Star Wars- The Old Republic - Revan
als sonst, greifbarer, realer .
Er war sich nicht sicher, wie lange er schlief. In der Höhle fiel es schwer, den Zeitverlauf abzuschätzen. Als er aufwachte, fühlte er sich nicht ausgeschlafen, aber er wusste, dass der Versuch, wieder einzuschlafen, keinen Sinn hatte.
Canderous war bereits auf, ging langsam der gesamten Länge nach in der Höhle auf und ab und schaute dabei auf die Maske, die er in Händen hielt.
Revan stand auf und streckte sich, um die Verspannungen in Hals und Schultern zu lösen. „Ich bin jetzt bereit, dir zu erzählen, an was ich mich über Mandalore erinnere“, sagte er. „Falls du es immer noch wissen willst.“
„Das tue ich.“
Revan atmete noch einmal durch, um sich zu sammeln, dann setzte er zu der Geschichte an. „Ungefähr zwei Jahre bevor er der Republik den Krieg erklärte, trat ein Mann an den Mandalore heran, dessen Haut die Farbe von Blut hatte – ein Sith.“
„Ich dachte, die Jedi hätten die Sith ausgelöscht.“
„Das dachten die Jedi auch. Die Sith-Spezies verschwand nach dem Großen Hyperraumkrieg. Seit über tausend Jahren hat man keinen ihrer Art mehr in der Republik gesehen. Aber dieses rothäutige Wesen kam nach Mandalore. Er behauptete, er wäre der Abgesandte eines mächtigen Herrn – einem Nachfahren des Sith-Lords, der Dramath ins Exil verbannt hatte – und überredete Mandalore, ihm bei seiner Suche nach dem Grab seines Feindes zu helfen.“
Revan sprach langsam. Die Worte kamen ihm im gleichen Tempo über die Lippen, mit dem die Einzelheiten ans Licht rückten. Seine Erinnerungen waren immer noch verschwommen und ungeordnet. Die genaue Zeit und Platzierung einer bestimmten Erinnerung war unklar. Einen Teil der Geschichte hatte Mandalore ihm erzählt. Andere Einzelheiten kannte er von dem Datacron aus dem Grab. Das meiste hatte er später erfahren, nachdem er und Malak selbst in die Unbekannten Regionen gereist waren.
Es war unmöglich auseinanderzuklauben. Aus schierer Notwendigkeit hatte sein lädierter Verstand seine Erinnerungen miteinander vermengt und zu einem halbwegs einheitlichen Ganzen zusammengeschmolzen, während er schlief.
„Mandalore half dem Sith, Dramaths geheimes Grab zu finden“, fuhr er fort. „Der Sith nahm die Gebeine an sich, um sie seinem Herrn zu übergeben, und im Gegenzug erzählte er Mandalore von einer Vision, die sein Herr vom Aufstand der Mandalorianer gegen die Republik gehabt hatte. Er sagte ihm, sie würden Planet um Planet erobern und ihre Feinde niederwerfen, bis die Republik zusammenbrach. Er versprach den Mandalorianern einen ruhmreichen Sieg und Mandalore glaubte ihm.“
„Mandalore der Ultimative hätte uns niemals in einen Krieg geführt, nur weil irgendein Fremder ihm erzählt hat, dass wir ihn gewinnen“, protestierte Canderous.
„Es ist viel komplizierter. Der Sith nutzte die Kraft der Dunklen Seite, um ihn zu manipulieren. Erst als Mandalore sterbend vor mir auf dem Boden lag, schwand die Beschwörung und er erkannte, dass man ihn hereingelegt hatte. Deswegen hat er mir von diesem Ort erzählt. Damit ich herkommen und es mit eigenen Augen sehen kann.“
„Das ergibt überhaupt keinen Sinn“, meinte Canderous. „Du sagst, die Sith hätten Mandalore mit einem Trick dazu gebracht, die Republik anzugreifen. Aber warum?“
„Das weiß ich nicht“, gab Revan zu. „Vielleicht wollten sie eure Stärke auf die Probe stellen. Oder unsere. Vielleicht planen die Sith eine neue Invasion und sie wollten die Republik schwächen.“
„Aber sicher bist du dir da nicht?“
„Ich erinnere mich an immer mehr, aber es fehlt immer noch sehr viel.“ Revan machte eine Pause, bevor er hinzufügte: „Vielleicht finde ich die Antworten auf Nathema.“
„Nathema?“
„Die Hyperraum-Koordinaten sind auf dem Datacron. Ich glaube, Malak und ich sind dorthin gegangen, um mehr zu erfahren.“
„Ist Nathema der Planet, von dem du immerzu träumst? Der, auf dem Stürme und Dunkelheit herrschen?“, fragte Canderous.
Revan schloss die Augen, konzentrierte sich und rief sich das Bild ins Gedächtnis, das ihn so viele Nächte über heimgesucht hatte. Er versuchte, die Vision mit dem Namen in Verbindung zu bringen, aber irgendwie passte beides nicht zusammen.
„Nein. Der Planet aus meinen Träumen ist nicht Nathema.“
„Bist du dir sicher?“
„Ich kann mir eigentlich über gar nichts sicher sein“, gestand Revan. „Aber es kommt mir irgendwie nicht richtig vor. Ich glaube … ich glaube, wir sind nach
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