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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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bereits sauberen Teil der Krankenstation zu desinfizieren. Ich fragte mich, ob die Omorr in ihrer Muttersprache einen Begriff für »obsessiv-zwanghafte Störung« kannten? Oder für »unsensibler Idiot«.
    »Cherijo!«
    »Entschuldigung.« Ich schüttelte den Kopf. Ich war so damit beschäftigt gewesen, Squilyp böse hinterherzustarren, dass ich das Datenpad nicht gesehen hatte, das Tonetka mir hinhielt.
    »Die Aussagen der Lehrerinnen.« Sie drückte mir das Pad in die Hand. »In Zukunft wirst du dich auf mich konzentrieren, wenn ich mit dir spreche, und nicht auf den chirurgischen Assistenzarzt!«
    Tonetka hatte Recht. Wir durften so eine Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen, nicht bei all den neugierigen Kindern an Bord. Darauf musste ich mich konzentrieren, nicht auf den unsensiblen Idioten.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Ich kümmere mich sofort darum.«
    Als ich aufstand, legte sie mir die Hand auf den Arm.
    »Ich bitte dich um Entschuldigung, Cherijo.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch das unordentliche Haar. Die tiefroten Strähnen des Alters schienen ausgeprägter geworden zu sein. »Man sollte denken, dass ich nach all diesen Umläufen gelernt hätte, pädiatrische Fälle mit mehr Abstand zu betrachten.«
    Ich legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter und drückte sie. »Ich hoffe, dass das niemals geschieht, Chefin!«
    Ich meldete mich beim Einsatzleiter des Schiffes, Ndo Torin, und teilte ihm Tonetkas Anweisungen mit. Ich imitierte dabei den Tonfall und Gesichtsausdruck, mit dem sie mich zur Sau gemacht hatte. Auf diese Weise war es am einfachsten, dem E. L. klar zu machen: Die Oberste Heilerin war nicht glücklich.
    Ndo, der an zweiter Stelle der Befehlskette auf der Sunlace stand, versprach, die Untersuchung höchstpersönlich durchzuführen. Ich machte ihm deswegen keinen Vorwurf. Wenn Tonetka in Wut geriet, war das sehr beeindruckend.
    »Wie geht es Fasala?«, fragte er. Wie alle Jorenianer legte er Kindern gegenüber einen starken Beschützerinstinkt an den Tag und war schockiert darüber, was Fasala geschehen war.
    »Ihr Zustand ist ernst, aber stabil. Salo und Darea sind bei ihr. Wir kümmern uns gut um sie, Ndo«, sagte ich. »Gib mir Bescheid, wenn du noch Daten vom medizinischen Personal brauchst.«
    »Ich würde mich gerne mit den beiden Lehrerinnen unterhalten, sobald wir die beschädigte Lagersektion untersucht haben. Danke, Heilerin.«
    Ich machte meine Visite und behielt Fasalas Lebenszeichen im Auge. Das arme Kind. Ihr kleiner, bewegungsloser Körper lag in der Mitte des Bettes. Ihre ClanEltern sprachen wenig und wichen keinen Zentimeter von ihrer Seite.
    Ich dachte darüber nach, wie ich mich fühlen würde, wenn sie mein Kind wäre. Kao und ich hätten vielleicht ein solches kleines Mädchen zusammen haben können. Wenn ich ihn nicht im Versuch, sein Leben zu retten, getötet hätte.
    Nachdem ich herausgefunden hatte, dass ich das Ergebnis eines hochgradig illegalen genetischen Experiments war, war ich von der Erde in die Multispezies-Kolonie Kevarzangia Zwei geflohen. Dort hatte ich als Arzt in der Notfallaufnahme der öffentlichen Klinik gearbeitet und mich in einen jorenianischen Piloten namens Kao Torin verliebt.
    Eine mysteriöse Seuche hatte die Einwohnerzahl der Kolonie dezimiert. Ich war nicht erkrankt, aber tausende andere waren befallen worden, unter ihnen Kao. Kreuzer des Quadranten waren aufgetaucht und hatten eine planetenweite Quarantäne verhängt. In der Kolonie war zuerst Panik ausgebrochen, dann gewalttätige Anarchie. Tausende waren gestorben. Es hatte Pläne gegeben, den Planeten zu »säubern«.
    Im schlimmsten Chaos hatte Kaos Atmung ausgesetzt.
    In meiner Verzweiflung hatte ich meinem Geliebten mein eigenes Blut injiziert, wodurch er wiederbelebt und die Erreger in ihm zerstört worden waren. Aber dann hatte mein genetisch verbessertes Blutplasma Kaos eigene Zellen angegriffen und ihn schlussendlich getötet.
    Damit würde ich für immer leben müssen.
    Die Jorenianer warfen mir nicht vor, was ich getan hatte. Im Gegenteil, sie wollten mir anscheinend darüber hinweghelfen -sogar Xonea Torin, Kaos ClanBruder. Xonea und mein oenrallianischer Freund Dhreen verbrachten viele ihrer Freizeitstunden mit mir. Offensichtlich hatten sie es zu ihrer Aufgabe gemacht, mich auf Trab zu halten. Xonea versuchte mit aller Macht, der Bruder zu sein, den ich niemals hatte.
    Nun tauchte Xonea neben mir auf und verkrampfte sich, als er das ohnmächtige Kind und

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