Star Wars- The Old Republic - Revan
Dekaden vor dem Großen Hyperraumkrieg mit der Republik. Er verbrachte seine Kindheit auf Nathema, einem blühenden und üppigen Landwirtschaftsplaneten in den äußersten Randgebieten des Imperiums.“
„Nathema? Noch nie davon gehört.“
„Er trug einmal einen anderen Namen, aber dieser Name wurde längst vergessen … genau wie der Planet selbst. Der Imperator hat Nathema aus den Geschichtsbüchern und Astrogationskarten gelöscht, um alle Beweise für seine Verbrechen beiseitezuschaffen.“
„Verbrechen?“
„Durch die verschollenen Rituale der Urahnen konnte er die Dunkle Seite benutzen, um den Tod zu besiegen und sich unsterblich zu machen. Doch seine Unsterblichkeit verlangte ihren Preis. Euch zu erzählen, was geschah, reicht nicht aus. Ihr müsst es selbst sehen. Erst dann werdet Ihr verstehen, welchen Preis der Imperator zu zahlen bereit war. Erst dann werdet Ihr vollends begreifen, warum man ihn unbedingt aufhalten muss.“
„Und wie soll ich diesen verschollenen Planeten finden?“
„Ich werde Euch dorthin bringen“, sagte Nyriss. „Dann könnt ihr das Grauen mit eigenen Augen bezeugen.“
„Woher soll ich wissen, dass das keine Falle ist?“, wollte Scourge wissen. „Eine weitere ausgeklügelte List, um mich dazu zu bringen, Eurem Willen nachzukommen?“
„Das könnt ihr nicht“, gab Nyriss zu. „Aber welche Wahl bleibt Euch?“
Sie hatte nicht unrecht. „Wann brechen wir auf?“, fragte er.
„Geduld, Lord Scourge“, sagte Nyriss. „Es wird noch einige Tage dauern, bis wir zum Aufbruch bereit sind. Die Reise dauert lang und wir müssen sichergehen, dass der Imperator niemals davon erfährt. Die Reise nach Nathema kann mit dem Tode bestraft werden.“
„Wird Sechel uns begleiten?“
„Nein. Das ist nur für Eure Augen bestimmt.“
Scourge nickte und fragte sich im Stillen, ob der Berater womöglich versuchen würde, sich für das brutale Verhör zu rächen.
„Ihr seid nun Teil des inneren Kreises“, versicherte ihm Nyriss. „Sechel wird es nicht wagen, Euch etwas zuleide zu tun. Nun versorgt Eure Wunden“, forderte sie ihn mit Blick auf die Verbrennungen auf, die Darth Xedrix’ Blitze hinterlassen hatten. „Dann kehrt zurück in Euer Gemach und ruht Euch etwas aus.“
Als er sich zum Gehen umdrehte, warf sie ihm wieder ihr verstörendes Lächeln zu. „Vielleicht solltet Ihr jedoch im Schlaf ein Auge offen behalten. Nur für den Fall …“
KAPITEL 13
DIE SIEGESFEIER DES ORDO-CLANS zog sich bis spät in die Nacht. Sechs Mitglieder des Clans, vier Männer und zwei Frauen, waren in der Schlacht umgekommen, ein Viertel der Verluste, die sie dem Jendri-Clan zugefügt hatten.
Veela hatte angeordnet, alle dreißig Leichen zusammen auf einem großen Scheiterhaufen zu verbrennen. Revan konnte die Vermischung von Freund und Feind nachvollziehen: Sie alle waren Mandalorianer, die im Kampf den Tod gefunden hatten. Nach dem Brauch gebührte ihnen allen eine Kriegerbestattung, unabhängig davon, für welchen Clan sie gekämpft hatten. Der Scheiterhaufen brannte über Stunden und seine Flammen erhellten die Nacht und wärmten das Lager, während die Brüder und Schwestern der Gefallenen die Geschichten ihrer Tapferkeit erzählten. Sie bereiteten ihnen ein ehrendes Gedenken aus Liedern und Festessen, mit denen sie gleichzeitig ihren Tod beklagten und den kolossalen Sieg des Ordo-Clans feierten.
Es floss reichlich Bier, aber Revan beschränkte sich auf einen einzigen Krug. Da er an der Seite des Ordo-Clans gekämpft hatte, war er berechtigt, an dem Gelage teilzunehmen. Aber obwohl er ihre Bräuche kannte, war er kein Mandalorianer. Es fiel ihm schwer, angesichts des Verlusts von Kameraden zu jubeln, ganz gleich, wie ehrenvoll sie gestorben sein mochten. Außerdem nahm er sich davor in Acht, was Veela nun tun würde, da sie wusste, dass er ein Jedi war. Hoffentlich dachte sie, er wäre irgendein unbekannter, abtrünniger Meister. Wenn sie wusste, wer er wirklich war, konnte es Ärger geben.
Viele Mandalorianer verachteten die Jedi – und Revan ganz besonders. Revan war für den Tod unzähliger Mandalorianer verantwortlich und er hatte die Maske des Mandalore gestohlen und versteckt, eine Tat, in der viele ein Kriegsverbrechen sahen. Angesichts des leidenschaftlichen Stolzes von Veela auf ihr Volk und ihre Kultur, war nicht davon auszugehen, dass sie alles einfach vergeben und vergessen würde. Zum Glück schien sie sich seiner wahren Identität nicht bewusst zu sein.
Im
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