich gefährlich. Tänzerin.« Lumiya empfand Alema Rar allmählich als Belastung. »Ich hätte auf dich feuern können.«
Die Twi'lek warf die Kapuze zurück und legte ihren Kopf zur Seite. Es war die geübte Pose einer Frau, die einen so großen Teil ihres Lebens kokett gewesen war, dass es ihr zu einer unbewussten Angewohnheit geworden war. Sie war an männliche Aufmerksamkeit gewöhnt gewesen und benahm sich immer noch so, als würde sie diese auch verdienen, selbst wenn keine Männer zugegen waren, und das, obwohl ihr Aussehen durch Lichtschwertwunden gänzlich zerstört worden war. Der abgetrennte Stumpf ihres Lekku verlieh ihr ein groteskes, nahezu ulkiges Auftreten.
Doch Alema war absolut nichts, worüber man lachen konnte. Sie war, wie das Schiff gesagt hatte, zersplittert, eine verletzte, rachsüchtige Kreatur, die ihrerseits austeilen wollte, doch Lumiya hatte keine Geduld für Undiszipliniertheit. Außerdem war Alema wahnsinnig, und eine Dunkle Jedi mit derartigen Problemen war eine ausgesprochen gefährliche Komplikation.
»Aber das habt Ihr nicht.« Die Augen der Twi'lek waren auf die Meditationssphäre gerichtet. »Wir finden dieses Schiff interessant.«
»Das dachte ich mir.« Lumiya deutete auf die Türen, die zu ihren Gemächern führten. Zuhause war nicht das richtige Wort dafür. »Da du schon mal hier bist, kannst du ebenso gut eintreten.«
Alema ging um das Schiff herum und nahm es von allen Seiten in Augenschein, offensichtlich fasziniert.
»Es denkt«, sagte sie. »Dieses Schiff denkt.«
»Denken ist nützlich. Du solltest es beizeiten selbst mal versuchen.« Lumiya wusste, dass sie die Verrückte mit mehr Umsicht behandeln sollte, doch sie war an diesem Tag nicht allzu duldsam. Sie bemühte sich, zu fühlen, was das Schiff womöglich sagte, doch alles, was sie wahrnehmen konnte, war seine Wachsamkeit, seine Sensoren, die ein misstrauisches Interesse an Alema hegten. Vermutlich konnte es die Dunkelheit in ihr fühlen. »Was führt dich hierher?«
»Wir sind der Anakin Solo gefolgt. Wir haben über Jacens Haltung zu seinen Eltern nachgedacht, und wir glauben, dass wir womöglich an Han und Leia Solo herankommen, wenn wir mit Jacen zusammenarbeiten.«
Alema legte zärtlich eine Hand
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