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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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sich schnell näherten, und hoffte inständig, dass es die Polizei war und keine Verstärkung für Haverston.
    Bevor Merrick Tommy zu Hilfe eilen konnte, gelang es dem Jungen, dem Vampir ein Bein wegzutreten. Als die Kreatur zu Boden ging, war Wink zur Stelle und trennte säuberlich den Kopf vom Hals. Sie trat zurück, keuchte und zeigte auf die offene Bürotür. »Sind da drin noch mehr?«
    »Nein«, sagte Merrick nach einem kurzen Blick. Sein Magen zog sich zusammen, als er die Frauen sah. Ungefähr ein Dutzend war an Knöcheln und Handgelenken an zwei Eisengeländer gefesselt, die an den beiden Außenwänden angebracht waren. Ein Geländer verlief fünfzehn Zentimeter über dem Boden, das andere einen halben Meter hoch, so dass die Frauen auf dem Boden sitzen konnten, nicht aber stehen oder liegen. Jede Gefangene hatte eine Hand frei, vermutlich zum Essen und zur Verrichtung anderer körperlicher Bedürfnisse. Die Nachttöpfe in beiden Ecken waren voll und stanken.
    »Penny! Suze!« Wink wollte auf die Mädchen zurennen, blieb aber stehen, als Tommy sie am Arm packte.
    »Die Schmiere ist da. Bis dann, Meister.«
    Merrick drehte sich um und sah gerade noch, wie die zwei Kinder und George in den schattigen Ecken des geräumigen Lagerhauses verschwanden. Nachdem er ihnen etwas schuldete, sagte er nichts und wandte sich dem Inspektor zu, der mit einer Mannschaft von sechs Uniformierten auf ihn zugeeilt kam. »Der Drahtzieher liegt gefesselt draußen. Haben Sie ihn gefunden?«
    »Haverston.« Der grauhaarige Inspektor mit dem borstigen Backenbart spuckte den Namen angewidert aus. »Dieses Scheusal.« Inspektor Jack Dugan hatte schon in der Vergangenheit mit Merrick zusammengearbeitet, deshalb war er nicht überrascht, als er die Überreste von zwei Vampiren und zwei überwältigte menschliche Handlanger vor sich hatte. Offensichtlich hatte George oder eins der Kinder vor dem Verschwinden beide Männer bewusstlos geschlagen.
    Einer der Uniformierten, ein junger Constable, den Merrick nicht kannte, trat einen Schritt nach vorne und warf Dugan einen skeptischen Blick zu. »Sind wir sicher, dass er nicht zu ihnen gehört, Inspektor?«
    Dugan nickte. »Davon bin ich überzeugt, und zwar mehr als von Ihnen. Sir Merrick, das ist mein neuer Assistent, Constable Liam McCullough. McCullough, das ist Sir Merrick Hadrian.«
    Die Augen des jungen Mannes weiteten sich – offensichtlich hatte er Merricks Name schon gehört.
    Merrick streckte ihm die Hand entgegen und seine Nase kitzelte. Werwolf. Er erinnerte sich daran, dass ein gewisser Earl McCullough an der Seite seines Vaters in Irland gekämpft hatte, in der Schlacht gegen niederträchtige Gestaltenwandler, in der Aldus Hadrian und fünf weitere Ritter das Leben verloren hatten. Damals hatten zwar auch Werwölfe auf ihrer Seite gekämpft, aber Merrick hatte sein Misstrauen gegenüber den Wolfsmenschen nie ganz überwinden können.
    McCullough nahm Merricks Hand und verbeugte sich leicht. »Sir Merrick – unsere Väter waren … einst befreundet, glaube ich.« Dann war er also der Sohn des Earls. Seine Uniform war maßgeschneidert, seine Stiefel aus bestem Material gefertigt und er drückte sich gewählt aus, und dennoch schien er Merrick voll Ehrerbietung gegenüberzutreten. Ganz offensichtlich wusste er von den Rittern. Merricks Achtung vor dem Mann stieg etwas.
    Dugan blickte sie finster an. »Gut, die Herrschaften, darüber können Sie einmal bei Tee und Gebäck in Ihrer Freizeit reden. Jetzt wollen wir uns mal um diese Mädchen kümmern, wie wäre das?«

2
     
     
    Westminster, London, am nächsten Abend
     
    »Jetzt hab ich dich endlich!«, flüsterte eine Stimme - in beschwingtem Ton und eine große Hand umfasste Carolines linke Brust. Die Stimme gehörte ihrem Dienstherrn, Mr. Willis Wemberly. Ehe Caroline wusste, wie ihr geschah, hatte ihr Körper bereits auf eigene Faust reagiert. Sie stampfte mit dem Stiefelabsatz auf seinen pompös umhüllten Fuß und stieß ihm den Ellbogen in den Solarplexus, so dass die Luft mit einem lauten »Uff« aus seinen Lungen entwich. Bevor sie zur Besinnung kam, war sie auf dem Absatz herumgewirbelt, hatte die dreiste Hand von sich gelöst und ihm die Faust in die gerötete Knollennase gerammt. Blut spritzte auf Carolines gestärkte weiße Hemdbluse und ein wütendes Bellen hallte in ihren Ohren.
    Caroline wich vor ihrem Dienstherrn zurück und brachte eine chinesische Porzellanvase ins Wanken, als sie mit dem Allerwertesten gegen den

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