Star Wars- The Old Republic - Revan
einem donnernden Schlag zu. Bei dem Knall stockte Scourge kurz, aber ging weiter nach vorn. Als er den Fuß des Podestes erreichte, kniete er nieder und verneigte sich tief, den Blick starr auf einen Punkt vor sich auf dem Boden geheftet.
„Erhebt Euch, Lord Scourge“, sprach der Imperator, „und bringt Euer Anliegen vor.“
Scourge stand auf, um den Sith, der über ihm thronte, anzusprechen. Der Imperator hatte seine Kapuze zurückgezogen, um sein Gesicht zu zeigen. Seine Augen waren so schwarz wie das Nichts selbst.
Als er in die leere Dunkelheit im Blick des Imperators starrte, wanderten seine Gedanken zurück nach Nathema und er erschauderte bei dieser Erinnerung. Er versuchte zu sprechen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Sein Mund war plötzlich so trocken, dass er zu ersticken glaubte. Er schluckte schwer, räusperte sich und brachte schließlich genügend Speichel zusammen, um doch sprechen zu können.
„Vor drei Jahren trat ich auf Euer Geheiß in den Dienst von Darth Nyriss“, begann Scourge. „Ich entdeckte, dass Darth Xedrix ein Verräter war. Er hatte sich mit Separatisten verschworen, um Darth Nyriss umzubringen, und ich habe ihn für seine Verbrechen hingerichtet.“
„Euer Einsatz fand Beachtung“, versicherte ihm der Imperator.
Die Stimme des Imperators hatte etwas Merkwürdiges an sich. Sie klang nicht wie die Stimme eines einzelnen Wesens, sondern besaß ein eigentümliches Echo und eine Resonanz, so als ob eine große Masse seine Worte in perfektem Gleichklang sprechen würde.
Eine schaurige Theorie schlich uneingeladen durch Scourges Kopf: Was, wenn all diejenigen, die das Ritual auf Nathema ausgelöscht hatte, noch immer in irgendeiner Form im Imperator existierten? Nyriss hatte gesagt, er hätte sie verschlungen. Hatte sie das nicht nur bildlich gemeint? Hielt er ihre Geister in seiner körperlichen Hülle gefangen, um über tausend Jahre langsam von ihrer Lebensenergie zu zehren, damit er jung und stark blieb?
Scourge verdrängte diese Gedanken. Er musste sich konzentrieren. Ein falsches Wort und der Imperator könnte seine Lügen durchschauen.
„Nach Darth Xedrix’ Tod diente ich weiter Darth Nyriss“, erklärte Scourge. „Und ich stellte weiter Nachforschungen über die Separatisten an.“
Er machte eine Pause und wartete darauf, dass der Imperator fragte, was er herausgefunden hatte. Nach ein paar Sekunden war ihm klar, dass eine solche Erkundigung nicht erfolgen würde.
„Einer der Berater von Darth Nyriss erregte meinen Verdacht, ein Mann namens Sechel. Ich konzentrierte meine Nachforschungen auf ihn. Aber Sechel ging sorgfältig vor; er verschleierte seine Spuren gut. Ich brauchte bis gestern, um mir seiner Schuld gewiss zu werden. Er arbeitete ebenfalls insgeheim mit den Separatisten zusammen und ihn ereilte das gleiche Schicksal wie Darth Xedrix.“
„Ihr solltet mit Darth Nyriss sprechen, wenn Ihr für Eure Taten belohnt werden möchtet“, sagte der Imperator. Sein Tonfall blieb unverändert, doch die indirekte Drohung war klar: Dies ist meiner nicht würdig und du vergeudest meine Zeit.
Scourge Mund fühlte sich wieder trocken an und er schluckte schwer. „Das ist nicht der Grund, aus dem ich vor Euch getreten bin. Unter Sechels Habe fand ich diese Dateien.“ Er hielt die Disks hoch. „Sie zeigen, dass Darth Xedrix nicht das einzige Mitglied des Dunklen Rates war, das Euch verraten hat. Er wurde lediglich geopfert, um die Mittäterschaft der anderen geheim zu halten. Darth Nyriss war ebenfalls in das Komplott verstrickt, zusammen mit mehreren anderen.“
Der Imperator zeigte keine körperliche Reaktion auf die Enthüllung. Er blieb so unbewegt und ruhig wie der Tod selbst, aber die Luft um Scourge herum schien kälter zu werden.
„Seid Ihr Euch dieser Anschuldigungen sicher?“
„Ich würde mein Leben darauf setzen, mein Herr und Gebieter.“
„Das habt Ihr bereits.“
Scourge spürte einen Schauer sein Rückgrat hinunterschleichen und er wusste, dass weit mehr als bloß sein Leben auf dem Spiel stand. Der Imperator war kein Angehöriger der Sith-Spezies mehr. Seine Stärke und Unsterblichkeit hatten ihn in ein in der Galaxis einzigartiges Wesen verwandelt. Wenn er von Leben und Tod sprach, hatte das eine sehr viel tiefere Bedeutung, als die bloße physische Existenz der geringeren Wesen, die ihm dienten.
„Weiß Nyriss, dass Ihr hier seid?“
„Nein. Ich kam zu Euch, sowie ich die Daten von Sechels Disks entschlüsselt
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