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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Leber?«
    Der Omorr scannte die Hsktskt ein weiteres Mal. »Erhöhte Werte bei Bilirubin, alkaline Serumphosphatasen, Serumaminotransferasen, zu niedriges Serumalbumin und zu langsame Prothrombinreaktion.«
    SrrokVar hatte genau gewusst, wohin er schießen musste, um den meisten Schaden zu verursachen. »Was noch?«
    »Ich kann keine organische Kohäsion feststellen. Verlust der Leberzellen liegt bei …« Squilyp scannte erneut, bevor er mich ernst ansah. »E s sind 94,4 Prozent.«
    Das hieß … »Nein. Du irrst dich.«
    Ich schlug seinen Scanner beiseite und nahm der Schwester den Absauger ab. Blut und Körperflüssigkeiten füllten die Höhle. Ich würde sie einfach selbst freilegen.
    »Cherijo …«
    Einen Moment später zog ich den Schlauch aus ihrer Brust, und der Omorr räusperte sich. Früher, als wir uns noch um den Posten des Obersten Heilers an Board der Sunlace gestritten hatten, hätte er sich über diese Sache gefreut. Jetzt warf er mir nur einen stummen Blick der Anteilnahme zu.
    »Du hattest Recht. Okay. Ich werde die nutzbaren Zellen entnehmen und ihr eine neue Leber klonen.« Ich zog ein Probentablett heran und suchte nach einem Stück des Organs. »Wir werden sie am Leben erhalten, bis ich ein Ersatzorgan habe.«
    Membranen nahmen mir die Sonde aus der Hand. »Doktor.«
    Ich griff mir eine neue vom Tablett. »Nein, Squilyp. Ich habe sie schon zweimal wieder zusammengeflickt. Ich kann es wieder tun.«
    »Wenn es keine anderen Verletzungen gäbe, würde ich dir zustimmen.« Der Omorr kam um den Tisch herum und schob das Tablett beiseite. »Cherijo. Sie hat einen vollen Treffer abbekommen, aus nächster Nähe. Du musst die Fakten akzeptieren. Ihre Leber ist zerstört worden.«
    Ich hörte auf, in ihrer Brusthöhle zu suchen, und zog den Laser heran. »Dann halten wir sie im Tiefenschlaf, bis wir ein Transplantat finden.«
    Die Monitore gaben Alarm, und Adaola warf mir einen verzweifelten Blick zu. Ich begann mit der Wiederbelebung und biss mir bei jedem Stoß auf die Lippe. Sie würde mir nicht wegsterben. Wir hatten so viel zusammen durchgemacht. Das Echo ihrer tiefen, rauen Stimme erklang in meinem Kopf.
    Wütend. Man nennt dich SurreVa? Leidend. Lass mich sterben, Terranerin. Sehnsüchtig. Dies … wiederherstellen? Entschlossen. Es wird keine Arenaspiele mehr geben. Sterbend. Meine Jungen sind in Sicherheit. Du bist in Sicherheit. Das reicht.
    Die Monitore zeigten keinen Puls mehr an.
    Wir versuchten es mit Elektrostimulation; mehr Medikamenten; nichts half. Die Jorenianer gingen mir aus dem Weg. Squilyp und ich bearbeiteten ihren Körper eine halbe Stunde lang, bevor ich mich schließlich aufrichtete und langsam die Handschuhe auszog.
    »Ich gebe auf. Der Todeszeitpunkt ist«, ich schaute auf die Wandkonsole, »neunzehn Uhr zweiundzwanzig.«
    Der Omorr schaute auf die tote Hsktskt herunter. »E s tut mir Leid, Doktor.«
    »Danke.« Ich zog vorsichtig ein OP-Tuch über das friedliche Gesicht, an dem ich so hart gearbeitet hatte, um es wiederherzustellen.
    Adaola und die Schwestern stimmten einen ernsten jorenianischen Gesang des Übergangs an. Ich konnte mich nicht vom Tisch lösen. Es war, als würde ich darauf warten, dass FurreVa das Tuch beiseite riss und mich anschrie, weil ich aufgegeben hatte.
    Eine warme Membran legte sich auf meinen Arm. »Du hast getan, was du konntest«, sagte der Omorr. »Die Verletzungen waren einfach zu schwer.«
    »Ja.« Ich zog mir die feuchte Maske vom Gesicht. »Das waren sie.«
    Adaola hielt in ihrem Gesang inne, um mich zu fragen: »Wie war ihr Name, Heilerin?«
    Ich erinnerte mich daran, wie ich sie Helena von Troja genannt hatte, und unterdrückte ein Schluchzen. »FurreVa. OberSeherin FurreVa.«
    Den Rest der Schicht war ich damit beschäftigt, die verletzten Gefangenen zu behandeln. Meine adoptierten Familienmitglieder, auch wenn sie die Hsktskt nicht mochten, sprachen mir ihre aufrichtige Anteilnahme für den Verlust einer Freundin aus.
    Squilyp ließ mich arbeiten, bis es nichts mehr zu tun gab, dann fragte er mich, ob ich am nächsten Morgen die Visite mit ihm machen wollte.
    »Sicher.« Ich hatte nichts vor, konnte nirgendwohin. »Bis dann.«
    »Cherijo.«
    Ich blieb in der Tür stehen.
    »Du hast mir mal gesagt, ich solle dich nie wegen eines verlorenen Patienten … aufziehen, aber wenn du jemanden zum Reden brauchst …«
    Ich lächelte ihn traurig an. »Dann komme ich zu dir, Squilyp. Danke.«
    Ich konnte mein leeres Quartier jetzt nicht ertragen.

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