Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Denning, T: Star Wars(TM) Wächter der Macht 3 - Tempest (Star Wars: Legacy of the Force, Book 3)
weil sie erst versuchten, sie anzulügen, bevor sie ihr schließlich den richtigen Weg zu es wiesen. Ein anderes Mal hörte sie eine große Gruppe gepanzerter Feraler eine Rampe hinaufklappern, die sie gerade hinunterstieg. Sie drückte sich zwischen zwei Glühflechtenflecken gegen die Wand, zog einen Machtschatten über sich und verfolgte ungeduldig, wie die Feraler an ihr vorbeistürmten, um nach dem Eindringling zu suchen.
Schließlich wurde der Gestank nach Ammoniak und Schwefel beinahe überwältigend, und Alema vernahm sonderbares Gegurgel und Platschen. Sie trat hinaus auf eine schmale Mezzanin-Galerie und sah sich einer gewaltigen Wand gelben Nebels gegenüber. Es sah nicht im Geringsten aus wie in der Lasterhöhle, die sie erwartet hatte, aber sie trat aus dem Gang und überquerte ohne zu zögern die Galerie. In typischer Yuuzhan-Vong-Manier gab es kein Geländer, das Passanten geschützt hätte. Der Boden aus Yorik-Korallen endete einfach zwanzig Meter über einem gewaltigen Tümpel dampfenden Schleims.
Aus den Untiefen des Tümpels stieg fortwährend ein Spalier aus Blasen auf, die die Oberfläche mit Lichtblitzen sprenkelten, als sie zu scharlachroten und gelben Funken zerplatzten. Die Wände ringsum waren mit Flecken biolumineszenter Flechten bedeckt, kaum sichtbar durch den dichten Nebel. Weiter oben führten zu beiden Seiten mehrere geschwungene Galerien in die Höhe und verschwanden in dem Dampf. Auf den Galerien waren Feraler damit beschäftigt, Tierkadaver – oder sogar leblose Zweifüßler – in den Tümpel weiter unten zu werfen. Den Platschern folgte stets ein kurzes Gurgeln, als wären die Körper zu schwer, um auf dem Schleim zu treiben.
Alema überlegte verwundert, was sie hier vor sich sah. In der unzivilisierten Unterstadt von Coruscant – vor allem in dem Teil, der noch immer Yuuzhan’tar war –, wurden tote Tiere von den Feralern oder anderen Aasfressern normalerweise verzehrt, und das lange bevor das Fleisch verdarb. Daher schien es unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Tümpel um irgendeine Art von Abfallgrube handelte. Stattdessen mussten die Feraler irgendetwas füttern – etwas, an dem Jacen ebenfalls interessiert war.
Alema wollte sich gerade zurückziehen, als das Murmeln einer Stimme durch den Nebel heraufdrang. Über das Gurgeln des Tümpels hinweg war es unmöglich festzustellen, was sie sagte, aber das kümmerte Alema ohnehin nicht. Sie erkannte die Stimme: ihr dunkles Timbre, ihre bedächtige Rhythmik und – unverkennbar – ihre gönnerhaften Flexionen.
Jacen.
Alema konzentrierte all ihre Aufmerksamkeit auf diese Stimme, versuchte ihre Quelle zu bestimmen. Der Nebel und der Tümpel hüllten Jacens Worte ein und ertränkten sie mit Gurglern. Schließlich jedoch hatte sie sich genügend darauf eingestellt, dass sie alles andere ausblenden konnte und verstand, was er sagte.
»… Überlass es mir, sich Gedanken über Reh’mwa und die Bothaner zu machen.« Jacen klang verärgert. »Es war töricht, die Quelle zu verlassen. Hier kann ich Euch nicht beschützen.«
Die einzige Erwiderung, die Alema vernahm, war ein lang gezogenes, zähflüssiges Gemurmel, aber Jacen antwortete, als hätte man mit ihm gesprochen.
»Das ist lächerlich. Ich wüsste , wenn mir jemand gefolgt wäre. Nicht einmal bothanische Attentäter sind so gut.«
So vorsichtig wie irgend möglich setzte Alema die Macht ein, um den Nebel zwischen sich und Jacen zu lichten. Sie ging das Risiko ein, dass Jacen spüren würde, wie sie sich die Macht zunutze machte, aber sie würde bloß einen einzigen Schuss haben, und sie musste ihr Ziel sehen. Abgesehen davon war Jacen vermutlich zu abgelenkt von seiner Unterhaltung, um eine derart subtile Störung in der Macht zu bemerken.
Nach einem weiteren lang gezogenen Murmeln wurde Jacens Stimme besorgt. »Im Innern des Gebäudes? Seid Ihr sicher?«
Es folgte ein kurzes Gurgeln.
»Natürlich wäre mir das nicht egal«, erwiderte Jacen unwirsch. Mit einem Ruck löste er das Lichtschwert von seinem Gürtel. »Ihr seid der wertvollste Aktivposten der Garde. Ohne Euch würden wir nicht einmal ein Zehntel der Terroristenzellen zur Strecke bringen, die wir jetzt erwischen.«
Der Nebel lichtete sich, und Alema war verblüfft zu sehen, wie Jacen mit einer fleischigen schwarzen Monstrosität sprach, die aus dem Schleim aufgetaucht war. Das Ding war so groß, dass sie nicht einmal zu sagen vermochte, wie viel davon sich ihren Blicken darbot. Die Pupille seines Auges
Weitere Kostenlose Bücher