Star Wars- The Old Republic - Revan
einen langjährigen Rivalen los“, fügte Scourge hinzu.
„Ein zufälliger Bonus“, stimmte Nyriss zu und ihr Gesicht verzog sich wieder zu einer ihrer abscheulich grinsenden Fratzen. „Niemand wir Xedrix vermissen“, fügte sie hinzu. „Er war ein schwaches Glied in unserer Kette. Er war ein Mensch und seine Kräfte ließen nach. Wenn schon einer von uns geopfert werden musste, dann war er die erste Wahl.“
„Warum erzählt Ihr mir das alles?“
„Ihr habt bereits vermutet, dass etwas faul ist“, sagte Nyriss. „Weshalb sonst hättet ihr versucht, Sechel zu verhören? Wenn ich Euch jedoch einfach umbringe, könnte das den Argwohn des Imperators weiter schüren. Er hat Euch geschickt, um die Attentate zu untersuchen. Es ist besser, wenn Ihr derjenige seid, der ihm mitteilt, Darth Xedrix wäre verantwortlich gewesen.“ Sie hielt einen langen Moment inne, bevor sie fortfuhr. „Während Eures Dienstes habt Ihr Euren Wert für mich bewiesen. Ihr verfügt über unglaubliches Potenzial. Ich hoffe darauf, dass ich Euch mit meiner Enthüllung der Wahrheit dazu bewegen kann, Euch unserer Sache anzuschließen. Es wäre mir zuwider, ein solch kostbares Instrument ohne guten Grund aufzugeben.“
Scourge kniff die Augen zusammen. Das war zu leicht. Selbst wenn er Nyriss die Gefolgschaft schwor, konnte sie ihn nicht einfach so aus dem Raum gehen lassen. Das Risiko, dass er sie dem Imperator meldete, war zu hoch. Sie musste noch etwas anderes in der Hinterhand haben, um sich zu schützen, irgendeinen Dreh, der ihm entging.
Ihm wurde klar, dass ihm die Sache über den Kopf stieg. Seit er gekommen war, um für Nyriss zu arbeiten, hatte sie mit ihm gespielt. Sie hatte ihn zu ihren eigenen Zwecken ausgespielt und manipuliert – und er hatte wie eine Marionette an ihren Fäden getanzt. „Wo ist der Haken?“, fragte er schließlich. „Woher wollt Ihr wissen, dass ich Euer Vertrauen nicht missbrauche?“
„Sehr gut“, sagte sie und setzte ein ausgekochtes Lächeln der Zustimmung auf. „Es hätte mich enttäuscht, wenn Ihr mein Angebot einfach so angenommen hättet. Außer Euch umzubringen, gibt es für mich keinen Weg, das Risiko, dass Ihr versuchen werdet, mich bloßzustellen, völlig auszuschalten. Aber welchen Beweis habt Ihr? Beschuldigt mich und ich werde einfach behaupten, Ihr wart in Wahrheit der Verräter und würdet versuchen, mich zu diffamieren, nachdem ihr Xedrix getötet habt. Vergesst nicht: Was auch an Beweismaterial vorliegt, hat mit Euch zu tun, nicht mit mir. Er starb durch Eure Klinge. Seid Ihr sicher, dass Ihr keine Beweisspuren hinterlassen habt, die Euch in den Mord an ihm verwickeln? Keine Blutstropfen? Keine Hautabschürfungen? Keine Zeugen, die Euch am Tag von Xedrix’ Tod am Raumhafen von Bosthirda gesehen haben?“
Scourge nickte verständig. Er musste die Gründlichkeit bewundern, mit der Nyriss ihn in ihr Netz eingesponnen hatte. „Lasst mich raten … die Daten, die Sechel aus der UDB-Fabrik und der Separatistenbasis herausgeholt hat, werden ebenfalls auf mich hinweisen?“
„Sechel ist sehr gut in dem, was er tut. Sogar Experten können es nicht feststellen, wenn er eine Datei manipuliert hat“, versicherte sie ihm. „Selbst bei dem ganzen Beweismaterial, das in Eure Richtung weist, ist es möglich, dass der Imperator eher Euch als einem Mitglied des Dunklen Rates glaubt, aber ehrlich gesagt, würde er wahrscheinlich uns beide töten, nur um sicherzugehen. Auf diese Weise stirbt der Verräter, ganz gleich, wer von uns der Schuldige ist. Aber ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass Ihr der Typ seid, der aus Loyalität gegenüber dem Imperator den Märtyrer geben möchte.“
„Also, wie gehen wir weiter vor?“, fragte Scourge.
„Ich muss Euch jetzt dazu bringen, wahrhaft an unsere Sache zu glauben“, entgegnete Nyriss. „Euer Schweigen mit Drohungen und Erpressung zu erwerben, reicht nicht aus. Wenn wir schließlich gegen den Imperator vorgehen, will ich Euch auf unserer Seite haben.“
„Und wie habt Ihr vor, mich zu überzeugen?“
„Habt Ihr jemals Geschichten über die Kindheit des Imperators gehört?“
Scourge schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht einmal, von welchem Planeten er stammt.“
„Das tun die Wenigsten. Er hat seine Vergangenheit verschleiert, denn wenn die Wahrheit ans Licht käme, würde ihm niemand folgen.“
Ohne es zu wollen, war Scourges Interesse geweckt.
„Er wurde vor fast eintausend Jahren geboren“, fuhr sie fort, „in den
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