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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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2.1 Gesund oder krank? – Die Frage ist Mumpitz
    Keine Gegensätze
    Wir sind es gewohnt, auch beim Thema Gesundheit in Gegensätzen zu denken: Jemand ist entweder gesund oder er ist krank. So einfach ist das in Wirklichkeit nicht, aber unser Gehirn macht es sich halt gern leicht. Was ist zum Beispiel, wenn man Kopfweh hat? Und was, wenn man an einer Erkältung leidet, aber trotzdem zur Arbeit geht? Oder wenn man im Rollstuhl sitzt, aber ansonsten topfit ist? Ist man dann gesund oder ist man krank?
    Bestimmt ist es für Sie längst klar: Bei Gesundheit und Krankheit gibt es kein Entweder-oder – das sind keine Gegensätze! Sie sind eher die Endpunkte einer Skala. Zu 100 % gesund ist man quasi nie. Wenn man von einer Skala ausgeht, bedeutet das auch: Man kann mehr oder weniger krank, und man kann mehr oder weniger gesund sein. Man steht eben irgendwo auf der Linie zwischen den beiden Endpunkten.

Bewegung in Richtung Gesundheit
    Lassen Sie uns bei diesem Modell noch einen Schritt weitergehen. Jeder Mensch hat also eine bestimmte Position inne auf der Linie zwischen den beiden Polen „gesund“ und „krank“. Die ist aber nicht statisch, sondern kann sich verändern. Wenn die Kopfschmerzen nachlassen, bewegt man sich hin zum Endpunkt „gesund“. Und jetzt wird es spannend: Wir können etwas dafür tun, uns in die eine oder andere Richtung zu bewegen.
    Wir können Gesundheit fördern (Krankheit natürlich auch, zum Beispiel indem wir ärztlichen Anweisungen zuwiderhandeln oder trotz körperlicher Beschwerden kranke Gelenke weiter beanspruchen). Damit nähern wir uns wieder stärker dem Pol „gesund“ an. Wie das geht? Lesen Sie mal das folgende Beispiel.
Beispiel: Die Schwiegermutter und das Kopfweh
    Angenommen, Sie haben Kopfweh. Und zweitens: Angenommen, Ihre Schwiegermutter kommt zu Besuch, und Sie mögen sie nicht so besonders. Welche Auswirkungen hat der Schwiegermutterbesuch auf Ihr Kopfweh? Es wird vermutlich heftiger.
    Und andererseits mal angenommen, Sie sind ein Fußball-Fan, und Ihre Mannschaft bestreitet ein Champions-League-Spiel; es läuft richtig gut für Ihr Team. Was macht das mit dem Kopfweh? Es wird vermutlich nachlassen.
    Waren die Kopfschmerzen also nur eingebildet? Ganz bestimmt nicht. Sondern das Beispiel zeigt, dass unser Schmerzempfinden – zum Glück – beeinflussbar ist. Wenn man sich ablenkt, lassen Schmerzen nach, und manchmal verschwinden sie sogar ganz. Wenn man sich andererseits auf Schmerzen konzentriert, werden sie stärker. (Das gilt zumindest in unserem Kulturkreis; Menschen mit asiatischer Herkunft beherrschen oft die Fähigkeit, Schmerzen durch Konzentration aufzulösen).
Gesundheit ist förderbar
    Durch Ablenkung können wir Schmerzen reduzieren, ebenso durch Entspannung und Erholung, die den Namen auch verdient. Durch Bewegung und gute Ernährung lässt sich das Immunsystem stärken und widerstandsfähiger machen. Auch im Falle chronischer Erkrankungen kann man seine Gesundheit stärken. Man fühlt sich dadurch vielleicht noch nicht wieder richtig gesund, aber man fühlt sich etwas weniger krank.
    Alles, was das Wohlbefinden fördert, bringt uns näher in Richtung „Gesundheit“ und weiter weg vom Pol „Krankheit“. In fast allen Lebenssituationen gibt es irgendwelche Möglichkeiten, zumindest für ein paar Minuten sein Wohlbefinden zu verbessern. In diesem Buch lernen Sie eine ganze Reihe von Möglichkeiten kennen, wie Sie sich dem Gesundheitspol wieder stärker annähern können.
Wer anwesend ist, ist gesund?
    Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Gesundheit und Krankheit sind keine Gegensätze. Das gilt auch fürs Arbeitsleben. Hier wird meist davon ausgegangen: Wer anwesend ist, ist gesund; und wer abwesend ist, der ist krank. So einfach ist das aber nicht. Auch dieser Gegensatz ist konstruiert.
    Es gibt zunehmend mehr Menschen, die sich krank an den Arbeitsplatz schleppen; und auf der anderen Seite gibt es in den meisten Unternehmen auch einige (wenige) Beschäftigte, die sich ab und zu eine Auszeit gönnen, obwohl sie sich eigentlich arbeitsfähig fühlen. Die größeren Kosten verursacht übrigens die erste Gruppe, die eigentlich ins Bett gehört, aber trotzdem zur Arbeit kommt. Man spricht auch von „Präsentismus“, dessen finanzieller Schaden deutlich über dem des Absentismus liegt.
    Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
    Jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt gesunde und kranke Anteile; die gesunden kann man fördern.
2.2 Kleiner

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