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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sofort herunter!« schrie er zu ihr hinauf, und sie weckte William. Sie hatte keine Zeit, sanft mit ihnen umzugehen, und die Folge war, daß sie in jedem Arm ein mit höchster Lautstärke brüllendes Kind hatte, als sie die Treppe herunterkam.
    Stark war am Telefon, und sie rechnete damit, daß ihn der Lärm noch wütender machen würde. Aber im Gegenteil, er schaute eher erfreut drein - und dann wurde ihr klar, daß er mit Thad sprach. Er hätte die Sache kaum besser arrangieren können, wenn er seine eigene Geräuschkulisse mitgebracht hätte.
    Ein Meister der Überredungskunst, dachte sie und spürte eine Welle heißer Wut auf dieses verrottende Geschöpf, das kein Recht hatte, zu existieren, aber nicht daran dachte, zu verschwinden.
    Stark hielt einen Bleistift in der Hand und tippte mit dem Ende, an dem das Radiergummi saß, leicht gegen die Kante des Telefontisches, und es versetzte ihr einen leichten Schock, als sie erkannte, daß es ein Berol Black Beauty war. Einer von Thads Stiften, dachte sie. Ist er im Arbeitszimmer gewesen?
    Nein - natürlich war er nicht im Arbeitszimmer gewesen, und es war auch keiner von Thads Stiften. Im Grunde waren es nie Thads Stifte gewesen - er hatte sie nur hin und wieder gekauft. Die Black Beauties gehörten zu Stark. Er hatte den Bleistift dazu benutzt, etwas in Großbuchstaben auf die Rückseite des Telefonverzeichnisses der Fakultät zu schreiben. Als sie näher herangekommen war, konnte sie zwei Sätze lesen.

    WEISST DU WOHER MEIN ANRUF KAM, THAD? lautete der erste. Der zweite war auf brutale Weise direkt: SAG ES NIEMANDEN, SONST STERBEN-SIE.

    Wie um das zu bestätigen, sagte Stark: »Überhaupt nichts, wie du selbst hören kannst. Ich habe ihnen kein einziges Haar auf ihren kostbaren Köpfchen gekrümmt.«
    Er drehte sich zu Liz um und zwinkerte ihr zu. Irgendwie war das das Gräßlichste von allem - als wäre dies eine Verschwörung, und als wären sie miteinander im Bunde. Stark ließ die Sonnenbrille zwischen Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand kreisen, und seine Augäpfel stachen aus seinem Gesicht hervor wie Murmeln aus dem einer schmelzenden Wachsfigur.
    »Noch nicht«, setzte er hinzu.
    Er hörte zu, dann grinste er. Selbst wenn sich sein Gesicht nicht praktisch vor ihren Augen aufgelöst hätte, wäre ihr dieses Grinsen höhnisch und boshaft vorgekommen.
    »Was soll mit ihr sein?« fragte Stark mit einer Stimme, die fast vergnügt klang, und das war der Moment, in dem ihre Wut stärker wurde als ihre Angst und sie zum ersten Mal an Tante Martha und die Ratten dachte. Sie wünschte sich, Tante Martha wäre jetzt da, um diese spezielle Ratte abzuschießen. Sie hatte die Schere, aber das bedeutete noch lange nicht, daß sie Gelegenheit fand, sie zu benutzen. Aber Thad -Thad wußte über Tante Martha Bescheid. Und da kam ihr der Gedanke.

4
    Als das Gespräch beendet war und Stark den Hörer aufgelegt hatte, fragte sie, was er nun vorhätte.
    »Mich beeilen«, sagte er. »Das ist meine Spezialität.« Er streckte die Arme aus. »Gib mir eines der Kinder. Egal welches.«
    Sie wich unwillkürlich vor ihm zurück, drückte instinktiv beide Kinder fester an die Brust. Sie hatten sich inzwischen beruhigt, aber bei ihrer krampfhaften Bewegung begannen beide zu wimmern.
    Stark musterte sie geduldig. »Ich habe nicht die Zeit, mit dir zu diskutieren, Beth. Bring mich nicht dazu, dich damit überreden zu müssen. « Er klopfte auf die zylindrische Ausbuchtung in der Tasche seiner Weste. »Ich tue deinen Kindern nichts. Schließlich bin ich, wenn man es genau nimmt, doch gleichfalls ihr Daddy.«
    »Sag das nicht!« kreischte sie ihn an und wich noch weiter zurück. Sie zitterte, nahe daran, die Flucht zu ergreifen.
    »Nimm dich zusammen, Frau.«
    Die Worte waren tonlos und tödlich kalt. Sie hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.
    »Mach zu. Ich muß nach draußen und den Wagen dieser Bullen in eure Garage fahren. Ich kann nicht riskieren, daß du in der anderen Richtung die Straße hinunterrennst, während ich das tue. Wenn ich eines deiner Kinder habe - als Unterpfand gewissermaßen - brauche ich mir deshalb keine Gedanken zu machen. Es ist mir ernst damit, wenn ich sage, daß ich nichts gegen dich und die Kinder habe - und selbst wenn das der Fall wäre, was würde es mir nützen, wenn ich einem der Kinder etwas antäte? Ich brauche deine Mitarbeit. Und auf diese Weise bekäme ich sie nicht. Und jetzt gibst du

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