Star Wars- The Old Republic - Revan
richtig. „Ist er erst einmal drinnen, kann er das Computernetzwerk hacken, um herauszufinden, wer den Kauf arrangiert hat. Ich hatte die beiden Söldner, die Ihr erledigt habt, angeheuert, um ihn an den Sicherheitskräften vorbeizuschleusen. Diese Aufgabe fällt nun Euch zu.“
„Wann reisen wir ab?“
„Die nächsten paar Tage noch nicht. Ich werde eine Akte in Euer Quartier senden, um Euch auf den neuesten Stand zu bringen – und einen Medidroiden, um Eure Schulter zu behandeln.“
Scourge nickte und Nyriss wandte sich von ihm ab, um sich wieder an ihren Computer zu setzen und ihn ohne ein Wort zu entlassen. Für einen Moment stand er einfach nur da, um sich zu sammeln und alles zu verarbeiten, was vorgefallen war. Sechel und Murtog steckten nicht hinter dem Angriff bei den Toren, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie kein Komplott gegen ihn schmiedeten. Er war immer noch ein Eindringling, immer noch ein potenzieller Rivale um die Gunst ihrer Herrin. Falls sich ihnen eine Gelegenheit bot, ihn zu eliminieren, würden sie sie mit Sicherheit ergreifen.
Er spürte ein sanftes Ziehen am Ellbogen und als er hinschaute, sah er die junge Twi’lek neben sich. Die Tür zum Korridor stand bereits offen. Sie führte ihn schweigend aus dem Raum und schloss dann die Tür hinter ihm.
Auf dem Flur wartete Sechel auf ihn. „Lord Scourge“, sagte er mit einer Verneigung, „es wäre mir eine Ehre, Euch zu Eurem Zimmer begleiten zu dürfen. Ich verspreche, dass es keine weiteren Anschläge auf dem Weg geben wird.“
Sein Tonfall klang beinahe spöttisch. Scourges erster Impuls war es, dem unverschämten Wicht kräftig mit dem Handrücken über den Mund zu fahren, doch er sah schnell ein, dass das ein Fehler wäre. Nyriss stufte Sechel eindeutig über ihm ein, zumindest im Augenblick. Er würde sich erst bewähren müssen, bevor er sich die Freiheit herausnehmen konnte, den kriecherischen Berater auf seinen angemessenen Platz zu verweisen.
„Geht voran!“, befahl er. Sein Tonfall klang arrogant und dennoch spürte er im Inneren die ersten Anzeichen von Selbstzweifel. Seine Ankunft auf Dromund Kaas war nicht wie geplant verlaufen. Die Dinge lagen hier nicht so einfach wie in der Akademie oder draußen in den Grenzregionen. Hier konnte selbst ein nicht machtsensitiver Sith wie Sechel höher geschätzt werden als er und das machte Scourge sowohl entbehrlich als auch verwundbar. Er würde sehr vorsichtig sein müssen, wenn er hoffen wollte, lange genug zu überleben, um Nyriss Gunst zu gewinnen.
KAPITEL 3
AUF DEM GALAKTISCHEN MARKT von Coruscant ging es wie immer geschäftig zu, aber niemand achtete auf Revan, während er sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Fast zwei Jahre waren vergangen, seit man ihn zum Retter der Galaxis erklärt hatte. Obwohl ihn der Senat in einer Zeremonie, die über das HoloNet übertragen wurde, mit der höchsten Ehre, dem Ruhmeskreuz, ausgezeichnet hatte und man sich sehr wohl an seinen Namen erinnerte, war sein gewöhnliches und eher unscheinbares Gesicht aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit geschwunden. Im Nachspiel seiner Vorführung war er zu einem zurückgezogenen Helden geworden, der öffentliche Auftritte mied und Interviewanfragen von jeglichen Pressekanälen ablehnte. Er hatte sich den Bart abrasiert und trug seine Jedi-Robe nur sehr selten in der Öffentlichkeit, was es noch unwahrscheinlicher machte, dass er jemandem auffiel.
Ihm gefiel die Anonymität. Sie war einer der Gründe, aus denen er nach Coruscant gezogen war. Bei einer Billion Einwohnern fiel es leicht, mit der Masse zu verschmelzen. Noch mehr traf das hier auf dem Galaktischen Markt zu, dem weltoffensten Teil des republikanischen Hauptstadtplaneten. Händler und Käufer praktisch jeder bekannten Spezies versammelten sich hier, um den Kommerz in einem Kaleidoskop aus Farben, Formen und Größen in Szene zu setzen. Rothäutige Togruta vermischten sich mit blauhäutigen Twi’leks; zwergenhafte Sullustaner feilschten mit gewaltigen Hutts; fischähnliche Mon Calamari teilten die Straßen mit katzenhaften Cathar. In einer so vielfältigen und interessanten Masse achtete niemand auf einen einzelnen Menschen und seinen Astromechdroiden.
Leider bedeutete der Mangel an Aufmerksamkeit, dass viele in der Menge aus Versehen gegen T3-M4 stießen, traten oder über ihn stolperten, während er zu Revans Füßen entlangrollte. Der Droide drückte seinen Unmut mit einem steten Schwall aus Pfiffen und Pieptönen
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