Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
Persönliches«, sagte Ben. »Hey, ich habe versucht, Onkel Han zu verhaften, weil das meine Aufgabe war. Ich wollte ihm keinen Schaden zufügen.«
Luke dachte über die Eile nach, mit der Jacen seine Eltern während des Angriffs auf den Urlaubstrabanten im Stich gelassen hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Ben zu so etwas fähig wäre. Und falls er es sich hätte vorstellen können, hätte er es nicht wahrhaben wollen.
»Dad, hat das Imperium wirklich eine Schreckensherrschaft geführt?«
»Nur ein bisschen ...«
»Ich weiß, dass das Imperium dir und Onkel Han und Tante Leia das Leben schwergemacht hat, aber was war mit den gewöhnlichen Leuten?«
Mara kaute mit langsamer Bedächtigkeit, den Blick auf einen Punkt irgendwo in mittlerer Ferne gerichtet. »Das solltest du vielleicht das Volk von Alderaan fragen«, sagte sie. »Nein, warte - der Planet ist futsch, nicht wahr? Ups. Das ist mit den gewöhnlichen Leuten passiert. Ich weiß darüber besser Bescheid als die meisten anderen.«
Weil du einiges davon selbst angerichtet hast. Luke konnte wahrlich nicht erwarten, dass Ben auch nur ein Wort von dem glaubte, was einer von ihnen ihm erzählte. Sie hatten beide Dinge getan, von denen sie nicht wollten, dass er sie tat.
»Aber die meisten Leute haben das gar nicht richtig mitbekommen. oder?« Ben schien auf seinen Kurs festgelegt. »Ihr Leben lief so weiter wie vorher. Vielleicht hatten einige Leute, die politisch engagiert waren, mitternächtlichen Besuch von ein paar Sturmtrupplern, aber die meisten haben ihr Leben einfach weitergelebt, richtig?«
»Richtig«, gab Mara zu. »Aber in Angst zu leben bedeutet, überhaupt nicht zu leben.«
»Es ist besser, als tot zu sein.«
»Denkst du. das Imperium war in Ordnung, Ken?«, fragte Luke.
»Ich weiß es nicht. Es hat bloß den Anschein, als würden eine Handvoll Leute denken, dass sie die Pflicht oder das Recht haben, die Dinge für alle anderen zu ändern. Das ist eine schwerwiegende Entscheidung, eine Rebellion, nicht wahr? Doch die meisten Entscheidungen, die Einfluss auf Trillionen von Lebewesen haben, werden von einigen wenigen Leuten getroffen.«
Luke und Mara sahen einander diskret an, dann Ben. Irgendwie hatte er in letzter Zeit politisches Interesse entwickelt. Auf was für eine Mission Jacen ihn auch immer geschickt hatte - und das hatte er, dessen war Luke sich gewiss -, sie hatte den Jungen ins Grübeln gebracht.
Oder womöglich verlor Luke auch einfach nur die Tatsache aus den Augen, dass sein Kind mittlerweile ein junger Mann war und sich schnell veränderte.
Doch als er ging, half Mara ihm immer noch in seine Jacke. Luke erwartete beinahe, dass sie ihn fragen würde, ob er sich auch jeden Tag die Zähne putzte. Doch wie es ihrer Art entsprach, verlieh Mara ihrer mütterlichen Fürsorge auf pragmatische Weise Ausdruck und drückte Ben einen mattgrauen Gegenstand in die Hand.
»Nimm's mir nicht übel«, sagte sie und küsste seine Stirn. »Trag das bei dir. Man weiß ja nie.«
Ben starrte auf seine Handfläche. »Wow.«
»Das«, sagte sie. »war die beste Vibroklinge. die es im Imperium zu kaufen gab. Sie hat mir mehr als einmal das Leben gerettet. Ein Lichtschwert ist großartig, aber ein Lichtschwert und eine Vibroklinge sind noch besser.«
»Plus einen Blaster«, sagte Ben. Er grinste. »Das ist noch viel besser. Der Dreierangriff.«
»Das ist mein Junge.«
Ben war gegangen, und Mara räumte die Teller ab. »Wann haben wir eigentlich einen kommunal gesinnten Politikanalysten hervorgebracht?«
»Vielleicht hat er zu viele Gorog-Kumpel.«
»Wirkt er auf dich wie ein durchgeknallter, verkorkster Junge?«
»Nein«, sagte Luke. »Aber es ist nicht Jacens Einfluss, der einen Mann aus ihm macht, selbst wenn er der Einzige zu sein scheint, der zurzeit mit Ben zurechtkommt.«
»Luke, wir müssen immer noch etwas unternehmen.«
»Oh , jetzt müssen wir etwas unternehmen? Was ist aus >Überlass ihn Jacen, er ist gut für den Jungen< geworden?« Luke musste sich fast auf die Lippe beißen, um nicht damit herauszuplatzen, dass er es ihr ja gleich gesagt hatte, was - das war immer seine Meinung gewesen - das Kennzeichen von jemandem war, der nicht nach einer Lösung für ein Problem suchte, sondern bloß punkten wollte. »Abgesehen davon scheint er von dem, was vorgeht, nicht korrumpiert zu werden. Vielleicht ist er in seinem Innern dieser gute Mensch, nach dem er gefragt hat. Vielleicht hattest du recht damit, mich dazu zu überreden,
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