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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Entzückungen jungfräulicher Erde gefaselt hatte. Gebt mir einen ausgewachsenen
Wolkenkratzer, dachte ich wütend, ich werde den Aufzug benutzen, und die
Naturfreunde können von mir aus die Schluchten haben! Zum gut zweihundertstenmal spähte ich hinauf und glaubte, die
äußerste Kante des Balkons erreicht zu haben — selbst wenn ich mich ungefähr
hundert Meter darunter befand.
    Unmittelbar vor mir befand sich
dichtes, ineinandergewachsenes Unterholz, das noch
schlimmer aussah als das Zeug, das ich bereits durchpflügt hatte. Ich wollte
mich eben abwenden, als mir einfiel, daß meine Schuhe und mein Anzug ohnehin
ruiniert waren und daß diese weiteren fünfzig Meter hier unten nicht mehr allzuviel ausmachten.
    Vielleicht hätte ich das, was
ich suchte, nie gefunden, wenn ich nicht meinen Arm an einem Zweig schmerzhaft
geschrammt hätte. Während ich noch verbittert vor mich hin fluchte, wurde mir
klar, daß der Zweig ungefähr in seiner Mitte gebrochen war, und zwar so, daß
die Splitter hervorstanden. Ich brach ihn vollends ab, und zwar nahe am Stamm,
und benutzte ihn, um in dem dichten Unterholz am Fuße des Baumes
herumzustochern. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis der Stecken gegen ein
Hindernis stieß, das ausreichend nachgab, um nicht Felsgestein sein zu können,
aber andererseits nicht so stark, als daß es sich lediglich um Gestrüpp handeln
konnte.
    Schließlich gelang es mir, das
Unterholz beiseite zu schaffen, und kämpfte die in mir aufsteigende Übelkeit
nieder. Man muß schon professioneller Coroner sein, um sich die eine Woche alte
Leiche eines aus großer Höhe herabgefallenen Mannes näher zu betrachten. Der
Hinterkopf war zerschmettert, aber das Gesicht noch erkennbar. Er mußte mit
gespreizten Gliedern auf dem Rücken gelandet sein; Arme und Beine waren
ausgebreitet und in grotesken Winkeln verbogen, der Rumpf wirkte jedoch beinahe
unversehrt. An der Vorderseite seiner Jacke befand sich ein hart gewordener
Fleck geronnenen Blutes, und meiner Ansicht nach war es die Aufgabe eines
Coroners, herauszufinden, wodurch er verursacht worden war. Aber von einem war
ich praktisch überzeugt — er war tot gewesen, bevor er auf dem Grund der
Schlucht angekommen war: entweder erschossen oder in die Brust gestochen.
    Als ich endlich die verdammte
Schlucht verlassen und bei mir zu Hause angekommen war, war es zwei Uhr dreißig
nachmittags geworden. Kathy war nicht da, und ich vermutete, daß sie dabei war,
das Abendessen im nächsten Delikatessenladen einzukaufen. Ich duschte mich, zog
einen frischen Anzug an und rief dann die Polizei an. Es war ein sehr kurzer
Anruf; ich erklärte dem Mann am anderen Ende der Leitung, im Grund einer
bestimmten Schlucht läge die Leiche eines Mannes, gab ihm eine genaue
Beschreibung der Stelle und legte danach auf.
    Dann rief ich Angela Burrows an und hörte gleich darauf, wie sich ihre
energische Stimme meldete.
    »Hier ist Rick Holman «, sagte ich. »Sind Sie allein im Büro ?«
    »Klar !« Sie lachte rauh . »Warum? Haben Sie die Absicht, zu
mir zu stürzen und mich zu verführen ?«
    »Ich habe die Absicht, das
Wunder wahr werden zu lassen, von dem wir gesprochen haben«, sagte ich.
    »Wie?«
    »Vielleicht kann es geschehen«,
knurrte ich. »Aber nur, wenn Sie genau tun, was ich Ihnen sage, und wenn Sie
keine Fragen stellen.«
    »Gut, abgemacht!« Ich sah im
Geist die Zigarettenspitze in der Luft herumfuchteln. »Erzählen Sie !«
    »Haben Sie was Trinkbares in
Ihrem Büro ?«
    »Nehmen Sie mich nicht auf den Arm !« fauchte sie. »Ich habe einen riesigen Vorrat von Flaschen
im Büro. Glauben Sie vielleicht, ich wäre noch fünf weitere Minuten im
Geschäft, wenn ich meine Schauspieler nicht jedesmal ,
wenn sie hierherkommen, um sich zu beschweren, unter Alkohol setzen würde ?«
    »Sehr gut«, sagte ich höflich.
»Sie werden also heute abend eine stille Feier in Ihrem Büro inszenieren. Wann pflegen Ihre Arbeitssklaven
zu gehen ?«
    »Offiziell um fünf«, sagte sie
schroff, »und schon vier Uhr dreißig, wenn ich nicht im Büro bin und sie
annehmen, daß ich wahrscheinlich nicht zurückkehre .«
    »Also sagen wir um sechs«, fuhr
ich fort. »Bitten Sie Huey Lambert und die Brüder Kroos zu sich. Teilen Sie mit, es handle sich um eine
richtige Feier, aber nur für ein paar intime Freunde. Und sagen Sie Huey Lambert, Sie hätten Monika Beyers Vertrag zerrissen,
denn Sie hielten es für das beste , die ganze Sache
einfach zu vergessen. Aber natürlich dürfen Sie ihn

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