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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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zeigten hinunter zur Brücke. Drei Reihen, die erste Reihe kniend, sechs Mann pro Reihe – ein Wall aus Bajonetten und geladenen Musketen.
    »Und jetzt genau zuhören. Ihr seid unsere letzte Hoffnung. Unsere letzte Chance. Ihr tut nichts, bis ihr mich die Straße hinauflaufen seht. Dann teilt ihr euch schnell in zwei Gruppen und tretet beiseite, die eine Hälfte nach links, die andere nach rechts. Wir werden in eure Richtung laufen, macht also schnell. Sobald wir an euch vorbeigelaufen seid, schließt ihr die Reihen wieder. Haltet euch bereit. Die Kavallerie wird uns dicht auf den Fersen sein. Taylor, Ihr habt das Kommando. Cussiter, Ihr kommt mit mir.«
    Die beiden Männer rannten über den Platz zu der Kutsche.
    »Herr Weber, Miss Louisa. Aussteigen, bitte. Wir suchen Euch einen etwas weniger exponierten Ort.«
    Er wandte sich Cussiter zu. »Bringt sie in das Haus dort drüben. Ihr sorgt dafür, dass sie in Sicherheit sind. Bleibt bei ihnen.«
    Kretzmer starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Und ihn solltet Ihr lieber mitnehmen. Obwohl ich ihn, ehrlich gesagt, in der Kutsche lassen möchte. Würde uns eine Menge Ärger ersparen, wenn ihn ein Querschläger träfe.«
    Für einen kurzen Moment war er versucht, den Bayern zu erschießen, um dann vorzugeben, es sei eine feindliche Kugel gewesen. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Schon rannte Steel zurück zur Brücke. Die Männer hatten das Feuer eingestellt, was eigentlich nur bedeuten konnte, dass die Kavallerie sich zurückgezogen hatte, um sich neu zu formieren. Soweit Steel es beurteilen konnte, bildete die Brücke den einzigen Zugang zur Stadt. Eine natürliche Verteidigungsposition. Doch er ahnte, dass er mit den wenigen Männern keine Husaren würde abwehren können … von Infanteristen, die da noch kommen mochten, einmal abgesehen. Wenn sie überleben wollten, war Steels einfache Falle ihre einzige Chance.

***
    Auch Major Jennings hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Parallel zur Hauptstraße war er von Haus zu Haus gelaufen und hatte den Marktplatz erreicht. In der rechten Hand hielt er einen kurzen Infanteriedegen, eine Seitenwaffe, die er sich von Stringer geborgt hatte. Er verfolgte ein ganz bestimmtes Ziel. Er hatte den Knall der Musketen bei der Brücke gehört, und die Schreie, als die Rotröcke die Franzosen unter Beschuss nahmen. Von einem Fenster im oberen Stockwerk eines Hauses hatte er beobachtet, wie die Kavallerie heransprengte.
    Die Ankunft der Husaren war eine glückliche Fügung. Oh, er wusste genau, warum der Feind hierhergekommen war. Er hatte schon vermutet, dass der weiß uniformierte Major der Grenadiere, wer immer er sein mochte, ebenfalls erpicht darauf war, das Päckchen an sich zu nehmen. Aber der unbekannte Offizier der Franzosen interessierte ihn im Augenblick nicht, obwohl natürlich die Gefahr bestand, dass den Husaren die feindliche Infanterie folgte. Wie dem auch sei, Jennings war klar, dass seine Leute hier in der Stadt in einen verzweifelten Kampf verwickelt würden. Und das war genau die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte.
    Warum sollte er das Risiko auf sich nehmen, dem schlafenden Steel die Kehle aufzuschlitzen, wenn er den verhassten Lieutenant im Gefecht töten könnte? Dann würde er den Brief an sich nehmen und eine verfahrene Mission in einen Moment des Ruhmes verwandeln. Nun sah er, dass die Männer sich unweit der Brücke drei Glieder tief aufstellten. Rasch bog er in eine weitere Gasse und eilte mit großen Schritten in Richtung Brücke.

***
    Die Husaren hatten den einzigen direkten Weg genommen, wie Steel es vorausgesehen hatte. Über die Steinbrücke. Bei der ersten Salve der Rotröcke waren sechs Reiter tödlich getroffen worden, worauf die anderen, überrascht von der Feuerkraft, zunächst zurückgeblieben waren. Doch jetzt hatten sie sich neu formiert und kamen in einer langen Abteilung über die Brücke, immer drei Husaren dicht nebeneinander. Die Pferde schnaubten, Harnische klirrten. Die Reiter hatten nicht genug Raum, um die Tiere anzutreiben, aber darauf hatten sie es auch nicht angelegt. Die Husaren waren fest entschlossen, und Steel wusste, dass die Feinde allein durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit und die Wucht der Rosse den Sieg davontragen würden, selbst wenn bei der nächsten Salve noch mehr Husaren aus den Sätteln gehoben würden.
    »Achtung!«
    Als Steel den Blick über die Reihen schweifen ließ, sah er vertraute Gesichter und spürte, wie angespannt und auch verzweifelt die

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