Star Wars- The Old Republic - Revan
seinen Fingerknöcheln wich. „Das ist übel.“
„Geh einfach und lass all das hinter dir“, sagte Revan zu ihm. „Das ist deine einzige wirkliche Chance zu überleben.“
„Wir können nicht gehen“, stöhnte der Wachmann. „Die Türen gehen nicht auf. Wir sind eingesperrt!“
„Erschieß ihn einfach!“, rief der andere. „Er kann dir nichts tun. Wenn er dich aufhalten könnte, hätte er es inzwischen schon getan!“
Für ein paar Sekunden herrschte ein Schweigen, das nur vom Alarm und einer Reihe schnell aufeinanderfolgender Explosionen durchbrochen wurde.
„Nyriss wird uns umbringen, wenn sie uns hier unten mit dir am Leben findet“, sagte der Mann mit dem Blaster und klang dabei fast, als wolle er sich entschuldigen.
„Nyriss ist bereits tot“, versuchte es Revan mit einer anderen Taktik, während er weiter den Druck durch die Macht verstärkte. „Hörst du die Explosionen? Den Alarm? Meine Freunde kommen, um mich zu befreien. Du sagst, du würdest hier in der Falle sitzen. Was glaubst du, werden meine Freunde tun, wenn sie dich über meiner Leiche stehen sehen?“
„Da hat er nicht unrecht“, meldete sich der unsichtbare Sprecher zögerlich. „Hör dir nur die Bomben an, die da oben hochgehen. Das ist nicht irgend so ein kurzer Rein-und-wieder-raus-Angriff.“
„Ergebt euch und ich garantiere für eure Sicherheit“, sagte Revan. „Ich gebe euch mein Wort als Jedi.“
Der junge Mann drehte kurz seinen Kopf hin und her, von Revan zu seinem Freund draußen vor der Zelle und wieder zurück zu Revan. Dann ließ er den Blaster fallen, als ob dieser in Flammen aufgegangen wäre.
Revan trat seelenruhig aus der Zelle und sah zum ersten Mal den anderen Wachmann: noch ein Mensch, vielleicht ein paar Jahre älter als der andere. Beide Wachen waren starr vor Angst und beobachteten angespannt jede seiner Bewegungen. Jedes Mal, wenn der Alarm über ihnen plärrte, zuckten sie zusammen.
„Ich werde euch nichts tun“, versicherte ihnen Revan.
Die beiden Männer schienen sich ein wenig zu entspannen und Revan versuchte, beruhigende und lindernde Wellen durch die Macht auszusenden, um ihren Verstand weiter zu beschwichtigen.
„Setzt euch da drüben an die Wand, bis meine Freunde hier sind“, schlug er vor. „Ihr wollt sicher nicht, dass sie euch fälschlicherweise für eine Bedrohung halten.“
Die beiden Männer begriffen, wie klug sein Vorschlag war, und setzten ihn sofort in die Tat um.
Ein paar Minuten später hörten sie ein lautes Krachen von oben, gefolgt von Schritten, die die Treppe hinuntereilten. Und dann tauchte Meetra auf, ausstaffiert wie eine Art Tänzerin. Als sie Revan sah, legte sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht.
„Ich wusste, dass ich dich finde“, sagte sie und eilte zu ihm, um ihn stürmisch zu umarmen.
„Es ist lange her“, flüsterte Revan, als er seine Arme um sie legte.
Einen Moment später lösten sie ihre Umarmung und Revan bemerkte, wie sie über seinen strengen Geruch die Nase rümpfte.
„Wirklich sehr lange“, sagte er mit einem entschuldigenden Achselzucken, was Meetra ein kurzes Lachen entlockte.
„Welch rührendes Wiedersehen“, sagte eine vertraute Stimme.
„Lord Scourge!“, kreischte einer der Wachmänner erschreckt auf.
Revan zerrte Meetra zur Seite und stellte sich vor sie, eine so instinktive wie törichte Reaktion. Meetra war eine Jedi, sie wusste selbst auf sich aufzupassen, und unbewaffnet war er dem Sith nicht gewachsen.
„Ist schon in Ordnung“, sagte Meetra und legte Revan eine Hand auf die Schulter. „Scourge ist hier, um uns zu helfen.“
Revans benebelter Verstand brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was sie gesagt hatte. Als er es begriffen hatte, musste er laut auflachen.
„Endlich erfahre ich also Euren Namen“, sagte er. „Scourge. Kein Wunder, dass Ihr ihn mir nicht verraten wolltet.“
„Ihr könnt Eure Scherze machen, wenn wir sicher hier herausgekommen sind“, erwiderte Scourge.
„Er hat recht“, bekräftigte Meetra. „Tee-Drei hält oben auf der Treppe Wache. Komm!“
„Geht schon vor“, sagte Scourge und zog sein Lichtschwert, um damit auf die am Boden kauernden Wachmänner zuzugehen. „Ich kümmere mich um die Zeugen.“
„Nein“, sagte Revan. „Ich habe versprochen, sie zu beschützen.“
Scourge schaute ihn völlig ungläubig an. „Es wird schon ohne diese erbärmlichen Witzfiguren von Soldaten im Schlepptau schwer genug, hier herauszukommen.“
„Ich habe ihnen mein Wort
Weitere Kostenlose Bücher