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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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nach dem anderen Seite an Seite in die Mitte der Höhle. Wie er es auch bei Veela getan hatte, schloss Canderous ihnen die Augen und faltete ihre Hände über der Brust zusammen.
    Hätten sie die Möglichkeit gehabt, einen Scheiterhaufen aufzubauen, hätte Revan vorgeschlagen, sie nach mandalorianischer Sitte zu verbrennen. Aber ohne Brennmaterial war das nicht möglich.
    „Was soll ich nur den anderen sagen?“, fragte sich Canderous, als sie die Leichen zueinandergelegt hatten.
    Revan verstand sein Dilemma. Wenn sie allein mit Mandalores Maske zurückkehrten, würden jede Menge Fragen aufkommen und Canderous wollte keine Schande über Veelas Namen bringen.
    „Machen wir’s nicht kompliziert“, schlug Revan vor. „Wir sagen einfach, wir wären auf unerwarteten Widerstand von Wachdroiden gestoßen, die darauf programmiert waren, die Gruft zu beschützen. Wir erzählen, Veela und die anderen wären im Kampf gestorben und hätten wie wahre Krieger bis zu ihrem Tod gekämpft.“
    Canderous nickte und ging dann langsam zum Sarkophag hinüber. Er nahm die Maske des Mandalore heraus und dann, wie auf einen nachträglichen Einfall hin, auch das Datacron.
    „Was ist das?“, fragte er und schaute den kleinen Würfel neugierig an.
    „Eine Aufzeichnung des Sith-Lord, der hier bestattet lag“, sagte Revan. „Ich glaube, Malak und ich fanden es in dem Grab versteckt, als wir das letzte Mal hier waren.“
    „Erinnerst du dich daran, was drauf ist?“
    „Größtenteils.“
    „Erzähl’s mir.“
    Revan wusste, dass Canderous darauf hoffte, auf irgendetwas in der Geschichte zu stoßen, was ihm helfen würde zu verstehen, weshalb sich Veela gegen ihn gewendet hatte. Die Teile der Geschichte, an die Revan sich erinnerte, würden ihm kaum Trost bieten, aber er hatte nicht vor, ihm die Bitte abzuschlagen.
    „Sein Name lautete Darth Dramath der Zweite. Vor eintausend Jahren herrschte sein Vater, der ursprüngliche Darth Dramath, über einen Planeten namens Medriaas. Er wurde von einem anderen Sith namens Lord Vitiate gestürzt, der den Planeten in Nathema umbenannte. Nach dem Tod seines Vaters floh der jüngere Lord Dramath. Er versteckte sich mit einer Handvoll treuer Anhänger auf Rekkiad und als er starb, bestatteten sie ihn hier mit dem Datacron.“
    „Dann hat es also gar nichts mit Mandalores Maske zu tun?“, fragte Canderous kopfschüttelnd. „Ihr habt einfach nur beschlossen, sie ebenfalls hier zu verstecken?“
    Revan zögerte einen Moment. „Eigentlich hat es alles mit Mandalore zu tun“, sagte er schließlich.
    Canderous hatte das Recht, die Wahrheit zu erfahren, aber zuerst musste Revan die Stücke für sich selbst zusammensetzen. Die unterirdische Grabkammer zu betreten, hatte die Wiederkehr einer Menge verloren gegangener Erinnerungen ausgelöst. Sie waren ihm in unzusammenhängenden Fetzen und flüchtigen Einblicken wieder in den Sinn gekommen und nun brauchte er Zeit, um die Informationen zu verarbeiten – sie zu etwas zu ordnen, was halbwegs Sinn ergab.
    „Können wir später darüber reden?“, war alles, was er sagte.
    Canderous studierte Revans Gesicht und schien etwas sagen zu wollen, nickte dann aber nur. „Ruhen wir uns etwas aus“, schlug er vor. „Heute Nacht schaffen wir es sowieso nicht mehr den Berg hinunter. Wir können morgen reden.“
    Die Nacht im Freien auf dem Plateau zu verbringen, stand nicht zur Wahl – nicht solange sie in einer geothermal aufgewärmten Höhle bleiben konnten, die sie vor dem Wetter schützte. Sie rollten ihre Schlafsäcke so weit wie möglich von Veela und den anderen Leichen entfernt am Rand der Kammer aus. Sich den Platz mit sechs Leichen zu teilen, war zwar unangenehm, aber immer noch besser, als zu erfrieren.
    Keiner der beiden schlief gut. Revan konnte hören, wie Canderous sich unruhig hin und her wälzte. Einmal meinte er zu hören, wie Canderous Veelas Namen flüsterte.
    Revans Gedanken ließen auch ihn nicht schlafen. Er hatte gehofft, Mandalores Maske zu finden, würde zu einem Durchbruch führen, aber je angestrengter er versuchte, die bruchstückhaften Bilder, die in seinem Kopf herumschwirrten, wieder zusammenzusetzen, desto deutlicher erkannte er, wie viel noch fehlte. Er hatte nur einen kleinen Schritt nach vorn gemacht und er nahm an, dass die Reise noch lange nicht vorbei war.
    Als ihn der Schlaf schließlich übermannte, träumte er wieder von dem Planeten der endlosen Gewitterstürme und ewigen Nacht. Dieses Mal wirkte der Traum lebhafter

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