Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
seinem Stab zu. »Ich habe alle Aspekte unseres Operationsplans gründlich überprüft und kann daran keinen Fehler entdecken – davon abgesehen natürlich, dass er eine Kampfstärke voraussetzt, die uns derzeit noch nicht zur Verfügung steht. Aber wir sind dabei, Kräfte aufzubauen und deshalb wird sich das bald ändern.«
»Richtig, Admiral.« Lantu verschränkte die Arme hinter dem Rücken und studierte das Holodisplay, das Antonow gerade verlassen hatte. Er gab das weiche Summen von sich, das bei Thebanern einem menschlichen Seufzen entsprach. »Ich mache mir trotzdem noch Sorgen über die eine noch völlig ungewisse Variable. Ich wüsste zu gern, was das Produktionsministerium in Anbetracht der Erkenntnisse von Redwing in puncto Kampfjetentwicklung unternommen hat. Ich befürchte, dass das Projekt inzwischen eine höhere Priorität bekommen hat, als ich zunächst bei der Abgabe meiner Empfehlungen angenommen hatte.«
Er hielt inne, und seine gelben Augen sahen Antonow an mit der Andeutung eines zugleich um Nachsicht heischenden und bedauernden Funkelns. Der Mensch erwiderte den Blick unbewegt, aber vielleicht war da auch die Andeutung eines Funkelns gewesen, das Mitgefühl des Berufssoldaten mit einem Kollegen, dem unfähige, kurzsichtige Vorgesetzte das Leben schwer machen. Lantu wandte sich mit der Andeutung eines Achselzuckens wieder dem Holo zu.
»Ich bin natürlich nicht in die Entscheidungen eingeweiht, die die Synode nach Redwing getroffen hat«, fuhr er fort, »und weiß deshalb auch nichts Besseres als die alte Binsenweisheit, dass es in Fragen technischer Entwicklung immer schon den halben Erfolg bedeutet, wenn man weiß, dass etwas möglich ist.«
Winnifred Trevayne reagierte darauf mit einem etwas verdrießlichen Schniefen, das bei ihr gewöhnlich ausdrückte, dass sie sich hinsichtlich ihrer eigenen Schlüsse absolut sicher war. »Ich kann die Besorgnis von First Admiral Lantu nicht ganz teilen, Sir. Gestatten Sie mir, dass ich noch einmal meine Überlegungen vortrage.
Ich denke, den Thebanern ist ohne Zweifel klar geworden, wie nachteilig das Fehlen von Kampfjets für sie ist. Aber die Verteidiger von Lorelei haben ganz offensichtlich mit verzweifelten Abwehrkämpfen gerechnet, was ja beispielsweise aus ihren Rammangriffen klar hervorgeht. In Anbetracht der strategischen Bedeutung von Lorelei und der Tatsache, dass eine Verteidigungsstrategie die einzige Chance gegen das Industriepotenzial der Föderation ist, liegt das auf der Hand. Wer bereit ist, für Kamikazeangriffe Sternenschiffe einzusetzen, hätte doch ganz sicherlich zur Verteidigung von Lorelei Kampfjets eingesetzt, wenn er sie gehabt hätte .« Sie sah dabei Berenson an, und der nickte; was Trevayne da gesagt hatte, entsprach schlichter militärischer Vernunft.
»Und daraus können wir folgern«, fuhr sie dozierend fort, »dass die Thebaner vor drei Monaten, als wir Lorelei eingenommen hatten, keine Kampfjets besaßen – zumindest nicht in entsprechender Zahl. In Anbetracht dieser Tatsache können sie in der Zwischenzeit unmöglich eine genügende Zahl hergestellt oder ausreichend viele Piloten ausgebildet und Trägerschiffe bereitgestellt haben, dass das von Belang sein könnte, wenn wir nächsten Monat angreifen.«
Sie hielt inne und blickte triumphierend in die Runde, als würde sie alle Anwesenden herausfordern, eine Schwachstelle ihrer Argumentation zu finden.
»Ihre Logik ist unangreifbar, Commander«, räumte Lantu ein. »Gestatten Sie mir aber bitte, dass ich Sie an etwas erinnere, was jede Art von Logik begrenzt: Ihre Folgerung kann nicht besser als Ihre Prämissen sein. Und eine Ihrer Prämissen beunruhigt mich: die Annahme nämlich, dass die Kirche wirklich davon ausgeht, sich in der Defensive zu befinden … oder zumindest, dass das zum Zeitpunkt der Schlacht von Lorelei der Fall war.«
Alle starrten ihn an und fragten sich, wie die Synode angesichts der katastrophalen strategischen Lage das nicht annehmen konnte. Alle, mit Ausnahme von Antonow, der besorgt blickte.
Hannah Avram hatte die Füße vergleichsweise unelegant auf den Rand des Konferenztisches gelegt, während sie die Taktiksimulation im Tank betrachtet hatte. Jetzt endete die, und Hannah verzog das Gesicht. Dick hatte ihre Begleitträger auf sechzehn Einheiten verstärkt, und nach dem, was sie da im Tank gesehen hatte, hatte sie gerade dreizehn davon verloren.
Sie stand auf und ging erregt, die zu Fäusten geballten Hände in den Taschen ihres
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