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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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zersplittert niemals.«
    Sogar die Naturgesetze verbogen sich manchmal. »Wenn die äußere Hülle durchstoßen würde, warum explodiert der Puffer dann nicht nach draußen, ins Weltall?«, fragte ich.
    »Der Puffer würde sich zusammenziehen und neu formen. Jede Schwachstelle würde sofort durch die selbst reparierende Natur der Legierung ausgeglichen. Hier, ich zeige es dir.«
    Xonea nutzte Tonetkas Bildschirm, um eine schematische Ansicht der Legierung aufzurufen, und programmierte diese dann so, dass sie die Legierung im Falle eines Hüllenbruchs darstellte. Die Simulation erinnerte an jemanden, der versuchte, ein Loch in eine dünne Wasserfläche zu stechen.
    Er zeigte mit einem langen, blauen Finger auf den Bildschirm. »Siehst du, wie der Schwachpunkt sofort ins Innere gezogen wird? Kein Stück der Legierung wird vom Rest getrennt oder geht verloren. Darum kann auch nichts den Puffer durchdringen.« Er ließ die Simulation weiterlaufen und zeigte mir, wie der Puffer sich über allem, was ihn zu durchdringen versuchte, sofort wieder schloss.
    »Würde ein Bruch nicht zumindest etwas von der Legierung ablösen?«
    »Nein. Schallbasierte Legierungen sind auf der subatomaren Ebene miteinander verbunden. Nichts kann sie durchtrennen, bis auf …«
    Ich erinnerte mich an den Begriff, den Roelm benutzt hatte. »Ein Harmonie-Schneidegerät.«
    »Ja.«
    Meine Befürchtungen die Söldner betreffend tauchten wieder auf. »Was ist mit einer schallbasierten Waffe?«
    »Meines Wissens nach gibt es keine solche Waffe.«
    Xonea sammelte Waffen, also sollte er es wohl wissen.
    »Harmonie-Schneidegeräte benötigen eine gewaltige Energie für ihren Betrieb, mehr als ein Sternenschiff allein erzeugen könnte. Dafür würden die Mittel eines ganzen Planeten benötigt. Der Puffer ist nicht zersplittert.«
    Wir waren nicht in der Nähe eines Planeten. Also konnte es kein Angriff der Liga gewesen sein. »Ich allein habe vierzehn Behälter voll von diesem Zeug aus Fasalas Wunde geholt. Glaub mir, Xonea, ihr habt heute ein ordentliches Stück eurer unzerstörbaren Legierung verloren.«
    Er richtete sich auf und machte eine Geste der Frustration.
    »Ja, ich weiß genau, wie du dich fühlst.«
    Ich betrachtete das Gesicht meines Freundes aufmerksam. In diesem Moment ähnelte er mehr denn je dem Mann, den ich geliebt hatte. Ein etwas kleineres Kinn, ein paar Lachfalten mehr, und er hätte Kaos Zwilling sein können. Wenn nur … nein, das würde ich nicht tun. Kao war tot.
    »Achtung«, erklang Ndos Stimme aus der Konsole. »Sprung in fünfzehn Minuten.«
    »Ich muss mich um die Patienten kümmern.« Ich stand auf, und er streckte die Hand nach meiner aus.
    »Cherijo, ich muss noch mehr mit dir besprechen.« Seine Finger strichen über meinen Arm und berührten sanft meine Wange. Eine zärtliche Geste unter jorenianischen Geschwistern, die er oft machte. »Wie wäre es, wenn wir uns später in meinem Quartier treffen?«
    Sein Quartier? So wie ich mich im Moment fühlte, mit den Gedanken an Kao, so wie ich Kao vermisste, wie ich mir wünschte, Xonea wäre Kao? »Vielleicht.« Nur über meine Leiche.
    »Wir sehen uns dann.«
    Ich eilte an ihm vorbei. Dann war ein dehnbarer Begriff. Er konnte Stunden beschreiben oder Tage oder Monate.
    Wenn Kapitän Pnor das Schiff von einer Raumdimension in eine andere versetzte, war dieser Übergang anstrengend. Eine Anstrengung, die einige unserer Patienten, wie Fasala oder Hado, nicht gebrauchen konnten. Ich gesellte mich zu den Assistenzärzten und den Schwestern, und gemeinsam beeilten wir uns, die heiklen Fälle vorzubereiten. Nachdem das erledigt war, schnallte ich mich neben Fasalas Bett an, als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme.
    Ich hatte Sprünge nie gemocht. Als ich meinen ersten erlebt hatte, hatte ein Liga-Schiff die Flugschilde gestört. Die veränderte strukturelle Zusammensetzung der Sunlace hatte es ihnen ermöglicht, einen Eindämmungsstrahl um mich zu errichten. Sie hatten versucht, mich herauszuziehen, während das Schiff sich in der Phase des Übergangs befand. Zum Glück war der Versuch fehlgeschlagen.
    Unglücklicherweise hatte die daraus resultierende Anstrengung dafür gesorgt, dass ich einen Schlaganfall und zwei aufeinander folgende Herzmuskelinfarkte erlitt. Eine Erfahrung, die ich nur ungern wiederholen wollte. Als die Farben und Formen um mich herum ineinander flossen, schloss ich die Augen.
    Einen Moment später war es vorbei. Zuerst sah ich nach Fasala, die ohne

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