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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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nirgends zu sehen. Sollten die beiden etwa in einem Kampf verschont bleiben, der wahrscheinlich das letzte Aufbäumen dieses Zuges sein würde? Steel eilte an Williams’ Seite.
    »Tom, macht Euch auf die Suche nach Major Jennings und Sergeant Stringer. Sucht überall. Vielleicht sind sie irgendwo am Marktplatz. Los jetzt!«
    Zu Slaughter gewandt sagte er: »Nachladen, Sergeant. Wie viel Schuss haben wir noch pro Mann?«
    »Kann ich nicht sagen, Sir, aber wohl nicht mehr viele. Da wären noch die Granaten.«
    »Nein. Die Pflastersteine würden in tausend Stücke gerissen. Wir würden genauso viele von uns wie von denen töten. Diesmal kommt es auf die Kugeln an, Jacob. Und auf die Bajonette. Mal sehen, wie viele von diesen Schweinehunden wir noch mit in die Hölle ziehen können.«
    Die Husaren kamen näher. Steels Plan war zwar aufgegangen, aber es reichte nicht. Er fragte sich, ob Williams inzwischen den Major und dessen Sergeant aufgetrieben hatte. Würden die drei zurück sein, ehe die Kavallerie die Rotröcke niedertrampelte und eine Schlachtorgie veranstaltete, oder würden die Offiziere entkommen? Als er in Richtung des verlassenen Marktplatzes blickte, dachte er unweigerlich an Louisa. Was würde dann aus ihr? Er hätte sie fortschicken müssen. Aber wie? Es war ohnehin zu spät. Er betete, dass die französischen Husaren gnädiger waren als die Grenadiere. Mit einem Lächeln wandte er sich Slaughter zu. Er war bereit. Er hörte den Hufschlag auf den Pflastersteinen, rechnete jeden Augenblick mit dem Schlachtruf der Kavallerie.
    »Fertig machen!«, rief er den Rotröcken zu.
    Weiter unten kamen die Husaren die Straße hinauf, Stiefel an Stiefel.
    »Anlegen!«
    Die zweite Welle der Kavallerie war in leichten Trab verfallen. Er konnte die Gesichter der Männer sehen, ihre durchdringenden Augen. Er hörte, wie die Sergeanten Befehle auf Französisch riefen und die eigenen Männer anfeuerten. Für einen leichten Galopp ritten sie zu dicht nebeneinander, aber Steel wusste, dass das schiere Gewicht der Schlachtrosse ausreichte, um das Bollwerk der Infanterie zu zerstören. Noch zielten die Musketen auf die herannahenden Reiter.
    »Auf das Kommando warten!«, zischte Slaughter.
    Noch etwa dreißig Schritte. Zwanzig.
    »Feuer!«
    Steel brüllte den Befehl und betätigte den Abzug der eigenen Muskete. Die Salve donnerte die schmale Straße hinab, Häuserwände und Reiter verschwanden hinter Pulverdampf. Den Rotröcken klingelten die Ohren von den Schüssen. Steel spähte durch die Schwaden hindurch.
    »Fertig machen zum Nahkampf!«
    Die Salve hatte dem Feind das Tempo genommen, aber Steel war sicher, dass die Husaren nicht aufgeben würden. Plötzlich erschienen Gestalten in dem weißen Nebel. Zu Steels Linken hatten drei Husaren den Haufen aus toten Reitern und Pferden überwunden und schlossen zu den anderen auf. Der erste Husar bekam ein Bajonett in den Oberschenkel, schlug aber seinerseits nach dem Briten, der sich duckte, die blutige Klinge zurückzog und dem Reiter mit einem zweiten Stoß das Bajonett sauber in die Flanke rammte. Der Husar umklammerte die Klinge, sprang aus dem Sattel und spießte sich dadurch noch weiter auf.
    Ein zweiter Husar hatte mehr Glück, denn er wehrte das Bajonett eines Soldaten aus Jennings’ Truppe ab und zerhackte dem Mann mit einem gezielten Streich das halbe Gesicht. Steel stieß den toten Soldaten beiseite und holte mit seinem Degen zum Schlag aus. Der Franzose hatte keine Zeit mehr, sich zu verteidigen, und erhielt einen Hieb in den Bauch. Dann ließ er seinen Säbel fallen und drückte mit beiden Händen verzweifelt auf die klaffende Wunde. Als er versuchte, sein Pferd zu wenden, traf ihn eine Kugel aus der hinteren Reihe der Rotröcke.
    Durch den Pulverdampf kamen immer mehr Feinde heran. Steel hörte jemanden hinter sich rufen und drehte den Kopf. Es war Stringer, der mit weit aufgerissenen Augen und blutigem Bajonett dastand.
    »Mr. Steel, Sir. Sie sind uns in die Flanke gefallen, Sir, in der nächsten Straße. Ihr müsst kommen, Sir.«
    Steel wandte sich an Slaughter.
    »Es ist Jennings, er ist in Schwierigkeiten. Ihr habt das Kommando. Die Männer sollen sich neu formieren, Jacob. Nachladen, falls Ihr Zeit dafür findet. Ich bin gleich wieder da. Und schaut nach, ob Ihr Williams irgendwo seht.«
    Schon eilte er Stringer nach, der in eine Gasse gelaufen war. Zwischen den eng stehenden Häuserwänden war es dunkel. Steel sah noch, wie der Sergeant am Ende der Gasse, wo

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