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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Komm bald wieder. Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu erzählen, dass ich niemals wieder hierher kommen würde – oder an irgendeinen anderen Ort auf Terra.
    Nein, stattdessen lächelte ich ihn ebenfalls an, winkte und trat das Gas durch. Bis zum Boden.
    Dad hatte ein palastartiges Anwesen am Stadtrand in Auftrag gegeben, nachdem das New-Angeles-Ingenieurs-Corps die Sankt-Andreas-Spalte ein für allemal stabilisiert hatte. Ich war auf diesen Ländereien geboren worden und hatte seitdem ständig dort gelebt.
    Das Haus war vier Stockwerke hoch und bestand aus dreitausend Quadratmetern Marmor und Glas. Es machte dem Hauptquartier der Vereinten Liga in Paris Konkurrenz. Architekturstudenten kamen oft her, um die einzigartige Symmetrie der Giebel zu bewundern. Die Möbel und das Dekor wurden mindestens zweimal im Jahr ausgetauscht, und exklusive Designer vereinbarten regelmäßig Führungen, um Fotoscans anzufertigen und die Inneneinrichtung für ihre Kunden zu kopieren.
    Ich hasste es.
    Als ich von der Kneipe zurückkam, brauchte ich nur Augenblicke, um meine Sachen auf dem Landgut zusammenzusuchen. Die Villa zu verlassen, stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Die Droiden-Angestellten waren stets wachsam, und einer von ihnen fing mich ab, als ich Jenner durch den Seiteneingang hinausschmuggeln wollte.
    »Doktor Cherijo.« Der automatische Hausmeister blieb hinter mir stehen. »Anfrage?«
    »Fortfahren«, sagte ich und versuchte, wie mein Vater zu klingen, wenn er in Eile war.
    »Grund für das Entfernen von Jenner?«
    »Routinebehandlung beim Tierarzt«, log ich und versteckte die Transportbox hinter meinen Beinen.
    Soweit ich wusste, konnte der Haushälter Lügen nicht am Tonfall erkennen, aber er zog sich trotzdem nicht zurück. »Kein Eintrag dazu im täglichen Haushaltsplan.«
    »Ein Notfall«, improvisierte ich. »Nicht lebensgefährlich«, fügte ich hinzu, damit der Droide nicht zu hilfsbereit wurde und anbot, mich zu fahren.
    »Verstanden. Geschätzte Zeit der Rückkehr?«
    »Einige Stunden, vielleicht mehr.«
    »Hilfe benötigt?«
    »Nein.« Ich schaute auf das Display des Droiden und sah, wie dazu ein Eintrag gespeichert wurde. »Du kannst diesen Eintrag löschen.«
    »Letzter Befehl ignoriert. Doktor Joseph wies Personal an, alle Aktivitäten Doktor Cherijos aufzuzeichnen.«
    Ja, darauf würde ich wetten. Dad war vor allen anderen Dingen seit jeher davon besessen, immer zu wissen, was ich tat.
    »Bestätigt. Ich gehe jetzt. Sag meinem Vater …« Ich hielt inne.
    Dumme Idee. Der Droide würde die Nachricht hinterfragen, denn ich sollte ja angeblich vor meinem Vater wieder hier sein.
    »Vergiss es.«
    »Bestätigt, Doktor Cherijo.«
    Vom Haus raste ich wie eine Verrückte zu meinem Büro. Dort holte ich meine Koffer aus ihrem Versteck im Kellerlager. Ich transportierte sie mit den Hover-Fahrstühlen und lud alles in den Gleiter, was mir wichtig war. Dabei musste ich manchem neugierigen Blick ausweichen.
    Es war nicht viel, dachte ich und schaute auf den traurigen kleinen Haufen, dann auf Jenners Transportbox. In den Frühlingsferien im ersten Jahr an der MedTech hatte ich auf meiner Reise nach Asien mehr mitgenommen.
    Ich warf den Kofferraum zu und brach auf dem Weg zum Hauptraumhafen von New Angeles alle Geschwindigkeitsrekorde. Es gab keine Toten, aber ich verpasste meiner Beifahrertür eine ordentliche Beule, als ich vom Fronttriebwerk eines Gleiter-Taxis abprallte. Ich lernte von dem ausgesprochen wütenden Taxifahrer ein paar neue Ausdrücke, die sie einem auf der MedTech nicht beibrachten.
    Weniger als vier Stunden nachdem ich die Kneipe betreten hatte, stand ich vor dem Raumschiff Bestshot . Ich stellte meine Koffer ab und rieb mir über die Augen, um sicherzugehen, dass ich nicht halluzinierte.
    »Das soll ein Raumschiff sein ?«
    Dhreens Schiff erinnerte an eine Müllkippe. Okay, vielleicht war ich zu streng. Eine geordnete Müllkippe.
    Im Gegensatz zu den stromlinienförmigen Schiffen, die dicht an dicht am Hafen standen, war die Bestshot ein riesiger Haufen unterschiedlicher Metalllegierungen und von Strahlen geschwärzter Blenden. Die Bullaugen waren mit Karbonstreifen bedeckt. Irgendwas unter der Boostersektion knatterte und sprühte Funken. Etwas, das wichtig aussah. Ich entdeckte die untere Hälfte des Oenrallianers. Sie ragte aus dem Abluftschacht von etwas, das ein Steuerbordtriebwerk oder ein recyceltes Gleitbus-Chassis sein konnte. Vielleicht auch beides.
    »Dhreen«, rief ich,

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