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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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und ihm die Kapuze vom Kopf gerissen.
    Auch Lennart und die Mädchen waren nun zur Stelle. Lennart erkannte den Täter sofort: »Uwe!« Bei Michael und den anderen dauerte
     es einen Augenblick, allerdings kannten sie ihn auch nicht so gut.
    »Uwe Öhlmann!«, rief Lennart und konnte es immer noch nicht fassen. Sogleich fiel ihm die alte Geschichte wieder ein.
    Vor einigen Monaten war Uwe noch in ihre Schule gegangen. Er war ein hervorragender Sprinter, noch besser als Lennart. Die
     Lehrer hatten Uwe als eines der größten Sporttalente bezeichnet, das sie seit Langem gesehen hatten. Und so sah Uwe selbst
     es auch. Für ihn war es keine Frage, eines Tages in die USA zu gehen und ein großer Leichtathletikstar zu werden. Bis Lennart
     eines Tages gesehen hatte, worauf Uwes herausragende Leistungen beruhten. Schon als Jugendlicher scheute er sich nicht, alle
     erdenklichen Pillen zu schlucken, um seine Leistungsfähigkeit zu steigern. Im Kinder- und Jugendbereich gab es schließlich
     keine Dopingkontrollen,da galten nicht mal so richtig Dopinggesetze, hatte sich Uwe verteidigt, als Lennart ihn darauf angesprochen hatte.
    Doch Lennart hatte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und es dem Direktor gemeldet. Uwe war von der Schule gewiesen worden
     und, was für Uwe noch schlimmer war, seine Eltern hatten ihm aus Angst um seine Gesundheit alle weiteren Aktivitäten im Leistungssport
     untersagt.
    Genau das war der Grund, weshalb Uwe an seine alte Schule zurückgekehrt war. Er wollte Rache nehmen an Lennart und dessen
     besten Freunden, wollte ihnen den Erfolg ebenso vermiesen, wie Lennart ihm seine Zukunft verbaut hatte.
    »Du hast mir alles genommen, du miese Ratte!«, schimpfte Uwe.
    »Du hast dir durch deine Betrügereien selbst alles genommen«, entgegnete Lennart.
    Gemeinsam mit den anderen vieren führte Lennart ihn zu den Ordnern.
    Den Eisverkäufer ließen sie laufen, weil sich schnell herausstellte, dass er tatsächlich nur ein Mal mit dem Eisbehälter die
     Treppe rauf und runter gegangen und dann weggelaufen war, um sich zehn Euro zu verdienen.
    Ilka und Linh informierten Frau Kick, die den Rest mit dem Direktor regeln würde.
    Kurze Zeit später saßen die fünf zusammen mit Tom und einigen anderen Grünheimern in der großen Aula.
    Es war vor allem Michael, aber auch den anderen nicht gerade leichtgefallen, sich mit den Grünheimern zusammenzusetzen. Aber
     Linh hatte darauf bestanden.
    »Wir haben sie beschuldigt, also müssen wir uns auch wieder bei ihnen entschuldigen«, hatte sie gesagt.
    Erheblich sportlicher, als Michael es vermutet und befürchtet hatte, nahmen Tom und die anderen Grünheimer die Entschuldigung
     an.
    »Uwe hatte es ja darauf angelegt, uns verdächtig zu machen. Ich wäre bestimmt genauso sauer auf euch gewesen wie ihr auf uns«,
     erklärte Tom, machte eine kleine Pause und fügte an: »Und zugegeben, so ganz fein haben wir uns ja auch nicht benommen, als
     wir über eure Misserfolge gelacht haben.«
    Michael nickte eifrig. »Jedenfalls wurden wir sabotiert und dadurch führt ihr jetzt«, konnte er sich nicht verkneifen.
    »Wir hätten auch so immer gewonnen«, entgegnete Tom.
    Linh ging sofort dazwischen. »Jetzt fangt nicht schon wieder an!«
    Michael und Tom schwiegen.
    Um von dem neu aufkeimenden Streit abzulenken, fragte Jabali Lennart: »Jetzt musst du mir nur noch erklären, wieso du mit
     zerrissenem Schnürsenkel trotzdem Erster geworden bist.«
    Lennart zog seine Spikes aus dem Rucksack, öffnete den Reißverschluss, der die Schnürung abdeckte, und zeigte sie Jabali:
     »Siehst du da einen abgerissenen Schnürsenkel?«
    »Hä?«, sagte Jabali, als ob er Tom wäre. »Aber ich habe doch einen zerrissenen Schnürsenkel vor deinem Startblock gesehen!«
    Lennart nickte. »Den hat Uwe dort platziert. An meine Schuhe war er nicht herangekommen. So hat er einfach einen dort hingelegt,
     um mich nervös zu machen. Das hätte auch genügt, um den Start zu verpatzen – wenn ich nicht zufällig neue Spikes gehabt hätte.
     Mit blauen Schnürsenkeln. Und keinen weißen, wie Uwe einen verwendet hat. Ich wusste, ich muss mir keine Sorgen machen!«
    »Es lebe die Modefarbe!«, lachte Jabali.
    »Wenn man nicht barfuß läuft«, stimmte Lennart ein. »Dann sind die Füße immer schwarz!«
    Die anderen lachten fröhlich mit, ebenso die Grünheimer, bis Ilka wieder ein wenig ernster wurde: »Morgen können wir wieder
     in Ruhe unseren Sport machen.«
    Linh nickte und schaute zu Tom:

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