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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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auf diesem Weg bekommen zu können.
    „Eine Sache habe ich an den Mandalorianischen Kriegen nie verstanden“, drängte Revan weiter. „Was hat sie in Gang gesetzt? Wieso habt ihr nach all den Jahrhunderten auf einmal beschlossen, einen Generalangriff auf die Republik zu starten?“
    „Es war Mandalores Idee.“
    Revan wusste, dass Canderous nicht vom ursprünglichen Begründer seines Volks sprach. Über Jahrhunderte hinweg hatte jeder nachfolgende Anführer der mandalorianischen Clans symbolisch den Namen Mandalore angenommen, um das kulturelle Erbe zu ehren und zugleich die eigene Autorität zu untermauern. Um zwischen den einzelnen Oberhäuptern zu unterscheiden, wählte dabei jeder einen Ehrentitel, der seine oder ihre Herrschaft definierte, wie etwa Mandalore der Eroberer oder Mandalore der Unbezwingbare. Der letzte Herrscher hatte sich Mandalore der Ultimative genannt.
    „Mandalore meinte, die Republik sei schwach“, fuhr Canderous fort. „Verwundbar. Er rief die Krieger der Clans zusammen und wir folgten ihm auf einen Kreuzzug, den wir für unsere größte Eroberung hielten.“
    Die Frage, ob Canderous und seine Mitstreiter dabei gezögert hatten, erübrigte sich. Wenn der Mandalore rief, folgten die Clans. Obwohl es Streitigkeiten und Kämpfe zwischen denjenigen gab, die danach strebten, das Amt des Mandalore zu übernehmen, wenn er fiel, gab es niemals Unstimmigkeiten oder Auseinandersetzungen, wenn die Entscheidung erst einmal gefallen war.
    „Alles lief gut, bis du aufgetaucht bist“, sagte Canderous mit einem grimmigen Lächeln. „Wegen dir und deinen Anhängern hat sich das Blatt in diesem Krieg für uns komplett gewendet. Am Ende hast du Mandalore getötet und alles hat sich verändert.“
    Revan konnte sich eigentlich an keinen der Kämpfe gegen die Mandalorianer erinnern. Sie lagen tief verborgen in jenem Teil seines Verstands, der ihm verschlossen blieb, seit der Jedi-Rat sein Gedächtnis gelöscht hatte, damit er sich gegen Malak wendete. Er hatte seine Geschichte jedoch ausreichend recherchiert, um die Lücken anhand von Canderous’ Schilderungen füllen zu können. Schlacht um Schlacht hatte Revan die Streitkräfte der Jedi und der Republik zum Sieg geführt. Als er die unausweichliche Niederlage erkannte, forderte Mandalore der Ultimative Revan zu einem Zweikampf heraus und Revan nahm an.
    Obwohl der Mandalorianer tapfer kämpfte, war er dem stärksten Kämpfer des Jedi-Ordens letzten Endes nicht gewachsen. Die Niederlage seines Feindes reichte Revan jedoch nicht aus. In der mandalorianischen Kultur bedeutete der Tod eines Anführers lediglich die Gelegenheit für einen anderen Krieger, die Kontrolle über die Clans an sich zu reißen, indem er den Helm des gefallenen Mandalores an sich nahm. Um dem vorzubeugen, hatte Revan der Leiche seines bezwungenen Feindes den Helm abgenommen und ihn auf einem unbekannten Planeten versteckt.
    Für eine Kriegerkultur, die sich über Tradition und Ehrenkodexe definierte und von diesen zusammengehalten wurde, bedeutete der Verlust der Maske des Mandalores einen lähmenden Schlag. Des einzigen Gegenstands beraubt, der als Symbol der Führerschaft anerkannt wurde, konnten die Mandalorianer keinen neuen Mandalore wählen. Ohne einen allgemein akzeptierten Führer fingen die unterschiedlichen Clans an, untereinander um die Herrschaft zu kämpfen. Ihre Armeen zerfielen und wurden schwächer, und innerhalb weniger Wochen zwang eine Reihe entscheidender Siege seitens Revans Truppen die Mandalorianer dazu, die bedingungslose Kapitulation hinzunehmen.
    Die schmachvolle Niederlage und der Verlust der Maske des Mandalores versetzten der einstmals stolzen Kultur den Dolchstoß. In der Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, um Malak aufzuhalten, hatte Canderous einmal davon gesprochen. Überraschenderweise machte er Revan keinen Vorwurf daraus, was aus den Mandalorianern geworden war. Er lastete dem Mandalore an, nicht stark genug gewesen zu sein, und er lastete seinen Brüdern und Schwestern an, zu schwach gewesen zu sein, die Scherben aufzusammeln, um ihre Gesellschaft wieder aufzubauen. Meistens sprach er jedoch überhaupt nicht darüber.
    Revan hasste es, in alten Wunden zu stochern, aber er glaubte, keine andere Wahl zu haben.
    „Kannst du mir sonst noch irgendetwas erzählen? Darüber, was geschehen ist, bevor der Mandalore der Republik den Krieg erklärt hat? Irgendetwas Ungewöhnliches, das vielleicht als Auslöser für den Krieg gedient haben

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