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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Männer reihenweise. Zwei der französischen Rechtecke, die unter diesem Beschuss standen, waren zu einem orientierungslosen Haufen zusammengeschossen worden, der sich kaum mehr formieren konnte. Eine weitere Formation war trotz hoher Verluste noch intakt und versuchte, langsam zurückzuweichen.
    Marlborough wandte sich Cadogan zu. »Habt Ihr die Uhrzeit, George?«
    »Ich denke, es ist jetzt kurz vor sechs, Euer Hoheit.«
    »Schickt eine Nachricht an Lord Cutts. Bittet ihn, er möge mir noch einmal die Freude machen, den Feind ein wenig länger hinzuhalten. Wenn er es für ratsam hält, so mag er erneut einen Angriff auf das Dorf einleiten. Cutts wird alsbald feststellen, dass Blenheim in Kürze umzingelt ist.«
    Mit dieser Einschätzung sollte der Herzog recht behalten.
    Als Hawkins wieder die Ebene in Augenschein nahm, sah er, wie die ersten Verbände der alliierten Kavallerie über die freie Fläche zwischen Oberglauheim und Blenheim jagten. Sie trieben die zerfallenden Formationen von Tallards und Marsins Dragonern vor sich her.
    Marlborough konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Gentlemen, ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, dass ich mich den übrigen Schwadronen unserer Kavallerie anschließe.« Zum ersten Mal an diesem Tag zog der Herzog seinen Degen und schwenkte ihn hoch über seinem Haupt.
    Er wandte sich seinen Leuten zu. »Trompeter, zum Angriff blasen. Gentlemen, werdet Ihr mich begleiten? Wir haben einen Sieg zum Abschluss zu bringen.«

***
    Der Befehl, erneut den Angriff auf das Dorf aufzunehmen, war wie eine Befreiung. Wie alle geplagten Infanteristen unter Cutts, die vor Blenheim ausharrten, hörten auch Steel und die Grenadiere die unverwechselbaren Trompetenklänge, die das Nahen der Kavallerie ankündigten. Schwadron nach Schwadron strömte jetzt durch die immer breiter klaffende Bresche im Zentrum der französischen Linie.
    Einer der jüngeren Männer in der Kompanie, ein Landarbeiter aus Hampshire namens Collins, tippte Slaughter aufgeregt auf den Arm. »Schaut, Sergeant. Dort drüben. Die Franzosen ziehen sich zurück. Schaut doch! Es ist ein Wunder, Sergeant.«
    »Wenn das ein Wunder ist, dann hat es Seine Hoheit der heilige Herzog von Marlborough vollbracht. Nein, das ist kein verdammtes Wunder, Junge. Das, Collins, ist nur die britische Armee, die das tut, was sie tun muss. Deswegen sind wir ja hier, um die verfluchten Franzosen zu töten. Und jetzt hör auf, dir die Augen aus dem Kopf zu gucken, fang lieber mit dem Töten an. Hier wimmelt es noch von diesen Dreckskerlen.«
    Slaughters brutalen Worten wohnte etwas Wahres inne. Die Mitte mochte nachgegeben haben, aber im Dorf war der Kampf noch lange nicht vorbei. Es blieb noch genug Zeit zum Sterben. Steel ahnte, wie hoch die Verluste sein würden, wenn sie diese Stellungen erneut angriffen. Dennoch, wenn er an die anderen Sturmläufe dachte, glaubte er, dass sie nicht noch einmal so viele Männer verlieren würden. Denn wenn die Franzosen sich perfekt verbarrikadiert hatten, machte sich bald Verzweiflung innerhalb der Infanterie breit. Steel kam nicht darüber hinweg, was für ein Irrsinn es gewesen war, so viele Männer in dieses kleine Dorf zu schicken. Die Kommandeure hatten noch den letzten Infanteristen in die Häuser und Gassen gequetscht. Die Folge war, dass nur wenige Soldaten überhaupt Platz genug hatten, auf die anrückenden Engländer zu feuern.
    Framptons Stimme ertönte hinten am Bataillon. »Formieren. Offiziere, Stellungen beziehen.«
    Das war es also. Noch ein weiteres Mal, und sie wären drin. Und dann würde er Jennings aufspüren. Er schaute zu Hansam hinüber. »Henry, ich gehe mit der halben Kompanie nach links. Wir schlagen einen Bogen südlich um das Dorf. Die Guards haben die Barrikaden genommen und scheinen die Flanke hinwegzufegen.«
    Sir James’ Stimme durchschnitt die Luft. »Bataillon vorwärts. Angriffsmarsch.«
    Inzwischen fehlten ihnen die Trommeln, da zwei der Burschen getötet worden waren und die übrigen Trommler weiter hinten die Verletzten versorgen mussten. Das Regiment trat geschlossen vor, worauf die französische Infanterie im Dorf sogleich das Feuer eröffnete. Die Musketenkugeln sirrten wie ein Schwarm Bienen durch die Luft. Steel drehte sich zu seinen Männern um, die alle mit gesenktem Kopf marschierten, als wären sie in einen Hagelsturm geraten. »Vorwärts, immer weiter. Folgt mir, Männer!«
    Einige waren zu Boden gegangen, aber Steel blieb keine Zeit, nachzuschauen, um welche

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