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Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer

Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer

Titel: Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Realität.«
    Omas hielt inne. um ihr in die Augen zu sehen. »Admiralin. Sie kommen mir wie eine Offizierin vor, die mit Sitte und Anstand erzogen wurde. Ehre. Die Herrschaft des Rechts. In harten Zeiten fliegt all das nur allzu häufig zum Fenster hinaus.«
    »Ich kümmere mich um die Aufgaben, die mir übertragen wurden, und ich bin dankbar dafür, dass ich mich nicht mit GGA-Angelegenheiten abgeben muss.«
    Omas schien die Doppeldeutigkeit ihrer Worte nicht zu entgehen. »Nominell steht die GGA unter Ihrem Kommando.«
    Nominell... »Sie haben das Gefühl, dass Colonel Solo die Grenzen seiner Befugnisse überschreitet und dass ich ihn ein wenig nachdrücklicher darauf aufmerksam machen sollte.«
    »Ich muss zugeben, dass ich mir Gedanken über sein Verhalten mit Verdächtigen mache.«
    »Was erwarten Sie von mir? Dass ich zugebe, dass mich das ebenfalls mit Sorge erfüllt?«
    »Tut es das?«
    »Manchmal.«
    In einem Sekundenbruchteil der Hoffnung glitten Omas' Brauen in die Höhe. »Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, einen Offizier im Zaum zu halten, der so viel tut, um die Öffentlichkeit hinter sich zu bringen.«
    »In schwierigen Zeiten brauchen wir alle Helden, selbst wenn wir ihren Schutz nicht so sehr brauchen, wie wir vielleicht denken.«
    »In der Tat. Und ungeachtet ihres ganzen Murrens glaube ich, dass der Jedi-Rat es insgeheim genießt, dass einer der ihren für seine knallharte und aggressive Vorgehensweise, um den Frieden zu wahren, so bewundert wird. Das zerstreut das Bild, dass sie passive Mystiker sind, die den Kontakt zur unerbittlichen Wirklichkeit längst verloren haben.«
    »Erfolg hat viele Eltern. Versagen ist eine Waise.«
    Omas lächelte reuevoll. »Nun, entweder wird er den Krieg für uns gewinnen - oder uns zu Fall bringen.« Er kehrte zu seinem schlichten, polierten Schreibtisch zurück und sah irgendwie zusammengeschrumpft aus, als er dahinter Platz nahm. Die kleine Bronziumvase mit der einzelnen lila Kibo-Blüte darin ließ den Tisch nur noch riesiger und leerer wirken. »Das haben Helden so an sich.«
    Uns. Zu Fall bringen.
    Und Politiker hatten es so an sich, Zweifel und Gedanken zu säen, die sich einem ins Unterbewusstsein gruben. Niathal war Omas' subtile Warnung nicht entgangen, und sie war drauf und dran, auszuführen, dass sie bereits über das erforderliche Maß an Paranoia, das für eine politische Laufbahn nötig war, verfügte. Aber wahrscheinlich wusste er das mittlerweile schon.
    »Ich werde das im Hinterkopf behalten«, sagte sie.
    Omas war ein vollendeter Staatsmann, der etliche Anschläge auf sein Leben und auf seine Karriere überlebt hatte. Er hatte die Aussage, die in diesem einen Satz steckte, gut verborgen: dass sie wusste, dass Jacen ein wandelndes Pulverfass war; dass sie wusste. dass er von gewaltigem, überwältigendem Ehrgeiz zerfressen war; und dass sie wusste, dass sie sich womöglich ruckzuck an der Seitenlinie wiederfand, wenn sie ihm gegenüber nicht auf der Hut war. Und dass sie wusste, dass Omas sich darüber im Klaren war, dass sie ein Auge auf sein Amt geworfen hatte, und dass er es ihr vielleicht einfacher machen würde, eines Tages seine Nachfolge anzutreten, wenn sie mit ihm zusammenarbeitete anstatt mit Jacen Solo.
    Wir. Der politische Kodex war ein ausgesprochen ökonomischer Weg, heikle Informationen mitzuteilen, ohne tatsächlich belastende Worte zu verwenden. Das sparte eine Menge Zeit und Ärger.
    Niathal nahm das Schweigen als Hinweis darauf, dass das Treffen vorbei war. Während sich die Türen hinter ihr schlossen, schaute sie zurück auf Omas; der letzte Blick, den sie von ihm erhaschte, war der eines Mannes, der für eine Sekunde die Augen schloss. als wäre er vollkommen erschöpft.
    In ein paar Stunden wird er wieder zurück in den Senat stolzieren, als wäre alles unter Kontrolle. Will ich so ein Amt wirklich?
    Sie glaubte immer noch, dass sie das tat.
    Sie aß in einem der vielen Senatsrestaurants zu Mittag. Zu jeder Tages-oder Nachtzeit hatte zumindest ein Tapcafe oder Lokal geöffnet, einige davon waren ungezwungen, andere eher förmlich, aber allesamt waren sie Brutstätten für Gerede, Diskussionen und Geschäftemacherei. An diesen Orten wurden mehr Regierungsan-gelegenheiten geregelt, als jemals durch die Senatskammer gingen. Darüber hinaus waren es relativ sichere Plätze, um mit Wesen zu reden, die womöglich Aufmerksamkeit erregt hätten, wenn sie sich im Offizierskasino mit ihnen traf. In diesen Tagen

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