Star Wars- The Old Republic - Revan
aus.
„Jetzt weißt du, warum ich HK-Siebenundvierzig gesagt habe, dass er nicht herkommen soll“, sagte Revan zu T3. „Er würde wahrscheinlich versuchen, mit einem Flammenwerfer einen Weg durch diese ganzen ‚Fleischsäcke‘ zu schaffen.“
Der Astromech antwortete mit einem lang gezogenen, tiefen Pfeifen und Revan lachte laut auf, bevor er sagte: „Das lassen wir besser und sagen, wir hätten’s getan. Außerdem sind wir gleich da.“
Ein paar Minuten später erreichten sie ihr Ziel: die Schmugglerhöhle, eine kleine Cantina am hinteren Ende des Galaktischen Markts, die Drinks, Tänzerinnen und Glücksspiel im Angebot hatte. Die Schmugglerhöhle war auf die eher schäbigeren Elemente der Gesellschaft Coruscants ausgerichtet: Schwarzmarkthändler, Schläger und Kopfgeldjäger, Stim- und Spicedealer. Demzufolge bestand die Kundschaft mehrheitlich aus einer Mischung von Spezies von anstößigem galaktischem Ruf. Unter den Rodianern, Chevin und Kubaz fanden sich auch vereinzelt Menschen, einschließlich dem Mann, den Revan gesucht hatte: Canderous Ordo.
Der Mandalorianer saß, wie es seine Gewohnheit war, mit dem Rücken zur Wand allein an einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke. Er trug seine gewohnte Aufmachung aus hellbrauner Hose, einer Lederweste und einem schwarzen, ärmellosen Oberteil, das seine muskelbepackten Arme frei ließ, um das eintätowierte Clanzeichen auf dem linken Oberarm zur Schau zu stellen. Sein Bürstenschnitt betonte den Quadratkiefer und den rauen Schluss-mit-lustig-Ausdruck. Er sah immer noch nach dem Inbegriff eines Kopfgeldjägers aus, aber Revan wusste, dass er keinen Auftrag mehr angenommen hatte, seit sie sich zwei Jahre zuvor zusammengetan hatten, um Darth Malak auszuschalten.
Eine leicht bekleidete Twi’lek-Tänzerin bot Canderous gerade eine Privatvorstellung, während er an einem blau gefärbten Drink nippte. Trotz der Ablenkung bemerkte er Revan sofort. Er hob eine klobige Hand, um zu winken, und scheuchte seine Unterhalterin fort. Die Tänzerin warf Revan einen zornigen Blick zu, als sie mit vor Wut zitternden Kopftentakel davonmarschierte.
T3 piepte überrascht.
„Ich nehme an, er gibt ordentlich Trinkgeld“, entgegnete Revan mit einem Achselzucken.
Niemand schenkte ihnen sonderliche Beachtung, als sie die Cantina durchquerten, um sich an den Tisch des Mandalorianers zu setzen.
„Du siehst aus wie ’ne wandelnde Leiche“, sagte Canderous zur Begrüßung. „Ist es so schlimm, mit Bastila verheiratet zu sein?“
„Ich schlafe in letzter Zeit nicht viel“, gestand Revan. „Böse Träume“, fügte er hinzu, als Canderous eine Braue hochzog. „Abgesehen davon musst du grade reden. Siehst aus, als hättest du dich drei Tage nicht rasiert.“
Der Mandalorianer lächelte und strich sich mit der offenen Handfläche über die Stoppeln an Wange und Kinn. „Die Mädels mögen’s, wenn Männer aus rauem Holz geschnitzt sind. Möchtest du was trinken?“
Revan schüttelte den Kopf. „Nicht hier. Das Gebräu, das du da vor dir stehen hast, sieht aus, als könnte es mir den Zahnschmelz wegätzen.“
Canderous zuckte mit den Schultern und hob das Glas an die Lippen. Er nahm einen großen Schluck, schloss die Augen und schüttelte sich. „Ist nur was für Kenner“, räumte er ein. „Also warum bist du hier? Ich hab so das Gefühl, es wäre kein Höflichkeitsbesuch.“
„Ich habe ein paar Fragen über den Krieg.“
Revan musste nicht weiter ausholen, für Canderous gab es nur einen Krieg, der von Bedeutung war. Er und Revan hatten auf entgegengesetzten Seiten gekämpft, Todfeinde, die sich lange bevor sie sich gegen Darth Malak verbündeten und Freunde wurden, nur über ihren Ruf kannten.
„Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Wir haben verloren, ihr habt gewonnen“, meinte Canderous mit einem Achselzucken. „Wir dachten, wir könnten die Republik erobern, aber stattdessen endeten wir als zerrüttetes Volk.“
Er sprach mit beiläufiger Gleichgültigkeit, aber Revan kannte ihn gut genug, um die Verbitterung und das Bedauern in seinen Worten zu spüren. Die Mandalorianer hatten eine stolze und edle Kultur hervorgebracht, hatten Schlachten geführt, um Ruhm und Ehre zu erlangen. Jetzt waren die Clans über die ganze Galaxis verteilt, dazu verurteilt, für den Höchstbietenden als Söldner und Schläger zu arbeiten. Revan brachte nicht gern ein so schmerzhaftes Thema auf den Tisch, aber er brauchte bestimmte Informationen und hatte das Gefühl, sie nur
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