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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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„Diskretion und Raffinesse haben ihren Platz, aber wenn Ihr nun mit mir sprecht, erwarte ich absolute Offenheit.“
    Scourge nickte.
    „Lasst mich raten“, fuhr sie fort. „Ihr vermutet, dass meine eigenen Leute hinter den jüngsten Anschlägen auf mich stecken.“
    „Niemand ist über jeden Verdacht erhaben“, gab Scourge zu. „Doch ich gehe davon aus, dass Ihr jede Person Eures Stabs sehr sorgfältig überprüft habt. Wenn sie schuldig wären, hättet Ihr inzwischen etwas bemerkt.“
    „Es freut mich festzustellen, dass Ihr mich nicht für völlig inkompetent haltet.“
    „Ich glaube nicht, dass der Angriff im Hof ein weiterer Anschlag auf Euer Leben war“, fuhr Scourge fort. „Ich denke, die Söldner wurden angeheuert, um mich auszuschalten.“
    „Und da Murtog Euch als Rivalen und potenzielle Bedrohung ansieht, nehmt Ihr natürlich an, dass er dahintersteckt.“
    „Möglicherweise. Es könnte auch Sechel gewesen sein. Oder beide zusammen.“
    „Und worauf stützt sich Eure Vermutung?“
    „Größtenteils Indizienbeweise. Doch meine Instinkte sagen mir, es reicht aus, um zu handeln.“
    „Ihr erwartet von mir, mich aufgrund einer bloßen Ahnung von Euch gegen zwei meiner verlässlichsten Diener zu wenden?“
    „Meine Instinkte liegen selten falsch“, meinte Scourge. „Mein Ruf ist wohlverdient.“
    „Also, was schlagt Ihr vor, soll ich tun? Entlassung? Hinrichtung?“
    Auf einmal kam ihm die Unterhaltung wie eine Prüfung vor, als würde Nyriss versuchen, ihn anhand seiner Antworten einzuschätzen. Falls das der Fall sein sollte, war er für die Herausforderung bereit.
    „Es wäre töricht, ohne konkreten Beweis jemanden wegzuwerfen, der so wertvoll ist wie Murtog oder Sechel“, erwiderte Scourge. „Aber ich hätte gerne Gelegenheit, sie beide zu verhören.“
    „Ein guter Befrager kann eine Person dazu bringen, alles zuzugeben“, konterte Nyriss. „Selbst Dinge, die nicht wahr sind.“
    „Ein falsches Geständnis aus ihnen herauszufoltern, würde keinen Zweck erfüllen“, versicherte ihr Scourge. „Ich brauche die Wahrheit und ich würde sorgfältig darauf achten, keinen bleibenden körperlichen oder geistigen Schaden zu verursachen. Ich bin sicher, Ihr möchtet sie ebenso leistungsfähig auf ihren Posten zurückhaben, wie sie es vor meiner Befragung waren, sollte sich einer von ihnen oder beide als unschuldig erweisen.“
    Ein kurzes Aufflackern von Zustimmung in Nyriss’ Gesicht überzeugte Scourge davon, eine zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben. Die Prüfung war jedoch noch nicht beendet.
    „Sollte ich Euch gestatten, sie zu befragen, mit wem würdet Ihr zuerst sprechen?“
    „Mit Eurem Sicherheitschef, Murtog.“
    „Warum Murtog?“
    „Falls er schuldig ist, wird er leichter zu brechen sein.“
    Nyriss zog überrascht eine Braue hoch. „Ihr glaubt, Sechel könnte ein Verhör länger durchstehen als Murtog?“
    Scourge wusste wie unwahrscheinlich es klang: Ein ausgebildeter Soldat sollte eigentlich mit Leichtigkeit länger aushalten als ein feiger Speichellecker. „Murtog ist körperlich stärker“, erklärte er, „aber Erduldung von Schmerz nutzt nur bei den einfachsten und am wenigsten wirksamen Verhörmethoden. Es gibt deutlich subtilere und wirksamere Wege, an Antworten zu kommen. Murtog wird wie die meisten Soldaten ein Training in Folterresistenz hinter sich haben. Ich kenne diese Techniken und ich weiß, wie man ihnen entgegenwirkt. Sechel hingegen ist weit weniger vorhersehbar. Oberflächlich gesehen wirkt er schwach und hilflos. Doch er ist in eine Position von Rang aufgestiegen, indem er Gerissenheit, Kreativität und Geistesgegenwart eingesetzt hat. Ich werde Zeit brauchen, um gänzlich zu verstehen, wie sein Verstand arbeitet. Ich muss alle seine Tricks kennenlernen, bevor ich ihm meine Falle stellen kann. Sein Verhör würde ein sehr viel heiklerer und komplizierterer Vorgang werden als bei Murtog.“
    „Höchst beeindruckend“, bemerkte Nyriss. „Die Verhöre werden jedoch nicht vonnöten sein.“
    Scourge schüttelte verwirrt den Kopf.
    „Ihr lagt richtig, was die Söldner anbelangt, aber ich weiß bereits, wer sie angeheuert hat, um zu versuchen, Euch zu töten.“
    „Wer?“
    „Ich.“
    „Ihr?“, rief Scourge aus. Das Eingeständnis traf ihn völlig unvorbereitet.
    „Nach dem zweiten Attentatsversuch haben Murtog und Sechel eine Spur gefunden. Ich habe diese Söldner angeheuert, um ihr nachzugehen. Doch bevor sie das konnten, beschloss

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