Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
aussehen.
Die gewaltigen Asteroidenfestungen warteten dreieinviertel Stunden von der GO -Komponente des Doppelsternsystems entfernt. Das von der Entfernung abgeschwächte Licht von Theben A rief hie und da ein schwaches Schimmern an den Kuppeln und Sensor-Arrays an der Oberfläche der Asteroiden hervor, aber die Zähne der Festungen waren in ihren eisernen Herzen versteckt. Es war das Werk von Jahrzehnten gewesen, den kosmischen Schutt des äußersten Asteroidengürtels des Sterns von dem geschlossenen Sprungtor wegzuschaffen, aber die größten Brocken kosmischer Schutt hatten die Festungsbaumeister sorgfältig aufbewahrt, als der Rest in die orbitalen Schmelzer gewandert war. Jene mächtigen Brocken aus Felsgestein und Metall, die meisten ebenso groß oder größer als Ceres im System Sol oder Mjolnir von Epsilon Eridani, hatte man angebohrt und ausgehöhlt, um Unterkünfte und Waffensysteme aufzunehmen. Anschließend hatten ganze Flotten von Schleppern sie an ihre neuen Standorte gebracht.
Dort trieben sie jetzt, umgeben von ihren eigenen gewaltigen Minenfeldern, vor Kraft strotzend, gepanzert und von massiven Schilden geschützt, die jeder Armada hohnlachen konnten. Die wenigen noch übrigen mobilen Einheiten des Schwerts von Terra – Zerstörer und leichte Kreuzer, unterstützt von einer jämmerlichen Handvoll Superdreadnoughts und Schlachtkreuzern, ein paar eroberte Trägerschiffe der Ungläubigen und die umgebauten Fracht-»Schuten«, die das Produktionsministerium zusammengeflickt hatte – schwebten hinter ihnen, jenseits der vermuteten Reichweite der neuen Waffen der Ungläubigen. Doch die Festungen waren es, auf die es ankam. Der kleinste jener Titanen war siebenmal kampfstärker als der größte je gebaute Superdreadnought, der größte überstieg jegliches Vorstellungsvermögen, und seine Stärke ließ sich nur mit abstrakten Statistiken messen. Einst hatte es keinerlei Zweifel daran gegeben, dass sie fähig waren, jeden Angriff zu zerschlagen, aber da hatte man noch nichts von den sprungfähigen Lenkwaffen der Ungläubigen gewusst.
Jetzt arbeiteten Bauschiffe in wilder Hast, modifizierten und bauten um, um die Erkenntnisse aus der Schlacht von Lorelei umzusetzen. Alle ihnen gestellten Aufgaben konnten sie unmöglich rechtzeitig erfüllen, und nur zu viele der neuen Systeme – die massiven Batterien der Defensivstationen und die in aller Hast erbauten Hangars – befanden sich an der Oberfläche, denn die Zeit reichte nicht aus, sie in der Tiefe zu vergraben. Aber die Ingenieure und Festungsmannschaften hatten sich mit der Energie der Verzweiflung auf ihre Aufgaben gestürzt, weil das Volk sich an die Wand gedrängt sah.
Hinter jenen Festungen lag die letzte Bastion des Glaubens, und nur einen einzigen Transit entfernt wartete die degenerierte Rasse des Heiligen Boten, bereit, in dieser dunklen Stunde durchzubrechen und den Glauben zu zerschmettern, von dem sie sich losgesagt hatte. Einem derartigen Schrecken war ein sauberer Tod um der Sache von Holy Terra willen vorzuziehen. Man brauchte ihn nicht zu fürchten, bedeutete der Tod doch weniger als Nichts, wo doch das Schicksal von Holy Terra selbst, Gott also, in ihren nur sterblichen Händen ruhte.
Iwan Antonow sah zu, wie die erste Welle von SBMHAWK s, eine Wolke winziger Lichtpunkte, das Sprungtor erreichte, auf dem Display kurz ins Zittern geriet und verschwand. Dann wandte sich sein Blick den anderen präzisen Mustern ähnlicher Lichter zu, von denen jedes einzelne auf eine weitere Welle deutete und stumm wartete.
Diesmal war es anders. Jede dieser Wellen hatte nicht eine ganze Klasse von Zielen, sondern nur ein einziges.
Er sah auf der Flaggbrücke zu Lantu hinüber, der neben Angus MacRory stand. Die Daten zu beschaffen, um derart präzise Ziele festlegen zu können, war nicht leicht gewesen. Kein bewusster Verstand – zuallerletzt einer, der sich bisher in den Bereichen umfassender Strategie bewegt hatte – konnte eine solche Masse technischer Details behalten, und es hatte gewaltige Mühe bereitet, die Technik der Tiefenhypnose einer bislang unbekannten Rasse anzupassen. Und so bereit er auch sein mochte – was es nie gekannt hatte, konnte Lantus Unterbewusstsein natürlich nicht preisgeben, etwa in letzter Minute an den Festungen möglicherweise vorgenommene Umbauten. Aber was sie jetzt wussten, sollte genügen …
Lantu betrachtete eine kleinere Version desselben Displays durch den wolkigen Schleier seiner inneren Augenlider. Er
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