Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
flackerte gelbes Feuer.
»Wenn Sie durch das Minenfeld brechen könnten, Admiral Antonow«, fragte er langsam, »wie viel Zeit würden Sie dann brauchen, um Ihren Angriff vorzubereiten?«
»Drei Monate für Reparaturen und um neue Schiffe einzugliedern, die bereits von Galloway’s World zu uns unterwegs sind, und ihre Mannschaften auszubilden«, dröhnte Antonow und musterte dabei den Thebaner scharf. »Aber bis man uns mit neuen SBMHAWK s in hinreichender Zahl beliefern kann, wird mindestens einen weiteren Monat dauern. Ich schätze also vier Monate. Commodore?«
Er sah zu Tsuschewski hinüber, und der nickte. Er beobachtete Lantu ebenso scharf wie sein Admiral.
»Verstehe.« Lantu wippte auf seinen breiten Füßen vor und zurück und nickte dann, wie um sich selbst etwas zu bestätigen. Dann blickte er zu Antonow auf. »In dem Fall, Admiral Antonow, habe ich, glaube ich, eine Möglichkeit gefunden, wie Sie in das System kommen können.«
Iwan Antonow saß vor dem Aufnahmegerät und zeichnete seine Botschaft auf. Er blickte konzentriert.
»Ich vertraue ihm, Howard«, dröhnte er. »Das muss ich. Jemand, der vorhat uns zu verraten, hätte uns nie diese Daten gegeben und wäre ganz bestimmt nicht mit einer solchen Idee herausgerückt. Oft können wir uns eine solche Taktik nicht leisten, aber sie ist brillant – und so einfach, dass ich nicht verstehe, weshalb wir nie selber daran gedacht haben.
Ich weiß, dass du nicht mehr Minister für Kriegsproduktion bist, aber du musst mir trotzdem jeden Trampfrachter schicken, den du ausfindig machen kannst. Schaff sie so schnell du kannst hierher, selbst wenn du sie zwischen den Sprungtoren mit Traktorstrahlen schleppen musst. Sie brauchen nichts Besonderes zu sein – einfach groß genug, um sprungfähig zu sein. Damit und mit genügend SBMHAWK s wird es uns gelingen, nach Theben durchzubrechen, da bin ich mir sicher.
Ich bin mir des Risikos bewusst, und ich werde mein Bestes tun, aber selbst mit den Frachtern und den SBMHAWK s wird die Zweite Flotte mindestens vier Monate brauchen, um den Angriff vorzubereiten. Schneller ist einfach nicht menschenmöglich, und so lange musst du die Versammlung zurückhalten. Wie du das anstellst, weiß ich nicht – ich bin Gott sei Dank kein Politiker –, aber das musst du.«
Er starrte in die Linse, und sein breites Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt.
»Verschaff mir etwas Zeit, Howard. Tu alles, was in deiner Macht steht, aber verschaff mir Zeit!«
Caitrin MacDougall ging langsam durch den Korridor und fragte sich, wie ihre Mutter es geschafft hatte, fünf Schwangerschaften zu überleben. Die ihre war weit fortgeschritten, und sie hasste, was das aus ihrer Figur machte, hasste es beinahe ebenso, wie sie das Gefühl liebte, wenn sich das ungeborene Leben in ihr regte. Das Wissen, dass in ihr ein neues Leben Gestalt annahm, war alle Rückenschmerzen, jeden geschwollenen Knöchel, jeden Augenblick völlig unerwarteter und doch scheinbar unvermeidbarer Morgenübelkeit wert, aber das hieß noch lange nicht, dass ihr all das andere gefiel.
»Hallo, Caitrin«, begrüßte sie eine wehmütig klingende Stimme, als die Tür am Ende des Flurs aufging.
»Tag, Hanat.«
Hanat hielt ihr die altmodische Tür, und Caitrin ließ sich dankbar in einen Polstersessel sinken. Wieder aus dem Sessel hochzukommen würde die Hölle sein, aber sie beschloss, die Bequemlichkeit zu genießen, die er bot, und nicht darüber nachzudenken, was später kommen würde.
Die schlanke thebanische Frau saß in einem ihrer winzigen Gestalt angepassten Stuhl wie ein Kind zu Caitrins Füßen, aber Caitrin fühlte sich schon lange nicht mehr wie eine Kindergartenschwester. Inzwischen kannte – und mochte – sie Hanat, und obwohl die sich Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen, wusste Caitrin, wie es die Thebanerin schmerzte, praktisch unter Hausarrest zu stehen. Aber sie hatten keine Wahl gehabt, schließlich war Hanat Lantus persönliche Sekretärin gewesen. Die anderen Thebaner hätten sie wegen seines »Verrats« in Stücke gerissen – buchstäblich –, und die New-Hebridaner wären nicht besser mit ihr verfahren. Praktisch jede Familie hatte Tote zu beklagen, und die Bevölkerung insgesamt würde erst noch erfahren müssen, wie Lantu darum gekämpft hatte, millionenfachen Tod abzuwenden. Und selbst viele, die Bescheid wussten, glaubten es nicht ganz. Und das führte zu der bitteren Ironie, dass Hanats einzige echte Freundin auf New Hebrides
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